„Mir steigt die Grausbirn auf“

Maler Arnulf Rainer: „Mir steigt die Grausbirn auf“

Arnulf Rainer. Der Starkünstler über Frauen, Alterskult und Preise

Drucken

Schriftgröße

Interview: Nina Schedlmayer

profil: Herr Rainer, vor 25 Jahren zierten Sie das profil-
Cover. Damals schrieb unser Kunstkritiker Horst Christoph: „Urlaub macht Rainer nicht.“ Ist das noch immer so?
Arnulf Rainer: Ich mache weder Urlaub, noch gehe ich in Pension.

profil: Kann ein Künstler überhaupt in Pension gehen?
Rainer: Natürlich kann er das, wenn er sozialversichert ist. Aber für mich ist völlig klar: Ein Mensch definiert sich durch seine Arbeit. Was mir überhaupt nicht passt, ist dieses Frührentner- und Frührentnerinnensystem in Österreich – diese Mentalität: Man will aufhören zu arbeiten und sich nur noch in den Park setzen! Aber die Parteien konkurrieren um diese Schicht der Bevölkerung. Die Jungen werden hintangestellt. Da kann ich nur den Kopf schütteln. Die Arbeit ist für mich der wichtigste Lebenssinn.

profil: Orientiert sich die Politik zu sehr an den älteren Menschen?
Rainer: Eindeutig! Das kann nicht gut ausgehen. Ein Land wie Österreich steht in einem gewissen Wettbewerb zu anderen Ländern – sowohl, was die wirtschaftliche Produktion, als auch, was die Mentalität betrifft. Bis jetzt ist mir nicht klar geworden, wer sich um die Jüngeren kümmert. Die beiden Pensionistenvertreter kann ich schon nicht mehr hören. Sie denken ja nicht weit genug. Deswegen ärgere ich mich so. Mir steigt immer wieder die Grausbirn auf. Ich hege eine Sympathie für junge Leute, sie brauchen Perspektiven.

profil: Als Sie selbst jung waren, hatte man es auch nicht leicht – zumal, wenn man Künstler werden wollte. War es damals nicht schwierig, an Informationen über aktuelle internationale Kunstströmungen zu kommen?
Rainer: Ja, aber immerhin gab es in der Nachkriegszeit die Kulturarbeit der Besatzungsmächte. In deren Kulturzentren konnte man sich informieren. In Klagenfurt, wo ich lebte, gab es das British Council und ein französisches Kulturinstitut. In jungen Jahren nimmt man sehr viel auf. Und ich war dazu verurteilt, Künstler zu werden. Daher habe ich viel autodidaktisch gelernt. Sich selbst zu informieren – das habe ich mein Leben lang beibehalten. Das trifft auf Künstler auch heute noch zu: Sie müssen selbst an sich arbeiten, etwas aus sich machen. Und das können sie nicht vom Staat oder vom Ministerium verlangen, auch nicht vom Professor. Ich selbst bin als Lehrer leider gescheitert, weil diese furchtbare Sache passiert ist.

profil: Sie meinen den zerstörerischen Anschlag auf Ihre Arbeiten 1994, infolgedessen Sie Ihre Professur an der Akademie der bildenden Künste zurücklegten?
Rainer: Ja, die größte Katastrophe meines Berufslebens. Das waren Arbeiten, die unter anderem aus dem Guggenheim-Museum zurückgekommen und in meinem Atelier in der Akademie gelagert waren. Die Polizei war unfähig zu einer Tatortanalyse. Ich war schockiert und verwirrt.

profil: Eines der Werke war mit einem abgewandelten Hitler-Zitat beschmiert.
Rainer: Ja, auf einem der wertvollsten Bilder stand: „Und da beschloss er, Aktionist zu werden.“ Der Täter war wahrscheinlich ein ehemaliger Student von mir. Aber vielleicht waren sie auch zu zweit oder zu dritt. An der Akademie half man mir nicht. Es hieß, das sei meine Privatsache. Heute ist das Delikt verjährt: Der Täter könnte in der Öffentlichkeit damit prahlen, und es würde ihm nichts passieren.

