Vizeakanzler Reinhold Mitterlehner reist nach Frankreich

Mitterlehner, Doskozil und Co. bereisen Frankreich

Das erste Spiel der Österreicher gegen Ungarn am kommenden Dienstag hätte sogar den Bundeskanzler au

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Das erste Spiel der Österreicher gegen Ungarn am kommenden Dienstag hätte sogar den Bundeskanzler auf der Tribüne in Bordeaux gesehen, wäre Werner Faymann (SPÖ) nicht aus der Politik ausgeschieden. So springt als prominenter Daumendrücker Sportminister Doskozil in die Bresche. Denn der neue Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) verzichtet auf eine Reise zum Auftakt-Match, obwohl er sich ursprünglich sogar privat Tickets für die EM organisiert hatte, die er mittlerweile aber zurückgegeben hat.

Ob der Regierungschef zu einem späteren Zeitpunkt die Europameisterschaft besuchen wird, war zuletzt noch offen. Sein Vize hat eine Reise hingegen schon gebucht (und seinen Flug auch selbst bezahlt, wie sein Büro betont). Reinhold Mitterlehner, der übrigens an einen englischen EM-Titel glaubt, wird die zweite Partie der Österreicher gegen Portugal (18. Juni) besuchen und sich dort schon einen Eindruck machen können, ob sein Tipp, dass die ÖFB-Elf das Achtelfinale erreicht, eine Berechtigung hat. Ebenfalls Zaungast in Paris ist der Zweite Nationalratspräsident Karlheinz Kopf (ÖVP).

Das Aufeinandertreffen der Österreicher mit der Startruppe um Cristiano Ronaldo wird auf der Tribüne auch eine kleine Landeshauptleute-Konferenz erleben. Der Tiroler Landeschef Günther Platter (ÖVP) hat sich ebenso angesagt wie der Kärntner Peter Kaiser (SPÖ) und der Burgenländer Hans Niessl (SPÖ), der eine ganze Delegation aus seinem Bundesland, unter anderem einige Winzer, nach Paris mit bringt.

Das abschließende Vorrunden-Spiel der Österreicher am 22. Juni gegen Island ebenfalls in der französischen Hauptstadt sieht dann wieder Doskozil live. Verbunden ist die Reise mit einem Treffen mit seinem französischen Amtskollegen Jean-Yves Le Drian. Gleiches hat Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) vor, der sich mit dem französischen Ressortkollegen Bernard Cazeneuve austauschen will. SPÖ-Klubobmann Andreas Schieder ist privat unterwegs und hat sich einen Platz im Fan-Publikum organisiert.

Keine Reise nach Frankreich ist von den Spitzen der Oppositionsparteien geplant, auch wenn sie allesamt versichern, vor den Bildschirmen Österreich die Daumen zu drücken. Bundespräsident Heinz Fischer wird sich ebenfalls mit TV-Vergnügen begnügen. Sein Nachfolger Alexander Van der Bellen würde sich bloß auf die Reise machen, wenn Österreich das Finale erreicht. Dann wäre er auch schon seit zwei Tagen im neuen Amt, sollte die Wahl-Anfechtung der Freiheitlichen nicht fruchten.

Hebt der VfGH die Wahl hingegen auf, würde das Nationalratspräsidium das Kommando übernehmen. Von dem Trio haben Präsidentin Doris Bures (SPÖ) und der Dritte Präsident Norbert Hofer (FPÖ) vorerst keine Tickets gebucht. Das würde sich bei einem Final-Einzug Österreichs, von dem übrigens nur FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ausgeht, wohl ändern.