Michael Schumacher: "ForzaMichael" - Ferrari bangt um Rekordweltmeister
Die Ferrari-Kampagne "ForzaMichael" hat mit der 72. Grußbotschaft die angepeilte Marke der Grand-Prix-Siege des verunglückten Rekordweltmeisters Michael Schumacher erreicht. Seit dem 16. Jänner veröffentlichte der italienische Rennstall jeden Tag Genesungswünsche.
72 Grand-Prix-Siege für Ferrari
Und zwar von Mitarbeitern, Ex-Rivalen, Formel-1-Verantwortlichen und auch Fans - für jeden der 72 Grand-Prix-Siege Schumachers im Ferrari eine. Die Nachrichten sollen nun zusammengestellt und der Familie des Deutschen geschickt werden, bestätigte ein Sprecher des Rennstalls.
"Das Wohlwollen, die Unterstützung und die menschliche Verbundenheit, die in all diesen Nachrichten zum Ausdruck kommen, hauen einen um", sagte Schumachers Managerin Sabine Kehm.
Der Ex-Pilot liegt seit einem Skiunfall am 29. Dezember im künstlichen Koma. Er hatte sich bei dem Sturz auf einen Felsen ein schweres Schädel-Hirntrauma zugezogen. Schon zu Schumachers 45. Geburtstag am 3. Jänner hatte Ferrari Busse für Fans gechartert, um dem siebenmaligen Weltmeister - fünf Titel gewann er mit der Scuderia - vor Ort in Grenoble zu huldigen.
Schwer zu begreifen
Die Folgen des Unfalls seien für Schumachers Vertraute immer noch schwer zu begreifen, "auch weil es eine so banale Situation war, in der Michael verunglückte, nachdem er zuvor so viele brenzlige Situationen überstanden hatte". Kehm dankte im Namen der Familie erneut für die große Anteilnahme am Schicksal des 45-Jährigen.
Staatsanwaltschaft: "Kein Fremdverschulden"
Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft zum Skiunfall von Schumacher sind mittlerweile eingestellt worden. Es gebe keine Hinweise auf ein Fremdverschulden, teilte die zuständige französische Staatsanwaltschaft mit. Die Ausschilderung und Markierung der Piste seien "den französischen Vorschriften entsprechend" gewesen, erklärte Staatsanwalt Patrick Quincy. Der Felsen, über den Michael Schumacher zunächst stürzte, und der zweite Felsen, auf den er mit dem Kopf aufschlug, lagen laut der Staatsanwaltschaft in Albertville 10,40 Meter auseinander. Diese Felsen seien wiederum 4,50 Meter vom Pistenrand entfernt.
Bereits Anfang Jänner hatte die französischen Ermittler nach vorläufigen Erkenntnissen mitgeteilt, dass Schumacher selbst wohl nicht zu schnell gefahren sei und "absichtlich" die markierte Piste verlassen habe. Auch die geliehenen Skier von Schumacher seien "in perfektem Zustand" gewesen.
Die Staatsanwaltschaft erklärte in ihrem Statement weiters, dass Schumacher mit seinen Ski so unglücklich auf einen Felsen traf, dass er exakt 10,40 Meter durch die Luft und über den Tiefschnee geschleudert wurde. Denn erst nach dieser Entfernung schlug der 45-Jährige mit dem Kopf auf einem anderen Felsen auf, an dem sein Skihelm in mehrere Teile zerbrach.
Der Wintersportort Méribel in den französischen Alpen
Der Deutsche Ex-Rennfahrer hatte sich am 29. Dezember beim Skifahren in Meribel schwere Kopfverletzungen zugezogen, wurde bisher zweimal operiert und liegt seitdem im Krankenhaus in Grenoble im künstlichen Koma.
Schumacher wird in einem Krankenhaus in Grenoble, Frankreich, behandelt
Steckbrief:
Michael Schumacher
Geb.: 3. Jänner 1969, Deutschland
Geburtsort: Hürth-Hermühlheim; aufgewachsen in Kerpen
Wohnort: Gland (Schweiz)
Familienstand: verheiratet mit Corinna seit 1. August 1995
Kinder: Gina Maria (16), Mick (14)
Bruder: Ralf Schumacher (38/ebenfalls früherer Formel-1-Pilot)
Größte Erfolge:
* Siebenfacher Formel-1-Weltmeister (1994, 1995 und 2000 bis 2004)
* 91 Grand-Prix-Siege (zuletzt 2006)
Erster GP: 25. August 1991 GP von Belgien
Letzter GP: 25. November 2012 GP von Brasilien
Erster GP-Sieg: 30. August 1992 GP von Belgien
Letzter GP-Sieg: 1. Oktober 2006 GP von China
GP-Starts: 307
GP-Siege: 91
GP-Podestplätze: 155
Pole Positions: 68
Teams: 1991 Jordan, Benetton
1992 bis 1995 Benetton
1996 bis 2006 Ferrari
2010 bis 2012 Mercedes
Wichtigste Rekorde: Meiste WM-Titel (7), meiste GP-Siege (91),
meiste Pole Positions (68), meiste Podestplätze (155)
(Red)
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