Fußball-WM: Brasilien gegen Kamerun - Ergebnis 4:1
Obwohl Kamerun gegen Mexiko (0:1) und Kroatien (0:4) größtenteils schwer enttäuschte und teilweise Auflösungserscheinung erkennen ließ, wollen die Brasilianer die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter nehmen. "Wir spielen gegen ein Team, das nichts mehr zu verlieren hat", meinte Verteidiger David Luiz.
"Die Spieler werden beweisen wollen, dass sie besser sind, als man nach den ersten zwei Spielen glauben könnte. Ein Sieg gegen Gastgeber Brasilien wäre für Kamerun wie ein WM-Titel", sagte Luiz, der mit seinen Teamkollegen in den ersten beiden Partien gegen Kroatien (3:1) und Mexiko (0:0) spielerisch weitgehend enttäuschte.
"Kamerun hat sehr viel Qualität in der Mannschaft", warnte auch Abwehrspieler Marcelo. Brasiliens WM-Bilanz gegen Teams aus Afrika ist aber perfekt, in sechs Spielen gab es sechs Siege. Zuletzt bezwang man 2006 im Achtelfinale Ghana 3:0 und 2010 in der Gruppenphase die Elfenbeinküste 3:1.
Teamchef Luiz Felipe Scolari kann aus dem Vollen schöpfen, auch Stürmer Hulk hat sich nach Knieproblemen voll fit gemeldet. Scolari kündigte nach dem 0:0 gegen die Mexikaner einige Veränderungen in der Startelf an, im Falle einer weiteren Gelben Karte wären im Achtelfinale u.a. Starspieler Neymar und Kapitän Thiago Silva gesperrt.
Chile oder Niederlande?
Bereits jetzt fix ist, dass auf die Brasilianer im ersten K.o.-Match eine knifflige Aufgabe warten würde. Mit Chile und den Niederlanden stehen nämlich die Aufsteiger aus Gruppe B bereits fest. "Dass Chile und die Niederlande zwei große Spiele gemacht haben, heißt nicht, dass sie Weltmeister werden. Die Rechnung wird zum Schluss gemacht und nicht auf halbem Weg", sagte Außenverteidiger Dani Alves.
"Dieses Turnier gewinnt der, der das konstanteste Team hat und nicht der, der als Erster weiterkommt", sagte der Spieler des FC Barcelona. Kamerun muss auf den gesperrten defensiven Mittelfeldspieler Alex Song verzichten, zudem ist der Zustand des am Knie lädierten Starstürmers Samuel Eto'o weiter ein Rätsel.
Offen ist auch, wie Teamchef Volker Finge mit dem Disput zwischen Benoit Assou-Ekotto und Benjamin Moukandjo umgeht. Die beiden waren in der Schlussphase des Kroatien-Spiels aneinandergeraten, Assou-Ekotto versetzte seinem Teamkollegen mitten auf dem Spielfeld sogar einen Kopfstoß. Kameruns Verband bezeichnete die Szenen als "Schande für das Land".
Kamerun gegen Brasilien (22 Uhr, Estádio Nacional de Brasília, Brasília // Live-Stream auf orf.at ab 00:35 Uhr / Live-Ticker auf news.at)
Mögliche Aufstellungen
Brasilien: 12 Julio Cesar - 2 Daniel Alves, 3 Thiago Silva, 4 David Luiz, 6 Marcelo - 8 Paulinho, 11 Oscar, 17 Luiz Gustavo, 16 Ramires - 9 Fred, 10 Neymar
Ersatz: 1 Jefferson, 22 Victor - 7 Hulk, 20 Bernard, 13 Dante, 14 Maxwell, 15 Henrique, 23 Maicon, 5 Fernandinho, 18 Hernanes, 19 Willian, 21 Jo
Teamchef: Luiz Felipe Scolari
Kamerun: 16 Itandje - 4 Djeugoue, 2 Assou-Ekotto, 3 N'Koulou, 14 Chedjou - 17 Mbia, 21 Matip, 18 Enoh, 8 Moukandjo - 10 Aboubaker, 13 Choupo-Moting
Ersatz: 1 Feudjou, 23 Ndjock - 12 Bedimo, 11 Makoun, 15 Webo, 5 Nounkeu, 22 Nyom, 7 Nguemo, 20 Salli, 19 Olinga, 9 Eto'o
Fraglich: 9 Eto'o (Knieprobleme)
Es fehlt: 6 Song (gesperrt)
Teamchef: Volker Finke
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(apa/reuters/dpa/red)