Nordirland träumt nach EURO-Debütsieg vom Achtelfinale
Als erstem Nordiren der Geschichte war dem 36-jährigen Verteidiger am Donnerstagabend in Lyon ein Treffer bei einer EM-Endrunde gelungen. "Es ist sehr viel Zeit vergangen, seit unser Land bei einem großen Turnier getroffen hat. Aber es geht nicht um mich, sondern immer um die Leute neben mir. Wenn ich denen helfen kann, dann macht es das noch spezieller", betonte der Profi vom englischen Premier-League-Verein West Bromwich Albion. Das bisher letzte große Turnier für die Nordiren war vor 30 Jahren die WM 1986 in Mexiko.
Niall McGinn (96.) sorgte mit dem Treffer zum Endstand in der Nachspielzeit für riesigen Jubel bei der "Green and White Army". "Wir sind nicht hierhergekommen, um auszuscheiden. Das war eine fantastische Leistung, auf die jeder einzelne Spieler stolz sein kann", betonte McAuley. "Viele haben gesagt, dass wir hier nicht einmal einen Punkt holen werden, und jetzt haben wir drei." Auch eine Unterbrechung während eines Hagel-Schauers hatte seine Mannschaft nicht stoppen können.
Nach dem 0:1 gegen Polen waren die nordirischen Kicker hart mit sich ins Gericht gegangen und hatten sich bei ihren Fans für zu wenig Einsatz entschuldigt. Coach Michael O'Neill veränderte seine Startelf in der Folge auf gleich fünf Positionen. "Die Entscheidungen, die der Trainer getroffen hat, waren ausgezeichnet. Es hat funktioniert, ich kann mich nicht beschweren", erklärte der ausgebootete Torjäger Kyle Lafferty, der in der EM-Quali sieben Treffer erzielt hatte. Er hat auch kein Problem, wenn er am Dienstag (18.00 Uhr) in Paris gegen die Deutschen erneut auf der Bank sitzt. "Niemand, der heute in der Startelf stand, verdient es, nicht mehr aufgestellt zu werden", betonte Lafferty.
Von so viel Zufriedenheit und Glück war die Ukraine weit entfernt. "Die Spieler haben heute keine Einheit auf den Platz gebildet, sie haben die Anforderungen nicht erfüllt", kritisierte Trainer Michail Fomenko. "Wir waren nicht gut genug vorbereitet in psychologischer Hinsicht. Vielleicht haben sie den Gegner auch unterschätzt und ihre eigenen Fähigkeiten überschätzt." Mittelfeldspieler Taras Stepanenko meinte tief enttäuscht: "Im letzten Spiel geht es für uns vor allem um die Ehre." Und für Gegner Polen im Fernduell mit Weltmeister Deutschland um den Gruppensieg.