Nico Delle Karth und Niko Resch gehen als Mitfavoriten im 49er-Duo-Segeln an den Start.

Olympia in Rio: Österreichs heißeste Medaillen-Anwärter

profil porträtiert Österreichs größte Medaillenhoffnungen bei den Olympischen Spielen in Rio.

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SEGELN

Aussichtsreiche Teilnehmer: Fast schon traditionsgemäß hat Österreich seine "heißesten Eisen" auf Medaillengewinne bei den Segel-Wettbewerben am Start. Sowohl die 470er-Damen Lara Vadlau und Jolanta Ogar – aktuelle Europameisterinnen und WM-Bronzemedaillengewinnerinnen – als auch das 49er-Duo Nico Delle Karth/Niko Resch (heuer Vize-Weltmeister und Vize-Europameister) zählen zu den Topfavoriten in ihrer Bootsklasse. Das US-Magazin "Sports Illustrated" (bekannt für seine fundierten Prognosen bezüglich der Olympia-Medaillengewinner) prognostiziert den beiden Herren Silber und den Damen Bronze. Auch der Nacra17 mit Thomas Zajac/Tanja Frank und der 470er mit Matthias Schmid/Florian Reichstädter haben Außenseiterchancen auf Edelmetall.

Medaillenchancen: 70 % (Chance auf zumindest eine Medaille)

Im Einsatz: 8. August bis 18. August

Status der Sportart in Österreich: Der österreichische Segelverband zählt etwa 20.000 offizielle Mitglieder - die Anzahl der Menschen, die Segeln hin und wieder in ihrer Freizeit betreiben ist natürlich weitaus höher. Die Olympia-Teilnehmer sind - wie alle Mitglieder des Nationalteams - Profis.

KANU/KAJAK

Aussichtsreiche Teilnehmer: Corinna Kuhnle zählt im Kanuslalom durchaus zu den Anwärterinnen auf Edelmetall. Die Weltmeisterin von 2010 und 2011 möchte in Rio nachholen, was ihr in London als Top-Favoritin nicht gelang. Auch Yvonne Schuring hat im Kajak-Einer über 500 m Außenseiterchancen auf eine Medaille.

Medaillenchance: 30 %

Im Einsatz: 7. August bis 18. August

Status der Sportart in Österreich: In Österreich betreiben etwa 30.000 bis 40.000 Menschen den Kanu- bzw. Kajak-Sport - 5.000 davon sind in Vereinen organisiert. Die meisten Olympia-Teilnehmer werden vom Heeressportzentrum (HSZ) unterstützt und können sich somit hauptberuflich auf ihre sportliche Tätigkeit konzentrieren.

JUDO

Aussichtsreiche Teilnehmer: Nachdem die Routiniers Ludwig Paischer und Sabrina Filzmoser bereits in Runde 1 ausgeschieden sind, ruhen die Hoffnungen im österreichischen Judo-Lager auf den beiden Olympia-Debütantinnen Kathrin Unterwurzacher (bis 63 kg) und Bernadette Graf (bis 70 kg). Die beiden Letzteren sind jeweils Weltranglistensechste und deshalb zum erweiterten Kreis der Medaillenanwärterinnen zu zählen.

Medaillenchance: 20 %

Im Einsatz: 8. bis 10. August

Status der Sportart in Österreich: Dem österreichischen Judoverband gehören etwa 25.000 Mitglieder an. Die Spitzenathleten (Mitglieder des A-Kaders und B-Kaders) werden größtenteils vom Heeressportzentrum unterstützt.

TENNIS

Aussichtsreiche Teilnehmer: Das heimische Herren-Doppel Alexander Peya/Oliver Marach könnte in Rio durchaus für eine Überraschung sorgen. Die erste Runde haben die beiden jedenfalls schon überstanden und die Auslosung für den weiteren Turnierverlauf ist ebenfalls nicht die schlechteste.

Medaillenchance: 20 %

Im Einsatz: 8. August bis maximal 12. August

Status der Sportart in Österreich: Obwohl der ganz große Boom der 90er-Jahre vorbei ist, zählt Tennis immer noch zu den beliebtesten Sportarten in Österreich. Mehr als 400.000 Menschen spielen hierzulande gelegentlich Tennis. 200.000 sind in Vereinen eingeschrieben und 70.000 spielen regelmäßig Mannschaftsmeisterschaft für ihren Verein. Der Übergang vom Amateur- in den Profi-Bereich ist oft mühsam: Während absolute Weltklasse-Spieler wie Dominic Thiem im Normalfall finanziell für ein ganzes Leben ausgesorgt haben, ist das Profi-Dasein jenseits der Top 100 oft eine Gratwanderung. Sehr gute Doppel-Spezialisten wie Peya oder Marach verdienen jedoch im Laufe ihrer Karriere ebenfalls an die drei bis vier Millionen Dollar an Preisgeld.

TISCHTENNIS

Aussichtsreiche Teilnehmer: Als amtierender Europameister zählt Österreichs Herren-Team durchaus zu den Medaillen-Aspiranten. Stefan Fegerl, Robert Gardos und Daniel Habesohn treffen in der ersten Runde auf Portugal - in Runde 2 könnte Deutschland warten. Immerhin hat es die Auslosung gar nicht so schlecht mit den Österreichern gemeint: Auf die quasi unbezwingbaren Chinesen würde man erst in einem etwaigen Finale treffen.

Medaillenchance: 20 %

Im Einsatz: 12. August bis maximal 17. August

Status der Sportart in Österreich: Der ÖTTV zählt etwa 30.000 aktive Mitglieder. Spitzenspieler, die bei Vereinen im Inland tätig sind, werden in der Regel vom HSZ unterstützt. Spieler der erweiterten Weltklasse, die bei Vereinen im Ausland engagiert sind (z.B. Stefan Fegerl bei Borussia Düsseldorf Robert Gardos bei Chartres (Frankreich)), können auch relativ gut von ihrem Sport leben.