#brodnig: Website kaputt
Häufig heißt es ja: Wir müssen mehr über die digitale Kompetenz der Kinder sprechen - damit sie angemessen mit dem Netz umgehen können und die Technik sie nicht überfordert. Nur muss ich einwerfen: Diese Debatte sollten wir ebenso über Erwachsene führen.
Zum Beispiel müssen wir (etwas ältere) Kinder ständig die Computerproblemchen unserer Eltern lösen. Ein Freund erzählte mir, dass seine Mutter ihn aufgeregt angerufen habe - sie glaubte, eine fremde Website durch falsches Klicken "kaputtgemacht“ zu haben. Dabei war diese Website lediglich kurz ausgefallen.
Auf Twitter fragte ich Nutzer nach ihren Erlebnissen - einige erzählten rührende Geschichten. Etwa von jener Mutter, die WhatsApp nicht ganz richtig verstanden hatte. Als der Sohn eine Diskussionsgruppe für die ganze Familie einrichtete, glaubte sie, jeder in der Familie könne jetzt jedes Wort lesen, das sie auf der App mit anderen austauscht. (Keine Sorge: Private Einzelgespräche bleiben natürlich privat, auch wenn man parallel dazu in größeren Gruppen diskutiert.)
Extrem sympathisch fand ich auch jenen Vater, der auf Twitter mitliest, was den Sohn so beschäftigt - und ihm dann SMS dazu schreibt. Herzerwärmend ist das, oder wie man im Netz sagt: <3 (so sieht das Chatsymbol für "Herz“ aus).
Sicher gibt es auch "Silver Surfer“, also ältere Nutzer, die beeindruckend netzaffin sind. Doch viele User dieser Generation bleiben zurückhaltend - lagern ihre technischen Probleme an den Nachwuchs aus und probieren viele Webdienste selbst nie aus. Mitunter heißt es: "Zum Glück muss ich mich damit nicht mehr beschäftigen.“
Doch damit lässt man sich viel entgehen - von skurrilen Katzenvideos bis zu herausragender Information, die es online sehr wohl gibt. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Netz einmal zu recht als "Neuland“ bezeichnet. Es ist verdammt schade, wenn dieses Neuland nur von einem Teil der Bevölkerung entdeckt wird.
Wie denken Sie darüber? Schreiben Sie mir unter [email protected] facebook.com/brodnig twitter.com/brodnig