Zlatan Ibrahimovic (Schweden)

EURO 2016 in Frankreich: Die Topstars (Teil 1)

profil präsentiert jene Spieler, die in Frankreich besonders im Fokus stehen werden.

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Anmerkung: Die Auswahl ist - wie immer - rein subjektiv und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Auflistung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge.

David Alaba (ÖSTERREICH)

Geburtstag: 24. Juni 1992 Aktueller Verein: Bayern München Internationale Karriere: 44 Einsätze/ 11 Tore

David Alaba (Österreich)

David Alaba ist nicht nur aus rot-weiß-roter Sicht einer der Topstars dieser Europameisterschaft. Der Sohn einer philippinischen Mutter und eines nigerianischen Vaters (einem ehemaligem Mitglied des erfolgreichen 90er-Pop-Dance-Duos "Two in One") gehört schon seit Jahren zu den besten Außenverteidigern der Welt und steht nicht zuletzt aufgrund seiner enormen Vielseitigkeit auch bei Vereinen wie dem FC Barcelona hoch im Kurs. Derzeit spielt der 23-Jährige freilich noch beim FC Bayern München, wo er zu den absoluten Schlüsselspielern zählt.

Alaba begann seine Jugendkarriere beim SV Aspern, ehe er 2002 zu Austria Wien wechselte und dort bis 2008 blieb. Er absolvierte im zarten Alter von 15 Jahren fünf Spiele für die Austria Amateure in Österreichs zweithöchster Spielklasse (in der damaligen "Red Zac Ersten Liga" waren noch Amateur-Mannschaften zugelassen) und wechselte im Sommer 2008 zu den Bayern. Sein Bundesliga-Debüt feierte der Österreicher am 6. März 2010 gegen den 1. FC Köln. Drei Tage später stand er in der Champions League im Achtelfinale gegen den AC Florenz in der Startelf. Damit ist er der jüngste eingesetzte Spieler der Bayern in der Champions League. Im Nationalteam debütierte Alaba am 14. Oktober 2009 beim 1:3 gegen Frankreich. Mit 17 Jahren und 112 Tagen hält er somit auch den Rekord als jüngster österreichischer Nationalspieler aller Zeiten.

Gareth Bale (WALES)

Geburtstag: 16. Juli 1989 Aktueller Verein: Real Madrid Internationale Karriere: 54 Einsätze/ 19 Tore

Gareth Bale (Wales)

Der - nach Cristiano Ronaldo - zweitteuerste Spieler aller Zeiten (Real Madrid überwies 2013 91 Millionen Euro an die Tottenham Hotspurs) punktet vor allem mit seiner enormen Schnelligkeit, Flanken- und Freistoßstärke. In den Jahren 2011 und 2013 wurde Bale als "PFA Players' Player of the Year" (bester Spieler der Premier League) ausgezeichnet und auch jeweils ins UEFA-Team des Jahres gewählt. Gleich in seinem ersten Jahr in der spanischen Hauptstadt erzielte er den Siegtreffer im "Copa del Rey"-Finale gegen den FC Barcelona, sowie das vorentscheidende 2:1 im Champions League-Finale gegen den Stadtrivalen Atlético. In 81 Pflichtspielen für die "Königlichen" brachte er es bisher auf 47 Tore.

Für Wales debütierte Bale am 27. Mai 2006 im Alter von 16 Jahren und 315 Tagen im Testspiel in Graz gegen Trinidad und Tobago. In seiner Heimat gilt er - trotz seiner erst 26 Jahre - schon jetzt (neben Manchester United-Legende Ryan Giggs) als "bester walisischer Fußballer aller Zeiten". Mit sieben Toren in der EM-Qualifikation schoss er sein Nationalteam zum ersten großen Turnier seit der Weltmeisterschaft 1958.

Gianluigi Buffon (ITALIEN)

Geburtstag: 28. Jänner 1978 Aktueller Verein: Juventus Turin Internationale Karriere: 156 Einsätze/ 0 Tore

Gianluigi Buffon (Italien)

38 Jahre alt und noch immer auf Top-Niveau: Torhüter-Legende "Gigi" Buffon ist aus dem italienischen Nationalteam nach wie vor nicht wegzudenken. Der Juventus Turin-Star wurde im Laufe seiner Karriere viermal zum Welttorhüter des Jahres gewählt und gilt als einer der besten Goalies aller Zeiten. Auf Klubebene spielte er bisher nur für zwei Vereine: Von 1995 bis 2001 war er beim AC Parma tätig, seitdem hat er für die "Alte Dame" aus Turin unglaubliche 448 Ligaspiele in der Serie A absolviert.

Für Italien hütete der Weltmeister von 2006 erstmals am 29. Oktober 1997 gegen Russland das Tor. Mittlerweile hat Buffon 156 Länderspiele absolviert und ist somit mit Abstand Rekordspieler der "Squadra Azurri". Ein Karriereende ist noch nicht in Sicht.

