Frankreich greift nach historischem Titel-Hattrick
Die Hoffnungen der Equipe Tricolore, die seit 18 Turnierspielen zu Hause ungeschlagen ist, ruhen dabei spätestens seit seinem Dopplepack im Halbfinale gegen Deutschland auf Antoine Griezmann. Der Angreifer von Atletico Madrid hat sich mit seinen sechs Toren bisher zum Superstar dieser EM gemausert. "Es war unsere Pflicht, diese Spiele zu gewinnen und den Franzosen Freude zu bereiten", meinte Griezmann nach dem gewonnen Semifinale.
Ein gutes Omen für Frankreich könnte der Finalgegner sein. Die Franzosen haben Portugal auf dem Weg zu beiden bisherigen EM-Titeln besiegt. 1984 und 2000 gewann man gegen die Iberer jeweils nach Verlängerung im Halbfinale. Ein Trauma erwartete der Teamchef der Portugiesen Fernando Santos deshalb aber nicht. "Ich bin absolut sicher, dass das nichts beeinflusst", versprach der 61-Jährige, der nach der Rückkehr von Pepe ins individuelle Training auf einen Einsatz seines Abwehrchefs hofft.
In bisher 24 Spielen gegen Frankreich haben die Iberer erst fünfmal gewonnen. Davon will sich Santos aber nicht beeinflussen lassen. "Portugal sollte keine Angst vor anderen Teams haben", egal wie negativ die Bilanz sei, sagte er. "Wir haben ein Ziel, das Finale zu gewinnen. Wir glauben, dass wir jeden Gegner schlagen können." Mangelnde Unterstützung braucht Portugal nicht zu befürchten. Immerhin leben in Frankreich 1,2 Millionen Portugiesen, so viele wie nirgendwo sonst außerhalb Portugals.
Das Ziel Portugals ist jedenfalls klar. "Jemand sagte mir mal: Im Finale geht es nicht ums spielen, sondern ums gewinnen - so ist es", gab Santos die Marschroute vor.
Sein Gegenüber Didier Deschamps möchte unterdessen von einer Favoritenrolle nichts wissen. "Das wird ein offenes Spiel sein", prophezeite der 47-Jährige nach dem Einzug ins Endspiel. "Nur weil wir Deutschland rausgeworfen haben, besitzen wir keine Zusatzkräfte", meinte der Deschamps. "Wir glauben an uns, Portugal glaubt an sich."
Für Deschamps ist es das Endspiel der Heim-EM bereits das dritte Finale eines großen Turniers. 1998 gewann er als Kapitän mit Frankreich zuhause die WM, zwei Jahre später die EM in Belgien und den Niederlanden. Insgesamt steht Frankreich zum fünften Mal in einem Finale einer EM oder WM.