Royals

Krönung in Großbritannien: Spleendid Charles!

Der Mann, der mit seinem Teddybär schlief & andere Kuriosa über den tickreichen König von England, Charles III.

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Wie genießbar ist das offzielle Krönungsgericht?
 „Ghastly”, ist das Urteil vieler Gourmets und Gourmands über die Spinat-Pie (plus Cheddar, Estragon und Saubohnen), die Charles und Camilla mit dem Chefkoch des Buckingham Palace ersonnen haben. Im Gegensatz zum „Coronation”-Chicken in sämiger Currysauce  anlässlich der Krönung seiner Mutter , das noch bis heute als Klassiker der britischen Alltagsküche gilt, wird die Coronation-Quiche, die auch optisch nicht viel hermacht, kein „Burner“ werden.    
Ohne welchen Drink geht es bei Charles nicht?
Es ist der königliche Martini, ohne den bei Charles nichts läuft. Er nimmt ihn vor seinem Abendessen. Auf Reisen oder auch Empfängen hat der amtierende Diener das entsprechende Glas und die Zutaten dabei. Er mag ihn „reichlich naß”, so ein Freund in einer BBC-Doku, also mit gleichen Teilen Gin und Vermouth, und, wie seine Mutter ihre Gin-Cocktails,  mit einer Zitronenzeste garniert. Deren Lieblingscocktail war übrigens Gin Dubonnet in einem Verhältnis zu 30: 70. Das Rezept des Martini-Cocktails finden Sie hier.
Wie emotional unterversorgt war Charles als Kind?
Von Königin Elizabeth erzählte man sich, dass sie zu ihren Corgis ein engeres Verhältnis als zu ihren eigenen Kindern hat. 1954 war die Queen fünf Monate auf der „Britannia” auf einer „Common Wealth” In jedem Fall notierte die Mutter 1954, nach der „Wiedervereinigung” mit Charles und seiner Schwester Anne: „Die beiden waren furchtbar höflich. Ich bin mir nicht sicher, ob sie wussten, wer wir waren.”
Ist die Story mit dem Teddy tatsächlich wahr?
Michael Fawcett war der jahrelange Kammerdiener, der nicht nur für die richtige Dosis Paste auf der prinzlichen  Zahnbürste mit Monogramm zuständig war und ihm bei einer Urinprobe das Glasröhrchen zu halten hatte, der Mann war auch Chef des prinzlichen Plüschtier-Zoos. Tatsächlich liebte Charles seinen Teddybären bis ins hohe Erwachsenenalter so sehr, dass er nicht nur in seinem Bett platziert werden musste, sondern auch bei etwaigen Reparaturarbeiten an dem Stofftier das hoch betagte ehemalige Kindermädchen Mable Anderson aus dem Ruhestand gescheucht wurde. Nur seiner Nanny vertraute Charles, der bei den Näharbeiten gerne dabei saß, sein Darling-Bärchen an.
War Charles ein schüchternes Kind?
Er wurde oft gemobbt und wegen seiner abstehenden Ohren von seinen Mitschülern verspottet. Seine ersten Tage in der Cheam School in Hampshire bezeichnete er später als „die schlimmsten seines Lebens”.  Noch härter ging es auf der schottischen Brutalschmiede Gordonstoun zu, wo Prince Philip auch schon durch pädagogische Stahlbäder gegangen war. Sein bester und einziger Freund war dort sein Leibwächter gewesen.   
Wie cholerisch ist der neue König von England heute?
