Bestsellerautorin und Moderatorin Amelie Fried
Klimakrise

Bestsellerautorin Amelie Fried: „Was, wenn eines meiner Kinder da kleben würde?“

Die deutsche Bestsellerautorin und Moderatorin Amelie Fried hat einen berührenden Mutter-Tochter-Roman über die Klimakrise geschrieben.

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In Ihren Büchern ging es bisher hauptsächlich um Beziehungen, Familien und die Liebe. Hatten Sie keine Angst, Ihre Leserinnen und Leser mit der Klimakrise zu vergraulen?
Fried
Darüber habe ich mit dem Verlag gesprochen, als mir die Idee kam. Aber wir kamen zu dem Schluss, dass man das Thema auf spannende Weise auch in einem Unterhaltungsroman erzählen kann. Außerdem geht es in meinen Büchern immer auch um gesellschaftlich relevante Themen. Ich möchte nicht, dass der Eindruck entsteht, ich sei so eine Liebesschmonzetten-Autorin. Das bin ich tatsächlich nicht.
Woher kam die Idee, über Klimakleber, Hungerstreiks und die Autoindustrie zu schreiben?
Fried
Mich hat es bewegt, als ich die ersten Menschen gesehen habe, die sich auf die Straße klebten. Junge Menschen, die sich beschimpfen und bespucken lassen, die von der Polizei oft brutal weggerissen werden und die einen ungeheuren Hass auf sich ziehen. Ich habe eine Tochter, die demnächst 30 wird, und einen Sohn mit 33 Jahren. Dann habe ich mich gefragt: Was wäre, wenn eines meiner Kinder da kleben würde? Eigentlich müsste ich meinem Kind sagen: Ich teile dein Anliegen. Ich habe Angst, dass du verletzt wirst, dass du vor Gericht landest. Das war der Ausgangspunkt für das Buch.
Franziska   Dzugan

Franziska Dzugan

schreibt für das Wissenschaftsressort, ihre Schwerpunkte sind Klima, Medizin, Biodiversität, Bodenversiegelung und Crime.