#brodnig: Hier entlang!
Was ist die praktischste Anwendung, welche die Digitalisierung hervorbrachte? Diese Frage ist gar nicht leicht zu beantworten: Immerhin hat die Computerisierung und Vernetzung der Welt unzählige geniale Funktionen hervorgebracht. Von bequemen Streaming-Diensten wie Netflix über Apps wie mySugr bis hin zu Kommunikations-Tools. Aber ich habe einen Favoriten: das Navi. Dieser digitale Weggefährte ist eine der größten Segnungen der letzten Jahrzehnte. Gerade im Urlaub lässt sich das beobachten. Ich frage mich oft, wie viele Beziehungen das Navi schon gerettet hat. Früher war das Autofahren in fremden Ländern eine nervliche Belastung. Stets gab es die Gefahr, dass man falsch abbog, die Karte falsch las oder dass sich Fahrer und Beifahrer gegenseitig darüber stritten, wer am Irrweg schuld ist.
Heute ist das einfach: Verfährt man sich, ist einfach immer das Navi schuld - es hätte die passende Spur klarer anzeigen oder früher zum Abbiegen auffordern sollen. Wenn man sich verfährt, kann man gemeinsam über die Technik lästern. Natürlich: Manche Menschen lehnen solche Navigationshilfen pauschal ab und meinen, all die Technik würde dem menschlichen Orientierungssinn schaden, weil man ohne Navi nirgendwo mehr hinfindet. Ich halte wenig von solchen Argumenten: Mag schon sein, dass das Navi dazu führt, dass man sich die Umgebung ein bisschen weniger einprägt und mehr auf die Technik verlässt. Nach dieser Logik könnte man gleich auf Landkarten verzichten und sich stattdessen an Steinformationen oder Sternbildern orientieren -denn auch Landkarten sind ein unnatürliches Hilfsmittel zur Orientierung. Es ist praktisch, dass wir Menschen einen Teil unserer Aufgaben an Maschinen auslagern können. Und bitte machen wir uns nichts vor: Viele Tätigkeiten können Maschinen eben besser als der Mensch -inklusive Kartenlesen.