profil: Stehen Sie der Akademie noch immer unversöhnlich gegenüber?
Rainer: Ich mag sie nicht betreten.

profil: Heute bestimmen doch längst andere Leute das Geschehen dort – trotzdem ist es noch immer ein so furchtbarer Ort für Sie?
Rainer: Na, ich bekreuzige mich nicht gerade, wenn ich am Schillerplatz vorbeigehe. Ich stiftete dem Kupferstichkabinett sogar ein Konvolut Radierungen.

profil: Es gibt dort auch eine Gemäldegalerie mit einer feinen Alte-Meister-Sammlung.
Rainer: Ja, die ist weit unterschätzt.

profil: Sie gehen stattdessen ins Kunsthistorische Museum?
Rainer: Da habe ich eine Jahreskarte. Meist interessieren mich die Werke bestimmter Epochen besonders. Ich setze mich hin, oft gleich nach dem Aufsperren, wenn noch nicht viele Leute da sind. Um die Mittagszeit herum kommen hunderte Japaner, wenn nicht tausende. Dann fliehe ich. Allerdings kann ich keine großen Bilder mehr betrachten: Ich sehe nur mehr ein kleines Gesichtsfeld. Deswegen male ich auch keine großen Formate mehr. Wenn man große Bilder malt, muss man stets die ganze Fläche sehen – auch wenn man nur an einem Detail malt. In der Kunstgeschichte faszinieren mich Gesichter. Ich sehe sie, als wären sie lebendig vor mir. Komischerweise arbeite ich rein statistisch mehr mit Frauen- als mit Männergesichtern. Ich kann mit ihnen leichter kommunizieren.

profil: Das müssen Sie genauer erklären.
Rainer: Natürlich geht es um die visuelle Kommunikation, nicht die verbale. Also hie und da sprechen diese Gesichter eben zu mir oder zwinkern mir zu. Aber da weiß ich dann: Da stimmt jetzt was nicht mit mir, da hab ich mich zu intensiv verschaut.

profil: Mittlerweile sind Sie längst selbst Teil der Kunstgeschichte. Es wurden schon tausende Texte über Ihre Werke geschrieben. Gibt es denn irgendetwas, was an Ihrer Arbeit noch nicht ausgeleuchtet ist?
Rainer: Das gibt’s! Serien und kleine Papierarbeiten, die noch nie gezeigt und nie kommentiert wurden. Aber das Hauptwerk ist der Öffentlichkeit schon bekannt. Außerdem wählt man für Ausstellungen jedes Werk stellvertretend für zehn andere. Ich habe darauf aber keinen Einfluss, weil Kuratoren unabhängig sein sollen. Der Blick des anderen ist wichtig, auch in meinem Museum in Baden.

profil: Dort zeigen Sie gerade Ihre Werke gemeinsam mit jenen des britischen Kunststars Damien Hirst. Sie haben immer im Unklaren gelassen, was Sie selbst eigentlich von seinen Arbeiten halten.
Rainer: Für das Museum in Baden brauchen wir Kuratoren, die Zeit haben, die gut vernetzt sind und mit meinem Werk vertraut – dafür kommen letztlich nur emeritierte Museumsleute in Frage. Zu dem Kurator Rudi Fuchs, der die Ausstellung gestaltet hat, habe ich besonderes Vertrauen. Er kennt Hirst natürlich. Aber ich selbst sah die Ausstellung erst am Tag der Eröffnung.

profil: Und?
Rainer: Wir haben Hirst ja nur als Maler ausgestellt, nicht als Juwelier oder Objektkünstler. Das könnten wir uns ja nie leisten, die bekannten Werke von ihm sind ja viel teurer als die Gemälde – und schon jetzt sind wir fast pleite von den hohen Versicherungen und Transportkosten. Aber ich finde, die Eigenart der beiden Künstler kommt gut heraus.

profil: Sie können sich nicht durchringen, Ihre Meinung zu Damien Hirst zu äußern?
Rainer: Ich qualifiziere grundsätzlich keine anderen Künstler, schon gar nicht in der Öffentlichkeit. Ich habe kein so großes Zutrauen in mein Urteil.

