Wundertüte profil

profil-Morgenpost: Pralles Leben

In diesem Magazin steckt die ganze Welt, die volle Bandbreite des menschlichen Daseins.

Drucken

Schriftgröße

Sebastian Hofer

Regelmäßigen Lesern des profil ist es bestimmt schon aufgefallen, aber man kann es nicht oft genug betonen: In diesem Magazin steckt die ganze Welt, die volle Bandbreite des menschlichen Daseins. Bestes Beispiel: die aktuelle Ausgabe. Von vorne bis hinten werden da wirklich alle möglichen Möglichkeiten durchdekliniert, sich mit der Welt und mit anderen Menschen zu arrangieren. Vorne, bei den investigativen Kurzmeldungen aus dem Innenpolitikressort, lernen wir drei junge Männer kennen, die aus nicht näher bekannten Gründen lieber unter sich und ihresgleichen bleiben möchten und deswegen zwei Molotowcocktails auf eine Flüchtlingsunterkunft in Niederösterreich geworfen haben sollen (sie bestreiten die Vorwürfe). So etwas nennt sich heutzutage „identitär“ und hat wohl auch Verbindung zur gleichnamigen „Bewegung“, die wiederum ein bisschen ein Etikettenschwindel, weil ja eigentlich am gesellschaftlichen Stillstand interessiert ist, aber wir wollen nicht auf jedem Itipferl herumreiten.

Ganz am Ende des aktuellen profil, auf den Kulturseiten, lesen wir nämlich etwas wesentlich Interessanteres: „Es wäre mir zu langweilig, ein Leben lang das Gleiche zu machen“, erklärt da die Künstlerin Jakob Lena Knebl ihr Interesse an wechselnden Identitäten. Über das Verhältnis von Mensch und Ding, wie es ihre teils Fetisch-artigen Objekte darstellen, sagt Knebl dann noch: „Mich interessiert, was uns anzieht und wie diese Dinge unsere Identität mitgestalten. Es gibt Menschen, die heiraten Dinge. Das finde ich faszinierend.“

Die Schauspielerin und Tierrechtsaktivistin Pamela Anderson wiederum hat kürzlich den Filmproduzenten Jon Peters geheiratet, aber die Ehe (für beide war es die fünfte) nach 12 Tagen und wohl reiflicher Überlegung wieder beendet. Man wolle sich nun, getrennt voneinander, Gedanken darüber machen, was man „vom Leben und voneinander“ erwarte (vielleicht ja ein Ding?). Diese Nachricht finden Sie übrigens nicht im aktuellen profil, sondern nur hier, alles andere (zum Beispiel Werner Kogler, Gwyneth Paltrow und einen gewissen Peter Sidlo) aber schon. Weil, wie gesagt: die ganze Welt!

Wir wünschen Ihnen einen vielfältigen Dienstag!

Sebastian Hofer

P.S. Gibt es etwas, das wir an der „Morgenpost“ verbessern können? Das Sie sich von einem Newsletter in aller Herrgottsfrüh wünschen würden? Das Sie ärgert? Erfreut? Wenn ja, dann lassen Sie es uns unter der Adresse [email protected] wissen.

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur und ist seit 2020 Textchef dieses Magazins.