So tickt Österreichs Gen Z
Das Ideal der romantischen Liebe dominiert auch in Österreich. Für 95 Prozent ist der Faktor Liebe ausschlaggebend bei der Partnerwahl; knapp gefolgt von Humor (92 Prozent) und einem Konsens der Werte (85 Prozent). Sex (52 Prozent) rangiert im Mittelfeld, Geld (15 Prozent) bildet das Schlusslicht.
Im Gegensatz zur Beziehungsdiversität der französischen Studie ist Treue für 89 Prozent der österreichischen Befragten eine wichtige Voraussetzung. Nur 14 Prozent bekennen sich zum regelmäßigen Konsum von Dating-Apps, nur sechs Prozent zum Konzept einer offenen Beziehung.
Beim Sex zum Orgasmus zu kommen, ist für 48 Prozent „wichtig“, ergänzt um die Aussage, dass auch darauf geachtet werden müsse, „dass die Partnerin oder der Partner zum Höhepunkt kommt“. Interessant ist, dass auf die Frage „Wenn ich Bildungsminister/in wäre, würde ich folgendes Schulfach einführen“ schon auf Platz 2 (nach einem Fach „Finanzbildung“ mit 83 Prozent) ein Unterrichtsfach „Psychische Gesundheit“ gewünscht wird. Ein Indiz dafür, wie dringend der Handlungsbedarf bei Angeboten für „mental health“ ist (ähnliche Erkenntnisse liefert auch die französische Studie).
Konfrontiert mit dem Vorurteil der älteren Generationen „Ihr seid verwöhnt, faul und fordernd“ reagieren 41 Prozent mit der Antwort: „Wird falsch gesehen, wir wollen uns nur nicht kaputtarbeiten.“
Was das Bekenntnis zu einer sexuellen Minderheit (homo-, bi-, intersexuell oder transgender) betrifft, äußern 65 Prozent Bedenken, dass die Gesellschaft schon offen genug dafür sei: „Ist schwierig – auch 2025 gibt es noch viele Vorurteile.“ Was Liebes- und Beziehungskonzepte betrifft, ist Österreichs Gen Z traditioneller gepolt als Frankreich: Die Ehe, eingetragene Partnerschaft oder Verpartnerung ist für 73 Prozent „schon irgendwie ein Ziel – das möchte ich gerne.“ Und auch für Optimismus bezüglich des Nachwuchses gibt die Ö3-Jugendstudie Anlass:
66 Prozent gaben an, dass „Kinder Teil eines gelungenen Lebens sind“; nur zehn Prozent erlagen ihrem Zukunftspessimismus und wollen „keine Kinder in die Welt setzen, weil die Zukunft zu unsicher ist“.