profil: Sie haben in der Albertina demnächst eine Ausstellung. Zuvor war schon lange Zeit keine große Rainer-Schau mehr in Wien zu sehen, auch nicht im Museum moderner Kunst. Warum eigentlich?
Rainer: Ich hatte immer ein zweites Bein in Deutschland; daher bin ich zum Beispiel der Pinakothek der Moderne in München viel mehr verbunden. Ich habe ein Atelier direkt am Inn, in einem ehemaligen Kloster. Ich kann aus meinem Fenster nach Österreich spucken. Denn direkt unter dem Fenster fließt der Inn, da ist die Grenze. Daher bin ich halber Deutscher. Ich habe dort mehr Sammler. Deutschland ist eben ein größeres Land als Österreich – und auch eines, das mehr nach vorne schaut. Dass mich das Mumok in Wien nicht zeigt, enttäuscht mich nicht: Es kann sich nicht um 90-Jährige kümmern, muss andere Generationen zeigen.

profil: Sie machen sich älter, als Sie sind.
Rainer: Ich gehe eben auf den 90er zu, ich stehe im neunten Lebensjahrzehnt! Das ist so. Wenn das Mumok jetzt mit den Vorarbeiten zu einer Ausstellung beginnen würde – dort arbeitet man ja in Fünfjahresplanungen –, so wäre ich zu jenem Zeitpunkt schon 90.

profil: Stimmt es, dass einst ein Verkauf Ihrer Bilder an dem Mumok-Gründer und Sammler Peter Ludwig scheiterte, weil er mit Ihnen um Rabatte feilschen wollte?
Rainer: Ja, das war hier in meinem Wiener Atelier. Aber es war so, dass ich den Preis für das Bild immer teurer machte, je mehr Nachlass er wollte. Ich habe ja fixe Preise, es geht nach Größe.

profil: Der berühmte Quadratzentimeterpreis.
Rainer: Das ist ja klar: Je größer ein Bild ist, desto mühsamer ist es für mich! Karlheinz Essl wollte auch immer Rabatt. Ich hab ihm gesagt: Ich selbst gebe keinen Nachlass, aber was die Galerien machen, ist mir egal. Und ich ließ ihn nicht im Atelier Bilder aussuchen – das war sehr hart für ihn. Auf dieses Ritual, zu den Künstlern zu gehen, legte er immer viel Wert. Jetzt ist er ja ein bisschen eine tragische Figur.

profil: Hätte die Republik seine Sammlung kaufen sollen?
Rainer: Dass die Republik kein Geld ausgeben würde, weil keins da ist, war klar: Das liest man täglich in der Zeitung. Am besten wäre eine Nationalstiftung nach Schweizer Vorbild: Wenn die Banken im Besitz von Essls Sammlung wären, könnten sie die Bilder dieser Stiftung leihen – und wollten sie sie tatsächlich verkaufen, wäre das auch möglich. Wir haben in unseren Botschaften und Ministerien bloß zweitrangige Werke, da könnte man einiges brauchen. Aber ich selbst kann nur die Idee in die Diskussion werfen; sie müsste von höchster Stelle – also vom Bundespräsidenten – aufgegriffen und beschlossen werden. Vielleicht kommt einmal jemand, der in dieser Hinsicht Ehrgeiz zeigt.

profil: Verfolgen Sie den Kunstmarkt?
Rainer: In jüngster Zeit kommen von Auktionshäusern häufig Nachfragen, ob ich die Echtheit eines Bildes bestätigen kann. Je mehr Dokumente es gibt, desto wertvoller ist das Bild.

