Cristiano Ronaldo ist Weltfußballer des Jahres 2013

Cristiano Ronaldo Weltfußballer des Jahres 2013

Fußball. Portugiese setzte sich gegen Seriensieger Lionel Messi und Franck Ribery durch

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Der Weltfußballer des Jahres 2013 heißt Cristiano Ronaldo. Der Portugiese erhielt im Rahmen der FIFA-Gala in Zürich den begehrten "Ballon d'Or". In der Wahl unter Nationalteam-Trainern, -Spielern und ausgewählten Journalisten hatte sich der Real-Madrid-Star mit 1.365 Punkten vor dem Sieger der vergangenen vier Jahre, Lionel Messi (1.205), und Bayerns Franck Ribery (1.127) durchgesetzt.

Nachspielzeit
Kritik an seiner Wahl bleibt aber sicher nicht aus - dafür dürften auch die Bayern-Bosse sorgen. Zumal die Wahlfrist mitten im laufenden Wettbewerb verlängert worden war und Ronaldo die zweiwöchige "Nachspielzeit" im November zu eindrucksvollen Toren für Portugal nutzte. FIFA-Mediendirektor Walter de Gregorio versicherte, dass durch das ungewöhnliche Prozedere nur die Wahlbeteiligung auf 88 Prozent getrieben wurde, Ronaldo auch schon vorher Sieger gewesen wäre.

Für Ronaldo endet in jedem Fall eine Leidenszeit. Viermal war er nach seinem Sieg 2008 nominiert. Viermal gewann sein großer Rivale Messi, der im vergangenen Jahr von zahlreichen Verletzungen geplagt wurde. Dadurch war der Weg frei für Ronaldo, der in seiner Dankesrede mit tränenerstickter Stimme unter anderem auf Portugals kürzlich verstorbene Fußball-Ikone Eusebio und Nelson Mandela verwies.

Ronaldo gewann 2013 im Gegensatz zu Messi keinen einzigen Titel, überzeugte aber mit starken Leistungen für Real Madrid. Im abgelaufenen Jahr erzielte "CR7" in 51 Pflichtspielen für die Madrilenen 56 Tore.

Am Ende hatte Ronaldo mit 27,99 Prozent aller Stimmen vor Messi (24,72), Ribery (23,36), Ibrahimovic (5,29), Neymar (3,17) und Iniesta (2,08) das bessere Ende für sich und erhielt dafür Gratulationen von Messi. "Er hatte ein großartiges Jahr und hat den Sieg verdient." Ronaldo bedankte sich umgehend dafür. "Ich bin über sein Lob sehr glücklich. Er ist ein Spieler, den ich bewundere."

Weit weniger zufrieden wirkte UEFA-Boss Michel Platini, der seinen Landsmann Ribery favorisiert hatte. Während es von den Bayern-Bossen - zumindest vorerst - keine Unmutsäußerungen gab, fand Platini klare Worte. "Ich bin sehr enttäuscht für Ribery. Wird es im nächsten Jahr wieder Ronaldo-Messi, in zwei Jahren Messi-Ronaldo und in drei Jahren Ronaldo-Messi? In den vergangenen 50 Jahren hat der Ballon d'Or dem Erfolg auf dem Platz Rechnung getragen. Er wird nun mehr für die globale Leistung der Spieler vergeben, und das führt zu einem Problem", sagte der Ex-Weltklasse-Kicker.

Jupp Heynckes Trainer des Jahres
Als Trainer des Jahres wurde Jupp Heynckes ausgezeichnet, der mit den Bayern im abgelaufenen Jahr Meisterschaft, Cup und Champions League gewann und danach für Josep Guardiola Platz machte. "Ich freue mich, dass ich meine Laufbahn mit so einer Auszeichnung krönen kann. Es ist etwas, dass ich mir vor zehn Jahren nicht erträumt habe", sagte der Deutsche in seiner Dankesrede.

Vor Alex Ferguson (vormals Manchester United) und Jürgen Klopp (Dortmund) wurde Heynckes zum besten Trainer 2013 gekürt - als erster deutscher Coach überhaupt. "Natürlich freue ich mich über den Titel, das ist doch selbstverständlich", sagte Heynckes. "Ich habe in fast 50 Jahren im Fußball alles erlebt, natürlich ist es schön, heute hier zu sein", sagte er. Klopp hatte sich überhaupt keine Siegchancen ausgerechnet. "Ich bin eigentlich nur hier, um dem Jupp als einer der ersten gratulieren zu können", scherzte er.

