Angelika Hager mit ihrer Tochter Stella

Die Pubertät war die Hölle

Angelika Hager über die Macht der Kindheit und die Beziehung zu ihrer Tochter.

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„Dass wir wieder werden wie Kinder, ist eine unerfüllbare Forderung. Aber wir können zu verhüten versuchen, dass die Kinder so werden wir wir“, schrieb Erich Kästner, der in Büchern wie „Emil und die Detektive“ oder „Das fliegende Klassenzimmer“ die Unbekümmertheit, aber auch den spielerischen Ernst der Jugend feierte. Wann ist eine Kindheit glücklich, was können Eltern richtig – oder aber ganz falsch – machen, und wie rettet man sich doch noch in ein halbwegs harmonisches Leben, wenn der Start aufgrund diverser widriger Umstände misslungen ist?

Diesen Fragen geht Angelika Hager in der aktuellen Titelgeschichte auf den Grund. Sie erforschte die Biografien von Prominenten und sprach mit namhaften Experten. „Eine Kindheit ist dann gut, wenn dem Kind Traumatisierungen und andere schwere psychische Verletzungen erspart bleiben“, sagt der Schriftsteller und Kinderpsychiater Paulus Hochgatterer im profil-Interview: „Das Wichtigste ist, dass sich dem Kind Menschen als verlässliche, erwachsene Beziehungspartner zur Verfügung stellen.“

Angelika Hager auf den Schultern ihres Vaters

Hagers eigene Kindheit verlief übrigens „laut, chaotisch, sehr inspirierend, umkreist von vielen liebevollen Bezugspersonen“. Die Pubertät dagegen „war dann leider die Hölle, und alles, was ich damals meinen Eltern antat, kam später postwendend über meine Tochter Stella (Foto) zurück, als sie im gleichen Alter war“. Mutter und Tochter verstehen einander mittlerweile wieder prächtig.

Vergangene Woche berichtete Christoph Zotter über den tragischen Fall des sechsjährigen afghanischen Mädchens Madina Hussiny, das im November 2017 an der EU-Außengrenze zu Kroatien bei einem Zugunglück ums Leben kam. Der Artikel löste heftige Resonanz aus – und führte auch zu einer parlamentarischen Anfrage in Brüssel. Zotter bat zudem die EU-Kommission um eine Stellungnahme. Sie fiel höchst ernüchternd aus: „Wir vertrauen darauf, dass die einzelnen Mitgliedsstaaten den spezifischen Vorwürfen nachgehen.“