Fußball-WM: Schweiz vs. Honduras - Ergebnis 3:0
Rein rechnerisch hat die Schweiz ihr Schicksal allerdings noch selbst in der Hand, wenn sie Honduras mit sechs Toren Unterschied bezwingt. Wahrscheinlicher freilich scheint jenes Szenario, in dem das derzeit punktegleiche Ecuador klar gegen Frankreich verliert und der Schweiz sogar eine Niederlage reichen könnte. "Wir haben noch immer große Hoffnungen, uns für das Achtelfinale zu qualifizieren", bekräftigte Hitzfeld.
Tatsächlich ist die Lage kompliziert, nicht nur wegen der diversen Rechenspiele. Nach dem Debakel gegen Frankreich und harter medialer Kritik war Hitzfeld vor allem als Psychologe gefragt. "Die Mannschaft hat das Potenzial sich zu steigern", sagte der Coach, dem die Zerfallserscheinungen nicht verborgen geblieben waren. "Es geht nicht um den Einzelnen, sondern um die Mannschaft, um die Schweiz", betonte er: "Das werde ich auch der Mannschaft vermitteln!"
Wichtigster Mann fällt aus
Die Spieler haben zumindest Besserung gelobt. "Unser Ziel ist es, Hitzfeld einen guten Abschluss zu bereiten", erklärte Blerim Dzemaili, der Valon Behrami im defensiven Mittelfeld ersetzen dürfte. In der Innenverteidigung fällt nach der Gesichtsverletzung von Steve von Bergen der wichtigste Mann aus. Hitzfeld muss daher zwangsweise auf das nicht perfekt eingespielte Duo Philippe Senderos und Johan Djourou setzen.
Notgedrungen redete der Meistertrainer von Borussia Dortmund und Bayern München, der nach der WM seine Karriere beenden wird, seine Mannschaft vor dem letzten Gruppenspiel stark und wertete die späten Schweizer Treffer gegen Frankreich positiv. "Das war auch aus psychologischer Sicht wichtig für das Selbstvertrauen", hob er hervor: "Es spricht für den Charakter meiner Mannschaft, dass sie nie aufgibt."
Schweizer vertragen Hitze nicht
Ein Problem für die Eidgenossen sind die hohen Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit in der Urwald-Stadt. "Honduras hat in Manaus sicher klimatische Vorteile, aber wir sind auch ganz gut vorbereitet", sagte Hitzfeld. Dabei war sein Team vor vier Jahren im klimatisch unproblematischen Bloemfontein schon einmal an Honduras gescheitert.
Ein Remis wie beim damaligen 0:0 reicht für die eigenen Ziele der bei einer WM noch sieglosen "Catrachos" diesmal nicht. Die Mittelamerikaner müssen mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen und auf Schützenhilfe der bereits so gut wie sicher qualifizierten Franzosen gegen Ecuador hoffen. Deshalb will der Tabellenletzte seine minimale Chance auf den erstmaligen Achtelfinal-Einzug mit kompromisslosem Offensivfußball wahren. "Wir müssen bis zum Schluss an die Qualifikation glauben", motivierte Trainer Luis Fernando Suarez seine Spieler.
"Wir müssen volles Risiko gehen, weil es unsere letzte Chance ist", plädierte Wilson Palacios für bedingungslose Attacke. Der Mittelfeldmann und Kollege von Marko Arnautovic bei Stoke City steht nach abgelaufener Sperre wieder zur Verfügung. Verteidiger Brayan Beckeles munterte seine Kollegen ebenfalls auf: "Es lohnt sich, gegen die Schweiz alles zu riskieren."
Honduras - Schweiz (Mittwoch, 22.00 Uhr MESZ, Manaus, Arena Amazonia, SR Nestor Pitana/ARG // Live-Ticker auf news.at, Live-Stream der Aufzeichnung)
Mögliche Aufstellung:
Honduras: 18 Valladares - 21 Beckeles, 5 Bernardez, 3 Figueroa, 7 Izaguirre - 20 Claros, 19 Garrido, 8 W. Palacios, 15 Espinoza - 11 Bengtson, 13 Costly
Ersatz: 1 Lopez, 22 Escober - 2 Chavez, 4 Montes, 6 Garcia, 9 J. Palacios, 10 M. Martinez, 12 Delgado, 14 Boniek, 17 Najar, 23 Chavez, 16 R. Martinez
Teamchef: Luis Suarez (COL)
Schweiz: 1 Benaglio - 2 Lichtsteiner, 20 Djourou, 4 Senderos, 13 Rodriguez - 15 Dzemaili, 8 Inler - 23 Shaqiri, 10 Xhaka, 18 Mehmedi - 9 Seferovic
Ersatz: 12 Sommer, 21 Bürki - 3 Ziegler, 6 Lang, 22 Schär, 7 Barnetta, 11 Behrami, 14 Stocker, 16 Fernandes, 17 Gavranovic, 19 Drmic
Es fehlt: 5 Van Bergen (Bruch des linken Augenhöhlenbodens)
Teamchef: Ottmar Hitzfeld (GER)
Virtueller Rundgang durch das Stadion:
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