Esterházys, T.C. Boyle, Personalmangel in der Justiz
Als ROSEMARIE SCHWAIGER am vergangenen Donnerstag zum Lokalaugenschein in Eisenstadt eintraf, war von der ganzen Aufregung nichts mehr zu spüren: schütterer Vormittagsverkehr, ein paar versprengte Passanten, leichter Eisregen. Keine 24 Stunden vorher hatten in der burgenländischen Kleinmetropole (14.476 Einwohner) noch Chicagoer Verhältnisse geherrscht: Entführung am helllichten Tag, hochbetagtes, prominentes Opfer, Hunderte Polizisten im Einsatz, Straßensperren, Ausnahmezustand. Wie sich eine halbe Medienewigkeit später – also am nächsten Morgen – herausstellte, war die alte Dame nur von der eigenen Tochter abgeholt und nach Kitzbühel gefahren worden. Doch das ist noch lange nicht das Ende der Geschichte. Was die Doch-nicht-Entführung in Eisenstadt mit dem Dauerkonflikt in der traditionsreichen Familie Esterházy zu tun hat, beschreiben Schwaiger und SEBASTIAN HOFER in der aktuellen Titelgeschichte. MARIANNE ENIGL liefert zudem brisante Details über Melinda Esterházys Karriere in der NS-Zeit.
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