Michael Schumacher: Schumacher-Sohn siegte auf Lausitzring
Schumacher-Sohn siegte auf Lausitzring
Mick Schumacher hat in der Formel 4 seinen zweiten Saisonsieg eingefahren. Im ersten Rennen des Wochenendes am Samstag verwies der 17-jährige Sohn von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher auf dem Lausitzring Kami Laliberte aus Kanada auf Rang zwei. Der Oberösterreicher Thomas Preining (17) vom Team Lechner Racing wurde Dritter.
Managerin spricht über Zustand
Managerin Sabine Kehm hat den Lebenswerk-Preis des Nürburgrings für Michael Schumacher entgegengenommen. Der vor rund zweieinhalb Jahren beim Skifahren in den französischen Alpen verunglückte Formel-1-Rekordweltmeister wurde am Freitagabend auf dem Nürburgring mit dem sogenannten "Lifetime Award" geehrt und dabei von seiner Managerin vertreten.
"Ich bin mir darüber im Klaren, und ich denke, wir sind alle einer Meinung: Wir würden uns alle besser fühlen, wenn ich nicht hier stehen würde heute Abend, sondern Michael selber hier stehen würde und sich bedanken könnte. Aber leider ist das nicht möglich", sagte Kehm. "Leider müssen wir alle das akzeptieren und damit umzugehen lernen."
"Weiter hoffen"
Man werde trotzdem weiter hoffen und weiter alles tun, "dass es vielleicht auch wieder anders sein wird. Wir werden es sehen, wir können es nicht beurteilen, wir können es auch nicht beeinflussen, aber wir können alles dafür tun", sagte Kehm in ihrer Dankesrede. Schumacher hat auf dem Kurs in der Eifel fünf seiner 91-Grand-Prix-Erfolge gefeiert. Auch ein Streckenabschnitt ist nach ihm benannt (Schumacher-S).
Bewegende Rede von Norbert Haug
Die bewegende Laudatio auf den erfolgreichsten Piloten der Formel-1-Historie hielt der ehemalige Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug. "Nichts war auch mehr in der gesamten Motorsportwelt so mehr wie es vorher war. Deren Fixstern leuchtete nicht mehr mit der aus den letzten 20 Jahren gewohnten Strahlkraft. Aber dennoch erleuchtet Michael eine ganze Branche", sagte er.
Der mittlerweile 47 Jahre alte Schumacher befindet sich nach seinem Unfall am 29. Dezember 2013 in Meribel seit September 2014 zur weiteren Rehabilitation in seiner Schweizer Wahlheimat. Der zweifache Familienvater wird weiterhin von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Details über den Zustand des siebenfachen Champions sind nicht bekannt. Er hatte sich bei dem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen trotz eines Helmes ein schweres Schädel-Hirntrauma zugezogen und tagelang in Lebensgefahr befunden.
1996 erster Schumacher-Sieg für Ferrari
Michael Schumacher feierte seinen ersten Sieg für Ferrari auf dem Circuit de Catalunya im Jahr 1996. Im Regen. Es war eine famose Fahrt.
„Wenn mich jemand gefragt hätte, was ich darauf wetten würde, hätte ich nicht einen Pfennig gesetzt”, sagte Schumacher 1996. Es war Schumachers siebtes Rennen für Ferrari in der Formel 1, es war sein erster Sieg für die Scuderia. Zwei Jahrzehnte später sind die Erinnerungen an Schumachers sensationelle Fahrt im Regen noch immer präsent.
Ausstellung zu Schumachers Ehren
Michael Schumachers langjähriger Werbe-Partner, die Vermögensberatung DVAG, eröffnete im deutschen Marburg die Schau, die Schumachers Rennautos, WM-Pokale und emotionale Filmmomente zeigt.
Ehefrau Corinna, 47, und die Kinder Gina, 18, und Mick, 16, vertraten bei der Eröffnung in der Vorwoche den aus der Öffentlichkeit verschwundenen Michael Schumacher. Sein Gesundheitszustand wird vor der Öffentlichkeit geheimgehalten.
Die wichtigsten Fakten zum Zustand des Ex-Rennfahrers:
1. "Lange Phase der Rehabilitation"
Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher ist Mitte Juni 2014 nach seinem schweren Skiunfall aus dem Koma erwacht und hat die Klinik im französischen Grenoble verlassen. Er werde nun "seine lange Phase der Rehabilitation" fortsetzen, teilte Schumachers Managerin Sabine Kehm damals mit.
"Michael hat das CHU Grenoble verlassen, um seine lange Phase der Rehabilitation fortzusetzen. Er ist nicht mehr im Koma", gab seine Managerin in einer Presseerklärung bekannt. Über den genauen Zustand Schumachers machte sie keine Angaben.
2. Was war Michael Schumacher passiert?
Ex-Formel-1-Star Michael Schumacher hatte sich bei einem schweren Skiunfall am 29. Dezember 2013 im französischen Wintersportort Meribel ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Nach einer Notoperation wurde Schumacher in der Uniklinik Grenoble in ein künstliches Koma versetzt. Schumacher wurde mehrmals operiert und liegt seitdem im Krankenhaus in Grenoble im künstlichen Koma. Ende Jänner 2014 wurde bereits die Aufwachphase eingeleitet. Anfang April 2014 berichtete seine Managerin Sabine Kehm erstmals von Momenten des Bewusstseins.
