Janko sieht sich selbst noch nicht bei 100 Prozent

Österreich: Janko und Harnik hoffen gegen Portugal auf mehr Chancen

Marc Janko und Martin Harnik haben die Hoffnung nicht aufgegeben.

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Körperliche Einschränkungen habe er keine, betonte Janko nach seinem vor zwei Monaten erlittenen Muskelfaserriss im Adduktorenbereich. "Aber dass ich nicht am Zenit meines Leistungsvolumens bin, ist auch klar nach meiner Geschichte", sagte der 32-Jährige, der zuletzt zudem mit Nackenproblemen zu kämpfen hatte, am Mittwoch im ÖFB-Teamcamp in Mallemort.

Janko spielte gegen Ungarn mit einem Kinesio-Tape im Nacken. Für den ÖFB-Goalgetter war es das erste Pflichtspiel seit 10. April. "Ich bin jetzt auch kein körperliches Wunder. So schnell ist man nicht bei 100 Prozent", meinte der Basel-Stürmer. Wie viel ihm noch fehle, darauf wollte er nicht näher eingehen. "Es bringt jetzt nichts, über Prozente zu reden."

Mangels Alternativen dürfte Janko, selbst wenn er sich nicht in Bestform befindet, auch gegen Portugal stürmen. "Ich stehe auf jeden Fall zur Verfügung." Der Kritik an seiner Person stelle er sich. "Ich weiß, dass ich es auch anders kann. Ich bin aber auch abhängig von den Bällen, die ich bekomme." Robert Lewandowski könne ein Lied davon singen - wenngleich dieser mit Polen zum EM-Start gegen Nordirland 1:0 gewonnen hat.

"Bei mir als Stoßstürmer ist der Grad ein ganz besonderer", meinte Janko. "Wenn der eine oder andere Ball ein bisschen genauer kommt und ich mache das Tor, dann ist wieder alles super, dann bin ich bei 110 Prozent und alle jubeln." Sieben Treffer hatte der Niederösterreicher in der EM-Qualifikation erzielt. Gegen die Ungarn schoss er nicht einmal aufs Gehäuse. "Es haben viele Spieler nicht auf ihrem Höchstvolumen getanzt, mich inkludiert."

Durch die bisherigen Ergebnisse in Gruppe F - Island erreichte zum Auftakt gegen die Portugiesen ein 1:1 - sei die Ausgangslage noch klarer geworden. "Wir brauchen auf jeden Fall vier Punkte", meinte Janko. "Ich glaube aber, wir haben auf jeden Fall die Qualität, auch Portugal Kopfzerbrechen bereiten zu können. Vielleicht liegen sie uns sogar besser als die defensiv eingestellten Ungarn."

Darauf hofft auch Harnik. "Ich bin richtig guter Dinge, dass es gegen Portugal eine andere Partie sein wird, weil da die Favoritenrolle anders verteilt sein wird", sagte der rechte Flügel. "Portugal wird sicher mehr ins Spiel investieren, als das Ungarn getan hat. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass uns das mehr in die Karten spielt." Zumal sich dadurch mehr Räume eröffnen.

Gegen Ungarn kam Harnik, der nach dem Abstieg mit Stuttgart schon im Test Ende Mai gegen Malta (2:1) nicht überzeugt hatte, überhaupt nicht zur Entfaltung. "Ich konnte nie so richtig meine Stärken ausspielen, mit Geschwindigkeit in den Rücken der Abwehr zu kommen und den Gegner mit Laufwegen wehzutun. Leider wurde ich nicht so in Szene gesetzt, wie ich das erhofft habe." Gegen Portugal erwarte er sich ein anderes Spiel und eine andere Leistung.

Auf eine Diskussion über seine Form wollte sich Harnik nicht einlassen. "Wenn ich nicht in der Form wäre, in der ich sein müsste, dann hätte mich der Teamchef nicht aufgestellt", betonte der 29-Jährige. "Ich bin mit der Leistung auch nicht zufrieden. Aber ohne mit dem Finger auf andere zu zeigen, haben wir als Mannschaft nicht das gezeigt, was wir zeigen hätten müssen. Wir haben als Kollektiv nicht so funktioniert, wie wir es schon gezeigt haben."

Harnik gelobte Besserung. "Wir dürfen nicht zufrieden sein, dürfen uns aber auch nicht unter Wert verkaufen", sagte der gebürtige Deutsche. "Wir haben es in der eigenen Hand." Der Punktegewinn der Isländer gegen Cristiano Ronaldo und Co. ist den ÖFB-Teamspielern nicht entgangen. Harnik: "Das macht schon Mut, dass wir uns gegen Portugal nicht fürchten müssen."