Keine UEFA-Bestrafung nach Ausschreitungen in Lille
16 von ihnen mussten in Krankenhäusern stationär behandelt werden, teilte die Präfektur des Departements Nord in der Nacht auf Donnerstag mit. Ob und wie viele Festnahmen und Verletzungen mit den Ausschreitungen vorwiegend englischer Fans in Zusammenhang stehen, sagte die Behörde nicht - die Bilanz bezog sich auf den gesamten Mittwoch.
Die Polizei war gleich mehrmals mit Tränengas und Schlagstöcken gegen die Fans vorgegangen. Diese waren vor dem zweiten EM-Gruppenspiel Englands gegen Wales am Donnerstag (15.00 Uhr) im nur 40 Kilometer entfernten Lens in die Stadt gekommen. Erst gegen 1.00 Uhr früh kehrte auf den Straßen weitgehend Ruhe ein. Englische Fans beklagten danach, dass die Polizei überreagiert habe. Diese setzte auch Hunde gegen die Anhänger ein.
Die UEFA musste entscheiden, ob die Vorkommnisse am Mittwochabend als so gravierend eingestuft werden, dass das Exekutivkomitee oder das Dringlichkeitskomitee zusammenkommt und über Maßnahmen entscheidet. Dies war am Sonntag nach den Krawallen in Marseille mit russischen und englischen Fans geschehen.
Die Disziplinarkommission der UEFA ist für die Ereignisse in Lille nicht zuständig, da sie sich nicht im EM-Stadion, sondern in der Stadt abspielten. Das Gremium hatte am Dienstag Russland wegen der Fangewalt im Stade Velodrome von Marseille nur auf Bewährung im Turnier belassen und bei weiteren Krawallen in einer Arena den EM-Rauswurf angedroht.