Gomez kommt immer besser in Fahrt

Für DFB-Torjäger Gomez ist Titel wichtiger als Rekorde

"Im Moment will ich nur nach Paris", bekräftigte Gomez nach dem Match in Lille, dass es für Weltmeis

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"Im Moment will ich nur nach Paris", bekräftigte Gomez nach dem Match in Lille, dass es für Weltmeister Deutschland bei der Endrunde in Frankreich nur ein Ziel gebe: im Endspiel den Titel zu holen. Als Zugabe, das gestand der "Vollblut-Torjäger", wie ihn der deutsche Abwehrchef Jerome Boateng titulierte, würde er den Rekord gerne höherschrauben. "Ich freue mich immer noch über jedes Tor unendlich", erklärte der Stürmer von Besiktas Istanbul.

Wichtiger aber ist Gomez, dass er zwei Jahre nach dem durch Verletzungspech verpassten WM-Triumph wieder da ist. "Für mich war klar, dass ich irgendwann gebraucht werde." Als Ersatzspieler war er ins Turnier gestartet, nun ist er wieder der "Knipser". Gegen Nordirland erzielte der 1,89 Meter große Angreifer den 1:0-Siegtreffer, gegen die Slowakei das 2:0.

Die beiden Tore sind auch der Beweis dafür, dass ein klassischer Mittelstürmer dem deutschen Team sehr gut tun kann. In 67 Länderspielen hat Gomez nun 29 Tore erzielt. Er habe dazugelernt und wisse, dass es um mehr gehe, als nur Tore zu schießen, so Gomez. Er hat auch den deutschen Bundestrainer überzeugt. "Mario Gomez hat jetzt zwei Tore gemacht, ich freue mich für ihn. Er hat jetzt die Selbstsicherheit gefunden", sagte DFB-Erfolgscoach Joachim Löw, der auch gerne mit einer falschen Neun spielt.

Neben Gomez hat aber auch die starke Defensive der Deutschen einen starken Eindruck hinterlassen. Nie zuvor blieb ein deutsches Nationalteam bei einer EM-Endrunde in den ersten vier Spielen ohne Gegentor. Bisher gelang dies nur bei der WM 1978 in Argentinien. Doch Löw wollte den 2:0-Auftaktsieg gegen die Ukraine, das 0:0 gegen Polen, das 1:0 gegen Nordirland sowie das 3:0 zum Beginn der K.o.-Phase gegen die Slowakei nicht überbewertet wissen.

"Bei allem Respekt für den Gegner: Das war nicht der Maßstab, nicht der Gradmesser. Es gibt andere Mannschaften, die sind von der Qualität und Stärke ganz anders anzusiedeln. Jetzt kommt mit Spanien oder Italien ein anderes Kaliber. Wir müssen uns weiter steigern, wenn wir das Turnier gewinnen wollen", meinte der 56-Jährige mit Blick auf das Viertelfinale am Samstag (21.00 Uhr) in Bordeaux, in dem man entweder auf Titelverteidiger Spanien oder Angstgegner Italien treffen wird.

"Beides sind natürlich Mannschaften, die zu den Topfavoriten gehören. Italien hat eine unglaubliche gute Defensive und gute Spieler nach vorn. Die Spanier kennen wir natürlich auch. Sie haben mit das beste Offensivspiel, das es gibt, seit Jahren. Beide Mannschaften sind von der Spielanlage sicher ein bisschen unterschiedlich, aber ähnlich stark", erklärte Löw.

Auch Gomez hakte das Slowakei-Spiel schnell ab und dachte bereits an das Viertelfinale. "Jetzt kommen die Spiele, auf die wir uns freuen. Deshalb sind wir ja zur EURO gefahren. Wir wollen den Titel ganz klar. Und dafür musst du auch solche Mannschaften schlagen", betonte der deutsche Torgarant, der so wie seine 22 Teamkollegen bereits eine EM-Prämie von 50.000 Euro sicher hat. Im Falle eines Titels würde sich diese auf 300.000 erhöhen.