Gute Güte, Gluten!
Ob eingebildet oder real: Immer mehr Menschen leiden an einer Weizenunverträglichkeit. Wer allerdings die Frage „Ist da Gluten drinnen?“ nicht mehr hören kann, sollte seinem Gegenüber einen „Nima-Sensor“ schenken: Das ominös aussehende Gerät (nimasensor.com) untersucht Speiseproben innerhalb von zwei Minuten auf Spuren des gefürchteten Weizenproteins. Besonders praktisch – der tragbare Tester deckt die unterschiedlichen Bedürfnisse von drei Allergiker-Typen gleichermaßen ab: Dem Mode-Allergiker ermöglicht er rasch und unkompliziert, die gewünschte Aufmerksamkeit auf sein Handicap zu ziehen.
Was ist peinlicher – eine Restaurantbegleitung, die bei jedem Gang nachfragt, ob die Speise Gluten enthält, oder jene, die demonstrativ ihren Tester in die servierten Speisen steckt?
Die allgemeine Allergen-Kennzeichnungspflicht in Restaurants hat demonstratives Nachfragen ja überflüssig gemacht und damit dem Problemgast den Spaß am Kompliziertsein gründlich verdorben. Dem besorgten Typen des Gluten-Vermeiders, dessen Weizenparanoia so weit gediegen ist, dass er Kennzeichnungen auf Speisekarten und Packungen grundsätzlich misstraut, bietet er Sicherheit durch Selbstkontrolle. Und der letzten – kleinsten – Gruppe der Ernstzunehmenden, die tatsächlich unter Zöliakie und somit nach dem Verzehr von Gluten unter Beschwerden leidet, ermöglicht das tragbare schwarze Dreieck ein bedachtes Vorantasten in eine unberechenbare Nahrungswelt.
Angehörige und Mit-Speiser sollten sich jedoch vor dem Akt des Beschenkens ehrlich fragen: Was ist peinlicher – eine Restaurantbegleitung, die bei jedem Gang nachfragt, ob die Speise Gluten enthält, oder jene, die demonstrativ ihren Tester in die servierten Speisen steckt?
Wie nima funktioniert: 1. Man fülle Nima mit einer gluten-verdächtigen Speiseprobe. 2. Wird die Tube nach unten gedrückt, bis es klickt, beginnt die Analyse. 3. Nach zwei Minuten ist man schlauer: Das fröhliche Smiley gewährt gefahrfreien Genuss. Bei traurigem Gesicht: Alarm für Allergiker!