Auch der Titel für die Welt-Trainerin ging nach Deutschland - DFB-Teamchefin Silvia Neid erhielt den Preis wie 2010. Sie wurde damit für den EM-Titel geehrt. Ihre Landsfrau, DFB-Torfrau Nadine Angerer, wurde als weltbeste Spielerin ausgezeichnet.

Auszeichnung für Lebenswerk für Pele
Außerdem ist Brasiliens Fußballidol Pele ist mit einer bisher einmaligen Sonderausgabe des Ballon d'Or für sein sportliches Lebenswerk ausgezeichnet worden. "Es ist an der Zeit, dass man einen besonderen Spieler erwähnt. Es ist der erste Ehrenpreis. Es gibt viele Namen, aber wenn man an Fußball denkt, gibt es einen, der alle turmhoch überragt", sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter in seiner Laudatio.

Zlatan Ibrahimovic durfte sich über den Puskas-Award für das schönste Tor freuen. Geehrt wurde der Schwede für seinen spektakulären Fallrückzieher-Treffer am 13. November 2012 im Testspiel gegen England. Der frühere IOC-Präsident Jacques Rogge nahm den Presidential Award für besondere Verdienste für den Fußball mit nach Hause. Der Fairplay-Preis ging an den afghanischen Verband. Auch das Team des Jahres wurde gekürt, David Alaba hat es nicht in die Top-Elf geschafft.

Weltfußballer des Jahres seit 1991:

1991: Lothar Matthäus (GER)
1992: Marco van Basten (NED)
1993: Roberto Baggio (ITA)
1994: Romario (BRA)
1995: George Weah (LBR)
1996: Ronaldo (BRA)
1997: Ronaldo (BRA)
1998: Zinedine Zidane (FRA)
1999: Rivaldo (BRA)
2000: Zinedine Zidane (FRA)
2001: Luis Figo (POR)
2002: Ronaldo (BRA)
2003: Zinedine Zidane (FRA)
2004: Ronaldinho (BRA)
2005: Ronaldinho (BRA)
2006: Fabio Cannavaro (ITA)
2007: Kaka (BRA)
2008: Cristiano Ronaldo (POR)
2009: Lionel Messi (ARG)
2010: Lionel Messi (ARG)
2011: Lionel Messi (ARG)
2012: Lionel Messi (ARG)
2013: Cristiano Ronaldo (POR)

Auszeichnungen im Rahmen der FIFA-Gala in Zürich:

Weltfußballer des Jahres 2013: Cristiano Ronaldo (POR/Real Madrid)

Weltfußballerin des Jahres: Nadine Angerer (GER/Brisbane Roar, künftig Portland Thorns)

Trainer des Jahres: Jupp Heynckes (GER/früher Bayern München)

Trainerin des Jahres: Silvia Neid (GER/deutsches Nationalteam)

FIFA/FIFPro World XI ("Mannschaft des Jahres" ): Manuel Neuer (GER/Bayern München) - Philipp Lahm (GER/Bayern München), Sergio Ramos (ESP/Real Madrid), Thiago Silva (BRA/Paris Saint-Germain), Dani Alves (BRA/FC Barcelona) - Andres Iniesta (ESP/FC Barcelona), Xavi (ESP/FC Barcelona), Franck Ribery (FRA/Bayern München) - Cristiano Ronaldo (POR/Real Madrid), Zlatan Ibrahimovic (SWE/Paris St. Germain), Lionel Messi (ARG/FC Barcelona)

Puskas-Preis (schönstes Tor): Zlatan Ibrahimovic (SWE/Paris St. Germain/Fallrückzieher-Tor für Schweden in Länderspiel gegen England)

Presidential Award (herausragender Beitrag zum Wohle des Fußballs): Jacques Rogge (BEL/ehemaliger IOC-Präsident)

Fairplay-Preis: Verband Afghanistan.

Ehren-Preis für außergewöhnliche Leistungen: Pele (BRA/dreifacher Weltmeister)

(APA/Red)