Salzburgs Youngsters jubeln über den historischen Coup.
Europas Kronprinzen

Fußballkolumne: Europas Kronprinzen

Was Salzburgs Youth League-Triumph für die Zukunft des österreichischen Fußballs bedeutet.

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"Spätestens heute weiß man in Europa, dass auch in Österreich richtig guter Fußball gespielt wird“, jubelte Salzburgs U19-Trainer Marco Rose in Nyon nach dem 2:1-Final-Sieg seiner Mannschaft gegen Benfica Lissabon. Und tatsächlich: Der Triumph in der UEFA Youth League ist nicht nur für die Mozartstädter ein Coup von historischem Ausmaß, sondern für den gesamten österreichischen Fußball. Zum ersten Mal überhaupt gewann ein heimisches Team einen UEFA-Wettbewerb.

Dass dieser Erfolg keineswegs zufällig zu Stande kam, zeigt schon ein Blick auf die Kaliber, mit denen es die Salzburg-Youngster auf dem Weg ins Finale zu tun bekamen: In einer furiosen K.O.-Phase wurden die Nachwuchsmannschaften von Manchester City (Play-Off), Paris St. Germain (Achtelfinale), Atlético Madrid (Viertelfinale) und dem FC Barcelona (Halbfinale) bezwungen – allesamt Vereine, die der absoluten europäischen Elite angehören.

Wie konnte es zu diesem imposanten Durchmarsch kommen?

Der Grundstein des jetzigen Triumphes wurde wohl spätestens im Juli 2014 mit der Fertigstellung der Red Bull Fußball- und Eishockey-Akademie in Liefering gelegt, die als eine der modernsten Sport-Nachwuchszentren der Welt gilt und so manchen europäischen Spitzenklub vor Neid erblassen lässt.

Das 100.000 Quadratmeter große Areal bietet in der Tat alle Voraussetzungen, die für die erfolgreiche Entwicklung von zukünftigen Stars von Nöten sind: Sieben Fußballfelder, eine hochprofessionelle medizinische Abteilung, Krafträume und Wohnmöglichkeiten für etwa 140 Talente.

Bei aller (oft berechtigten) Kritik, was die Vorgehensweise von Red Bull speziell im Sportbereich betrifft: Es wird vor allem diese Akademie sein, die den gesamten heimischen Fußball in eine erfolgreiche Zukunft führen könnte. Immerhin elf der 17 Spieler, die im Kader gegen Benfica Lissabon standen, sind Österreicher. Das wäre theoretisch ein komplettes zukünftiges Nationalteam. Eines, das schon sehr früh gelernt hat, wie man auch als vermeintlicher Außenseiter Großes erreichen kann.