Kaum Zweifel an Zukunft von DFB-Teamchef Löw
Das Rätselraten um den 56-Jährigen ist nicht wirklich eines, vielmehr pflegt Löw ein schon gewohntes Turnierritual, Fragen zur Zukunft unmittelbar nach dem Turnier nicht zu beantworten. Einfach umschalten auf die kommenden Aufgaben ist für Löw nicht möglich. "Ein Turnier ist eine sehr intensive Zeit für Jogi. Ich weiß, dass er danach immer Kraft tanken will, ein bisschen Abstand bekommen will", berichtete Teammanager Oliver Bierhoff, seit zwölf Jahren einer der engsten Wegbegleiter von Löw beim DFB.
DFB-Präsident Reinhard Grindel will Löw "einige Tage der ruhigen Analyse des Turniers zubilligen" und dann "gemeinsam mit Jogi Löw den Weg in Richtung Titelverteidigung 2018 in Russland gehen". Bis dahin läuft Löws Vertrag beim DFB. Löw stufte in seiner Neujahrsbotschaft für 2016 nur als "wichtiges Zwischenziel" auf dem Weg nach Russland 2018 ein. "Ich glaube, dass es etwas ganz, ganz Besonderes ist, wenn wir es schaffen würden, den Weltmeistertitel zu verteidigen. Das hat noch keine deutsche Mannschaft in der Geschichte geschafft", sagte Löw damals.
Ein weiteres Indiz ist, dass noch vor dem Halbfinal-Aus durchsickerte, dass Marcus Sorg als zweiter Assistent von Löw beim deutschen Nationalteam bleiben wird. Solche Weichen stellt die Sportliche Leitung nicht umsonst frühzeitig. Der Neubeginn erfolgt für Löw und die Nationalmannschaft am 31. August in Mönchengladbach mit einem Freundschaftsspiel gegen Finnland. Danach startet die WM-Qualifikation mit Pflichtaufgaben gegen Norwegen, Tschechien, Nordirland, Aserbaidschan und San Marino.