profil: In einem Leserbrief an den „trend“ schrieben Sie 1977: „Je mehr Künstler anerkannt sind, desto mehr geht es um sie herum zu wie in einer Goldgräberstadt.“ Wie geht es Ihnen heute, da sie wohl mitten im Zentrum einer solchen sitzen?
Rainer: Das war weit übertrieben! Das würde ich heute so nicht mehr sagen. Es gibt andere Künstler, die wirklich Goldgräber sind. Ich will keine Namen nennen. Ich selbst rechnete früher nie damit, einmal viel zu verkaufen. Anfang 20 hatte ich eine Art Zweitberuf – eigentlich war es mehr eine Beschäftigung, ein Nebenerwerb. Da handelte ich mit Jugendstilsachen, zum Teil schon hier, in diesem Studio im fünften Stock – was gar nicht einfach war, da ich die Möbel ja heraufschaffen musste. Ich habe auch viel mit Bauernklumpert gehandelt. So wie der Tisch, der da drüben steht: In Wirklichkeit lag da eine Rolle darauf, damit hat man Flachs gewalkt. Ich habe alte Scherben und Krüge aufgetrieben, auch Guglhupfformen: Die Bauern hatten all das auf dem Dachboden aufgehoben. Solche Gegenstände fand man damals leicht, sie galten ja als Kitsch; in einem Künstleratelier machte das auf die Leute aber einen guten Eindruck. Ich machte Atelierpartys, und die Menschen dachten, sie müssten dankbar sein und irgendwas kaufen.

profil: Das haben Sie geschickt angestellt.
Rainer: Eigentlich wollte ich ja meine Bilder verkaufen, was leider nicht so gut funktionierte. Also musste ich mir selbst helfen und kaufte einen alten Leichenwagen, bei dem die Scheiben ausgeschnitten waren, damit die Särge transportiert werden konnten. Damit fuhr ich durch die niederösterreichischen Dörfer und rief: „Hallo, der Dachbodenräumer ist da!“ Vorher legte ich ein paar Dinge hinein, das sprach sich im Dorf herum, und den Leuten fiel dann ein, dass sie noch diesen alten Scherben oder jenen alten Kasten hatten. Aber es war hart, denn ich musste das alles hier heraufschleppen, fünf Stockwerke hoch! Die Lifte waren damals sehr klein, und ich musste die Möbel entweder tragen oder zerlegen. Oben habe ich sie zusammengesetzt und mit Schuhpasta eingerieben.

profil: Warum denn das?
Rainer: Na, das musste ja glänzen und antik ausschauen! Manchmal habe ich auch Bodenpaste verwendet dafür.

profil: Sie wären sicher auch als Antiquitätenhändler erfolgreich geworden.
Rainer: Glaube ich nicht. Aber wegen dieser Tätigkeit war ich oft auf dem Flohmarkt. Dort kaufte ich auch alte Bilder, die billiger als neue Leinwände waren. So kam ich überhaupt dazu, Sujets zu übermalen – Seestücke und Frauenköpfe oder Akte waren mir am liebsten. Es steckt also hinter meinen Übermalungen keine Philosophie, auch kein Manifest, nichts Ideologisches.

profil: Wenn Sie sich hätten entscheiden müssen, ob aus Ihnen ein armer Künstler oder ein wohlhabender Nichtkünstler werden sollte: Sind Sie sicher, dass Sie Ersteres gewählt hätten?
Rainer: Da hätte ich gar keine Wahl gehabt, denn für einen bürgerlichen Beruf hätte ich keine Kraft gehabt. Diese Tätigkeit als Altwarenhändler nahm ich eher mit Humor. Das hätte ich nicht mein Leben lang betreiben können.

profil: Ihre kürzlich verstorbene Kollegin Maria Lassnig bezeichnete sich selbst einmal als die „wohlmeinende Nurse“ an Ihrer „künstlerischen Wiege“. War sie das tatsächlich?
Rainer: Das ist schon wahr. Maria Lassnig war sehr aufgeschlossen und an Philosophie interessiert. Ich habe ihren Farbsinn sehr bestaunt. Als ich sie kennenlernte, hatte sie im Klagenfurter Kunstverein ein Bild ausgestellt: Darauf war der Dichter Michael Guttenbrunner nackt zu sehen. Er war ein etwas verrückter, aber sprachbewusster und gebildeter Mann, anscheinend ihr Freund. Das löste damals einen Provinzsturm aus. Lassnig wurde sogar auf der Straße angepöbelt. Ihr ging das sehr nahe, und sie war auch recht allein damit. Wir hielten zusammen, ich war völlig unerfahren, sie war ein fixer Punkt im Leben – aber sehr kompliziert. Dann dachte ich, alle Frauen seien so kompliziert, und war völlig verschreckt.