Einen gewissen Impulskontrollverlust kann man bei Charles immer wieder beobachten. Dramatisch war es bei einem offiziellen Akt, wenige Tage nach der Beisetzung der Queen im September 2022. Da warf der damals 73jährige  die Nerven weg, als er sich beim Unterzeichnen eines Gästebuchs mit einer tropfenden Füllfeder konfrontiert sah ("Oh god, I hate this"). Die eherne Regel seiner Mutter, "never complain, never explain",dürfte nicht in sein Stressmanagement übergegangen sein. Schon zuvor hatte der Monarch für Empörung gesorgt, indem er Dutzenden Mitarbeitern des "Clarence House" (seiner früheren Residenz) Kündigungsschreiben zukommen ließ: Man benötige ihre Dienste nicht mehr, da der Umzug des Königs in den Buckingham Palace bevorstehe. Das cholerische Temperament hat er auch an seinen ältesten Sohn William weitergegeben, der als Kind ihn abmahnendes Aufsichtspersonal gerne mit schwingendem Plastikschwert und den Worten: „Wenn ich König bin, wirst du hart bestraft werden!” entgegnete.
Ist Charles ein Nerd?
Wenn man sein Frühstücksritual nachliest, könnte sich der Eindruck verfestigen. Laut des Kammerdieners Ken Roach muss das Tablett so aussehen: „Eine Tasse und eine Untertasse zur Rechten, mit einem Silberlöffel, der in einem Winkel von fünf Uhr nach außen zeigte. Die Butter muss in drei Kugeln serviert werden und gekühlt sein. Der königliche Toast liegt immer in einem silbernen Gestell, niemals auf einem Teller.”
War Königin Camilla am Tag ihrer Hochzeit mit Charles im April 2005  die glücklichste Frau der Welt?
Im Gegenteil: Sie stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, litt an einer Nebenhöhlenentzündung und wollte das Bett nicht verlassen. Erst als ihre Schwester Anabel sie anbrüllte „Okay, dann ziehe ich mir jetzt deine Sachen an und gehe da raus!”, riss sich die aktuelle Königin von England zusammen und verließ ihr Lager.
Nahm die Queen am Tag der Hochzeit Camilla in die Arme?
Natürlich nicht, sie verschwand nach der Zeremonie in einem Nebenzimmer, um im Fernsehen ein Pferderennen zu verfolgen. Kurz unterbrach sie das Vergnügen, um auf das Paar einen Toast auszusprechen, war aber dann schnell wieder weg. 
Wer hatte das beste Argument anlässlich der Debatte, ob Camilla überhaupt Königin werden dürfe?
„Wir hatten Kleptomanen, Bisexuelle und Serienkiller auf unserem Thron sitzen", empörte sich der renommierte Historiker Andrew Roberts, „warum kann eine stets diskrete, ehrbare Frau, die ihre Last mit Würde trägt, dort nicht ihren Platz haben?”
To Have or Have not a „Charlie”?
Es war eine der schmählichsten Situationen im Leben des Prinzen von Wales und seiner damals heimlichen Geliebten: Die von einem Funk-Amateur abgefangene, sehr prickelnde Konversation aus dem Jahr 1989, in der Charles seinem Wunsch als Tampon inkarniert zu werden, Ausdruck verlieh. Das „Camillagate” explodierte 1993 und Camilla verließ damals für ein Jahr nicht das Haus: Ihren Freundinnen erklärte sie trocken: „Endlich konnte ich alles lesen, was ich immer wollte.”
Vergessen Sie die Problem-Royals Harry & Meghan. Denn der heißeste Nebenschauplatz der Krönung ist welcher?
David Rocksavage, 62,  Adelstitel Marquess of Cholmondeley, und seine Frau Rose (Exmodel, 39) werden bei der Krönung ganz vorne dabei sein. Der Marquess läuft auch unter „lord in waiting” des Königs. Pikanterweise wird William ein Crush/Flirt/Affäre mit der hochgewachsenen Beauty nachgesagt, die der Prinzessin of Wales fatal ähnelt. Kate hat die Dame deswegen auch aus dem elitären Landzirkel in Norfolk „Turnipp Toffs” entfernt, obwohl die beiden Paare nur wenige Meilen voneinander wohnen und sich früher immer wieder einmal auf Drinks einluden.
Angelika   Hager

Angelika Hager

leitet das Gesellschafts-Ressort