"CR7" oder "Ibra" - Wer beerbt Platini als Top-Torjäger?
Beide haben sich bei den Turnieren seit 2004 je sechs Mal in die Schützenliste eingetragen und würden schon bei einem Treffer mit dem Zweitplatzierten der ewigen EM-Schützenliste, Alan Shearer (ENG), gleichziehen. Die APA hat die beiden und weitere Kandidaten unter die Lupe genommen.
Cristiano Ronaldo (Portugal): Der Real-Madrid-Superstar, dem "nur" noch ein Titel mit dem Nationalteam in seiner beeindruckenden Trophäensammlung fehlt, kommt jedenfalls mit viel Selbstvertrauen zur EM. In der spanischen Meisterschaft belegte er mit 35 Volltreffern Platz zwei hinter Luis Suarez (40), die Wertung der Champions League entschied er mit 16 Toren für sich. Mit insgesamt 23 Toren führt Ronaldo bereits die Liste der erfolgreichsten Torjäger in Qualifikations- und Endrundenspielen von Europameisterschaften an.
Zlatan Ibrahimovic (Schweden): Ibrahimovic könnte nach seinem Abgang von Paris St. Germain Frankreich mit dem Rekord und einem persönlichen Erfolgserlebnis verlassen, ehe er seine Teamkarriere möglicherweise nach dem Turnier für beendet erklärt. Bisher gelangen ihm bei jedem seiner drei Finalturniere als einzigem Fußballer jeweils zwei Tore. Mit seinen elf Toren in der Qualifikation war er der zweitbeste Stürmer. Für die Schweden hat er bisher in 112 Ländermatches 62 Treffer erzielt.
Thomas Müller (Deutschland): Der Dauerbrenner vom FC Bayern gilt als ein Spezialist für Weltmeisterschaften. Bei der WM 2010 eroberte er mit fünf Volltreffern bei seinem ersten Turnier den Goldenen Schuh, vier Jahre später holte er mit derselben Ausbeute den Silbernen Schuh. Bei seiner bisher einzigen Europameisterschaft ging er 2012 in den fünf Spielen der Deutschen allerdings leer aus. Bester Torschütze bei EM-Endrunden im deutschen Aufgebot ist übrigens Lukas Podolski, der es bis dato auf vier Treffer brachte.
Antoine Griezmann (Frankreich): Für Griezmann ist die Heim-EM das erste kontinentale Turnier. Die hängende Spitze von Champions-League-Finalist Atletico Madrid besticht vor allem durch Schnelligkeit und Treffsicherheit. Sieben Tore in 26 Länderspieleinsätzen machen den 25-Jährigen im Team von Trainer Didier Deschamps zum Top-Angreifer. An vorderster Front wird nach der Nicht-Berücksichtigung von Karim Benzema wohl hauptsächlich Olivier Giroud auf Chancen lauern.
Robert Lewandowski (Polen): Der Torschützenkönig von Bayern München trifft auch für die polnische Nationalmannschaft fast nach Belieben. 34 Tore markierte er bisher in 75 Spielen. Sein Hattrick in der EM-Qualifikation gegen Georgien innerhalb von vier Minuten war der schnellste in der Geschichte. Insgesamt 13 Treffer steuerte er zur Qualifikation für Frankreich bei, was vor ihm nur dem Nordiren David Healy vor dem Turnier 2008 gelungen war.
Kevin De Bruyne (Belgien): Er ist nicht der typische Strafraumspieler, doch wenn De Bruyne trifft, sind es meist wichtige Tore. So wie beim 2:1-Sieg der Belgier im WM-Achtelfinale gegen die USA oder im Rückspiel des Champions-League-Viertelfinales gegen Paris Saint-Germain. Der bei Manchester City unter Vertrag stehende Belgier besticht durch seine gute Übersicht und seinen Instinkt.
Harry Kane (England): Seinem Kapitän Wayne Rooney hat Harry Kane als Sturmtank mittlerweile den Rang abgelaufen. Der 22-Jährige von Tottenham Hotspur markierte in der abgelaufenen Saison der Premier League in 38 Spielen 25 Tore und trug maßgeblich zum dritten Platz bei. Zwar markierte er im Trikot Englands erst fünf Tore, brauchte dafür allerdings nur elf Spiele. Interessant dürfte sein, wie Trainer Roy Hodgson mit der Vielzahl guter Stürmer in seinem Kader umgeht und wie viel Spielzeit Kane bekommt.