Papa ante portas: Väter wollen arbeiten
Der deutsche Soziologe Martin Schröder sorgt gerade für einiges Aufsehen. Kürzlich hat der Professor an der Universität Marburg eine Studie zur Lebenszufriedenheit der Deutschen veröffentlicht.
Darin analysierte Schröder Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, das über 57.000 Menschen zwischen 18 und 65 regelmäßig nach ihrer Lebenszufriedenheit befragt. Auf einer Skala von eins bis zehn pendelt sich diese im langjährigen repräsentativen Schnitt bei sieben Punkten ein.
Väter in Teilzeit büßen Zufriedenheitspunkte ein
Schröder hat sich nun die statistischen Abweichungen abhängig von Geschlecht, Familienstand und Wochenarbeitszeit angesehen und dabei (zu seiner persönlichen Bestürzung, wie er offen zugibt) herausgefunden, dass die Lebenszufriedenheit von Männern mit Kindern steigt, wenn sie mehr arbeiten. Bei rund 50 Wochenarbeitsstunden erreiche sie einen Spitzenwert; Väter, die Teilzeit arbeiten, büßen dagegen im Schnitt 0,4 Zufriedenheitspunkte ein.
Bei Müttern wirkt sich die Dauer der Wochenarbeitszeit kaum auf die subjektive Zufriedenheit aus, bei kinderlosen Männern ist die Schwankung ebenfalls deutlich geringer. Schröder vermutet, dass die Ursache für dieses familien- und frauenpolitisch herausfordernde Ergebnis in den traditionellen Rollenmustern steckt, die sich auch wider besseres Wissen in der individuellen Lebenssituation verfestigen. Marcel Hirscher, der im Herbst Vater wird, hat übrigens in der Vorwoche bekannt gegeben, dass er seine Karriere noch ein wenig fortsetzen möchte.