3. Kleine Fortschritte wurden vermeldet
Immer wieder wurden von Schumachers Management vor dessen Aufwachen kleine Fortschritte vermeldet. Zitat von seiner Managerin: "Die machen uns logischerweise sehr froh und geben uns großen Mut, aber es sind kleine Momente - Momente der Bewusstheit, des Erwachens und der Wachheit." Kehm betonte zugleich, dass Prognosen über den weiteren Genesungsverlauf nicht möglich seien.
4. Kann man sich nach einem schweren Schädel-Hirn-Trauma erholen?
Michael Schumacher hatte sich bei seinem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zugezogen. Mehr als 20.000 Österreicher erleiden jedes Jahr Kopfverletzungen, viele davon auch gravierende Läsionen mit höchst ungewisser Prognose wie nun Michael Schumacher. Auffallend oft beweist das Gehirn jedoch eine verblüffende Fähigkeit zum Neustart.
5. Immer wieder abenteuerliche Spekulationen
Immer wieder kam es in den letzten fünf Monaten vor dem Aufwachen zu abenteuerlichen Spekulationen. Für die Öffentlichkeit ergebe sich letztlich ein Bild, "das wir eigentlich permanent korrigieren müssten, indem wir das wahre Bild erzählen", erklärte Kehm. "Und das wollen wir natürlich nicht." So hatte sie vom Tag des Unfalls an betont, dass nur entscheidende Veränderungen von Schumachers Zustand mitgeteilt würden. Auf viele, teilweise abenteuerliche Spekulationen, die weltweit in Medien auftauchten, ist Kehm praktisch nie eingegangen.
In diesem Zusammenhang kritisierte sie auch Ärzte, die sich ohne Kenntnis des konkreten Falls zu den Chancen des siebenfachen Champions äußern würden. Allen voran hatte sich seit dem Unfall am 29. Dezember 2013 in Meribel ein ehemaliger Formel-1-Arzt immer wieder mit Ferndiagnosen und Einschätzungen via Internet gemeldet. Kehm sagte dazu: "Ich halte das in Teilen für sehr verwerflich."
6. "Kein Fremdverschulden" für Staatsanwaltschaft
Bereits Anfang Jänner 2014 hatte die französischen Ermittler nach vorläufigen Erkenntnissen mitgeteilt, dass Schumacher selbst wohl nicht zu schnell gefahren sei und "absichtlich" die markierte Piste verlassen habe. Auch die geliehenen Skier von Schumacher seien "in perfektem Zustand" gewesen.
Die Staatsanwaltschaft erklärte in ihrem Statement weiters, dass Schumacher mit seinen Ski so unglücklich auf einen Felsen traf, dass er exakt 10,40 Meter durch die Luft und über den Tiefschnee geschleudert wurde. Denn erst nach dieser Entfernung schlug der 45-Jährige mit dem Kopf auf einem anderen Felsen auf, an dem sein Skihelm in mehrere Teile zerbrach.
7. Managerin will Berichterstattung einstellen
Die Genesung von Michael Schumacher soll nach dessen Aufwachen zur völligen Privatangelegenheit werden. Dann will Managerin Sabine Kehm auch nicht mehr wie bisher über den Zustand des Ende Dezember 2013 beim Skifahren verunglückten Formel-1-Rekordweltmeisters in schriftlichen Stellungnahmen informieren.
Großer Wert auf Privatsphäre
Dass man die Privatsphäre nun weiter schütze, sei vor allem auch im Sinne Michael Schumachers. Der zweifache Familienvater hat darauf schon immer größten Wert gelegt. In diesem Sinne wolle man erst recht diese Entscheidung aufrechterhalten, erklärte Kehm. Deshalb werde man versuchen, so wenig wie möglich Privates nach außen dringen zu lassen, wenn der 45-jährige Deutsche mit einer Reha beginnen würde.
Auch das wird sicher nicht leicht werden. Seit dem Tag des Skiunfalls, als sich Schumacher bei seinem Sturz mit dem Kopf auf einen Felsen trotz Helmes ein schweres Schädel-Hirntrauma zugezogen hat, ist das Interesse an dem berühmen Patienten riesengroß. Neben einem Journalisten, der sich als Priester verkleidet Zutritt zu Schumacher auf der Intensivstation verschaffen wollte, hatte sich eine andere Person als Schumachers Vater ausgegeben. "Es gab sehr viele abstruse Fälle von Leuten, die versucht haben, in die Intensivstation vorzudringen, um vielleicht ein Foto oder ein Video zu machen", erzählte Kehm.
"Unser Plan und unser Wunsch wären schon, dass ab dem Moment, in dem Michael in eine Reha-Klinik kommt, dass wir dann auch diese mediale Begleitung unsererseits einstellen", kündigte Kehm an.
"Recht auf Informationsfluss"
Die ehemalige Journalistin, die seit rund 17 Jahren Schumacher begleitet, attestierte der Öffentlichkeit ein "Recht auf Informationsfluss" in der Sendung, die 5,68 Millionen Menschen sahen. Aber sie schränkte ganz klar ein: "Bis an einen gewissen Punkt." Dieser ist für Kehm und die Familie Schumacher erreicht, wenn eine Rehabilitation beginnen würde.