Cristiano Ronaldo (PORTUGAL)

Geburtstag: 5. Februar 1985 Aktueller Verein: Real Madrid Internationale Karriere: 125 Einsätze/ 56 Tore

Cristiano Ronaldo (Portugal)

Da Dauerrivale Lionel Messi als Argentinier bekanntlich bei Europameisterschaften nicht ran darf, ist Cristiano Ronaldo dos Santos Aveiro unbestritten DER Superstar in Frankreich. Der dreimalige Weltfußballer des Jahres (2008, 2013 und 2014) ist auf Vereinsebene bisher jedoch ungleich erfolgreicher als mit seinem Nationalteam. Cristiano Ronaldo gewann zweimal die Champions League (2008 mit Manchester United und 2014 mit Real Madrid) und wurde dreimal (2007-2009) englischer sowie einmal (2012) spanischer Meister. Die 94 Millionen Euro Ablöse, die die Madrilenen im Sommer 2009 an ManU zahlten, sind noch immer Transferrekord. In 236 Ligaspielen erzielte der Portugiese bisher unglaubliche 260 Treffer für das "Weiße Ballett".

Am 20. August 2003 debütierte Ronaldo in der portugiesischen Nationalmannschaft im Spiel gegen Kasachstan. Bei der Heim-EM 2004 avancierte er zum Stammspieler und musste sich erst im Finale Sensations-Sieger Griechenland geschlagen geben. Bei der WM 2006 kam es zu einem Eklat, nachdem Cristiano Ronaldo im Viertelfinale gegen England vermeintlich einen Ausschluss seines damaligen Club-Kollegen Wayne Rooney provoziert hatte. Der 31-Jährige hält mittlerweile bei 125 Länderspielen. Den Rekord von Luis Figo (127 Nationalteam-Einsätze) sollte er also spätestens in Frankreich übertreffen. Mit 56 Toren ist "CR7" Rekordtorschütze seines Landes.

Kevin De Bruyne (BELGIEN)

Geburtstag: 28. Juni 1991 Aktueller Verein: Manchester City Internationale Karriere: 38 Einsätze/ 12 Tore

Kevin De Bruyne (Belgien)

Der Offensiv-Allrounder wechselte im letzten Sommer für eine geschätzte Ablösesumme von 75 Millionen Euro vom Vfl Wolfsburg zu Manchester City. Noch nie zuvor war so viel Geld für einen Spieler aus der Deutschen Bundesliga bezahlt worden. Der Belgier, der 2015 zu "Deutschlands Fußballer des Jahres" gewählt wurde, absolvierte bis jetzt 25 Premier League-Spiele für die "Citizens" und erzielte dabei sieben Treffer.

Das Nationalteam-Trikot streifte De Bruyne zum ersten Mal am 11. August 2010 bei der 0:1-Niederlage in Finnland über. Den bisherigen Höhepunkt der internationalen Karriere des 24-Jährigen markierte der 2:1-Achtelfinaltriumph der Belgier über die USA bei der WM 2014. In diesem Spiel erzielte De Bruyne einen Treffer in der Nachspielzeit und bereitete einen weiteren vor.

Antoine Griezmann (FRANKREICH)

Geburtstag: 21. März 1991 Aktueller Verein: Atlético Madrid Internationale Karriere: 26 Einsätze/ 7 Tore

Antoine Griezmann (Frankreich)

Er hatte maßgeblichen Anteil daran, dass Atlético Madrid im diesjährigen Champions League-Finale steht und bis zum Schluss um den spanischen Meistertitel mitkämpfte: Frankreichs Offensiv-Star Antoine Griezmann. In den letzten beiden Saisonen erzielte er für seinen Verein jeweils 22 Ligatore - zuletzt machte er mit zwei Treffern im Champions League-Viertelfinale gegen den FC Barcelona und einem weiteren im Halbfinale gegen den FC Bayern auf sich aufmerksam.

Griezmann debütierte für "Les Bleus" am 27. Februar 2014 gegen die Niederlande. Bei der WM 2014 in Brasilien stand er in drei von fünf Spielen in Frankreichs Startelf. Bisher konnte er sieben Treffer für sein Land erzielen.

Eden Hazard (BELGIEN)

Geburtstag: 7. Januar 1991 Aktueller Verein: FC Chelsea Internationale Karriere: 59 Einsätze/ 6 Tore

Eden Hazard (Belgien)

Wenn es einen Spieler gibt, der aus einem überragenden belgischen Kollektiv noch heraussticht, ist es wohl Eden Hazard. Nachdem der 25-Jährige in der letzten Saison (2014/2015) mit Chelsea den Meistertitel gewonnen hatte und zu "Englands Fußballer des Jahres" gewählt worden war, folgte jedoch heuer eine etwas schwächere Saison. Immerhin verhalf der überragende Techniker aber Leicester City am 2. Mai zum Sensations-Meistertitel, als er gegen die Tottenham Hotspurs spät zum 2:2-Ausgleich traf.

Hazard war erst 17, als er zum ersten Mal (im November 2008 gegen Luxemburg) für die belgische Nationalmannschaft auflief. Auf seinen ersten Treffer im Dress der "Roten Teufel" musste er fast drei Jahre warten. Mittlerweile hat er den derzeit verletzten Vincent Kompany als Teamkapitän abgelöst und wird Belgien bei der EURO in Frankreich anführen.