profil: Gemeinsam mit Lassnig pilgerten Sie 1951 zum Surrealistenpapst André Breton – eine Begegnung, die Sie als enttäuschend beschrieben. Was war da passiert?
Rainer: Mir war zunächst nicht bewusst, dass Breton und seine Freunde allesamt orthodoxe Trotzkisten waren – so fanatisch, dass sie normale Kommunisten oder gar politisch in der Mitte Stehende vollkommen abgestoßen haben. So etwas wurde nicht toleriert! Dadurch wurde der Surrealistenclub immer kleiner. Und davon war ich abgeschreckt, damals waren ja noch die Russen in Österreich! Der Unterschied zwischen Stalinismus und Trotzkismus war mir nicht ersichtlich. Als wir bei Breton zu Gast waren, erschien plötzlich so ein Biedermeiermädchen – das war seine Tochter – und servierte. Das war alles sehr bürgerlich, Breton war weit davon entfernt, ein Bohémien zu sein. Aber er hatte eine schöne Kunstsammlung – auch wenn der Kunsthandel selbst natürlich des Teufels war!

Zur Ausstellung
Die Ausstellung der Wiener Albertina (sie wird 2015 im deutschen Museum Frieder Burda zu sehen sein) umspannt Rainers gesamte künstlerische Laufbahn: Über 120 Arbeiten – darunter die Zentralgestaltungen, die Übermalungen, die Kruzifikationen, die Selbstdarstellungen („Face Farces“, „Body Poses“) sowie die Totenmasken und Schleierbilder – werden zu sehen sein. Das kuratierende Team aus Antonia Hoerschelmann und Helmut Friedel entschied sich bewusst gegen eine streng chronologische Abfolge; stattdessen, so ist im Katalogvorwort zu lesen, wolle man Schlüsselwerke in den Vordergrund stellen und dabei das „gestisch Eruptive gegenüber dem kontemplativ Konstruktiven“ ausloten.

„Arnulf Rainer“, Albertina, 3.9.2014–8.2.2015

Derzeit ebenfalls zu sehen:
Rainers „Schleier der Agnes“, Ringturm-Fassade, Schottenring 30, 1010 Wien, bis 28.9.; „Damien Hirst / Arnulf Rainer: Durcheinander“, Arnulf-Rainer-Museum, Josefsplatz 5, 2500 Baden, bis 5.10.; und in der Ausstellung „Königsklasse II“ auf Schloss Herrenchiemsee (bis 28.9.) findet sich ein Arnulf Rainer gewidmeter Raum.

Zur Person
Arnulf Rainer, 84, geboren am 8. Dezember 1929 in Baden bei Wien, wo 2009 das Arnulf-Rainer-Museum eröffnet wurde; dort stellt er heute – meist gemeinsam mit anderen Künstlern – seine Werke aus. Rainer besuchte die Akademie der bildenden Künste sowie die Hochschule für angewandte Kunst in Wien (wenn auch jeweils nur wenige Tage). Er malte unter Drogeneinfluss, mit verbundenen Augen und sogar gemeinsam mit Schimpansen. Berühmt wurde er für seine Übermalungen, die er in den frühen 1950er-Jahren entwickelte. Zumeist arbeitet er in Serien („Totenmasken“, „Animalia“, „Mikrostrukturen“). 1989 hatte Rainer eine Soloshow im New Yorker Guggenheim-Museum, wodurch sein internationales Renommée enorm stieg. 1994 wurden zahlreiche seiner Bilder in seinem Atelier an der Akademie der bildenden Künste in Wien (wo er damals lehrte) zerstört. Heute gilt Rainer als bedeutendster
lebender Künstler Österreichs.

Foto: Philipp Horak für profil