Neue Alben: Owls, Nothing und Alfred Goubran
Von Philip Dulle und Stephan Wabl
Owls: Two (Polyvinyl Records)
Dreizehn Jahre und jede Menge Projekte später (Joan of Arc, Owen, Make Believe), hat die Band um die Brüder Tim und Mike Kinsella ihr zweites Album veröffentlicht. Und wo Kinsella draufsteht, ist auch nach wie vor experimenteller Emo/Jazz/Pop/Rock mit Lyrics zwischen Schulterzucken und Flüsterausbrüchen drinnen. Doch - surprise, surprise - so zugänglich und beinahe beschwingt waren die Herren aus Chicago selten zuvor. Und liefern auf dem Stück Im surprised auch gleich den Grund dafür: Im surprised and I admit it/ Im surprised its true/ to have grown up. Das gefällt! (6.2/10) S.W.
Nothing: Guilty of Everything (Relapse Records)
Treibende Drums, schrille Gitarren, manischer Gesang. Die Philly-Rockband Nothing wildert auf ihrem Debüt Guilty Of Everything unverschämt zielstrebig im Grenzland von Shoegaze, Noise und klassischen Punkrock-Versatzstücken. Wer genauer hinhört (und das sollte man hier auf jeden Fall), wird auch die eine oder andere Dreampop-Reminiszenz entdecken. Kopfhörer auf, Augen zu, Alltag bleiben lassen. (7.0/10) Ph. D.
Alfred Goubran: Die Glut (Hoanzl/Lindo)
Der Frühling in Wien klingt erfahrungsgemäß nach Vogelgezwitscher, aufgeregten Straßengetratsche und Picknickglückseligkeit, aber auch nach Baustellenlärm und überfüllten Sightseeingpfaden. Irgendwo dazwischen positioniert der österreichische Autor Alfred Goubran, der soeben sein Singer-Songwriter-Debüt Die Glut veröffentlicht hat, seine fast schon an Tom Waits erinnernden düster-schaurigen Melodien. Puristische Gitarren, verspieltes Banjo, Melodika, entrückter Gesang. Produziert von Oliver Welter. Enough said? (7.8/10) Ph. D.
profil-Wertung:
Von "0" (absolute Niederlage) bis "10" (Klassiker)
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