Zlatan Ibrahimović (SCHWEDEN)

Geburtstag: 3. Oktober 1981 Aktueller Verein: Paris Saint-Germain Internationale Karriere: 112 Einsätze/ 62 Tore

Der 34-Jährige, der im Jahr 2014 (hinter Tennis-Legende Björn Borg) zum zweitgrößten Sportler der Geschichte seines Landes gewählt wurde, ist nach wie vor einer der besten Stürmer der Welt. "Ibrakadabra" hat eine wahre Bilderbuchkarriere hinter sich, konnte er doch bei jeder seiner bisherigen sieben Vereinsstationen überzeugen. In den letzten vier Saisonen lief er für PSG auf und traf in 122 Ligaspielen unglaubliche 113 mal. Kein Wunder, dass Ibrahimović bekanntlich selbst sein größter Fan ist und auch gerne mal über sich in der dritten Person (ein Phänomen, das übrigens als "Illeismus" bezeichnet wird) spricht. Vor kurzem gab der Schwede seinen Abschied aus der französischen Hauptstadt bekannt - mögliche nächste Destination ist die englische Premier League.

"Zlatan" ist natürlich mit 62 Länderspieltoren auch mit Abstand schwedischer Rekordtorschütze. Zum ersten Mal streifte er sich das "Drei Kronen"-Trikot am 31. Jänner 2001 gegen die Färöer-Inseln über. Der gebürtige Malmöer ist nicht nur für seine Treffsicherheit, sondern auch für seine akrobatischen Einlagen bekannt. Im November 2012 erzielte er bei einem 4:2-Sieg gegen England nicht nur alle Treffer seiner Mannschaft, sondern mit einem mittlerweile legendären Fallrürckzieher aus 30 Metern wohl eines der schönsten Tore aller Zeiten. Die EURO 2016 wird Ibrahimovićs bereits siebtes Finalturnier mit Schweden sein.

Andrés Iniesta (SPANIEN)

Geburtstag: 11. Mai 1984 Aktueller Verein: FC Barcelona Internationale Karriere: 107 Einsätze/ 13 Tore

Andrés Iniesta (Spanien)

Der Goldtor-Schütze des WM-Finales von 2010 zieht auch mit 32 Jahren noch die Fäden im Mittelfeld des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft. Iniesta prägte den Weltfußball der letzten zehn Jahre wie kaum ein Anderer und ist einer der wenigen Spieler weltweit, die von sich behaupten können, wirklich alles (WM (1x), EM (2x), Champions League (4x), Meistertitel (8x), Cuptitel (4x), spanischer Supercup (6x), UEFA-Supercup (3x) und FIFA-Club-WM (3x)) gewonnen zu haben. Mit insgesamt 31 Titeln ist er somit der erfolgreichste spanische Fußballer aller Zeiten. Zudem wurde der 1,71 m-große Spielmacher in den letzten sieben Jahren stets in die "FIFA-Elf des Jahres" gewählt.

Auf seinen ersten Einsatz im A-Nationalteam musste der Barcelona-Eigenbauspieler verhältnismäßig lange warten: Am 27. Mai 2006 feierte er gegen Russland seine Premiere im Trikot der "Furia Roja". Seither brachte er es auf 107 Einsätze und 13 Tore.

Robert Lewandowski (POLEN)

Geburtstag: 21. August 1988 Aktueller Verein: FC Bayern München Internationale Karriere: 76 Einsätze/ 34 Tore

Robert Lewandowski (Polen)

Der Bayern-Goalgetter sorgte heuer für Schlagzeilen als er (als Einwechselspieler!) gegen den Vfl Wolfsburg fünf Tore innerhalb von acht Minuten und 59 Sekunden schoss und den Spielstand im Alleingang von 0:1 auf 5:1 drehte. Schon im Jahr 2013 hatte er seinen unglaublichen Torinstinkt in einem anderen legendären Spiel unter Beweis gestellt, als er im Halbfinal-Hinspiel der Champions League beim 4:1-Sieg gegen Real Madrid alle Tore für seinen damaligen Verein Borussia Dortmund erzielt hatte. Lewandowski ist einer der komplettesten Stürmer in Europa: technisch versiert, extrem kopfballstark und mit einer überragenden Schusstechnik gesegnet. In dieser Saison holte er sich mit 30 Toren zum zweiten Mal nach 2013/2014 die Torschützenkrone in der deutschen Bundesliga.

Auch seine Torquote für die polnische Nationalmanschaft (34 Tore bie 76 Einsätzen) kann sich sehen lassen. Lewandowski begann seine internationale Karriere am 10. September 2008 gegen San Marino und traf gleich bei seinem ersten Auftritt zum 2:0-Endstand. Im Zuge der Qualifikation für die EURO in Frankreich gelangen ihm 13 Tore in 10 Spielen - eine Anzahl, die sonst nur der Nordire David Healy erreichte.