Polen denkt nach Arbeitssieg schon an Deutschland-Spiel
"Wir wissen, wie stark Deutschland in diesem Moment ist. Alles kann in diesem Turnier passieren. Wir müssen wirklich ruhig bleiben", sagte Stürmer Robert Lewandowski, ehe er mit seinem Team Nizza verließ. Entsprechend kurz ließen sich die Spieler nach dem Siegtreffer von Arkadiusz Milik am Sonntag in Nizza von den eigenen Fans feiern. Schon am Donnerstag geht es in Saint-Denis bei Paris gegen das DFB-Team weiter, dank des Auftaktsiegs aber mit guten Aussichten auf den Einzug in das Achtelfinale, nachdem 2008 und 2012 im eigenen Land kein Vorrundensieg gelungen war.
Auch der zum besten Spieler der Partie gekürte Grzegorz Krychowiak war glücklich über den verdienten Erfolg. "Ich denke, wir können uns weiterentwickeln, aber wir sollten das erste Spiel nicht überbewerten", sagte der Mittelfeldspieler von Europa-League-Sieger FC Sevilla. "Wir wissen, dass es gegen Deutschland sehr schwer wird. Wir müssen alles rausholen in diesem Match", meinte Krychowiak.
Polen tat sich eine Hälfte lang sehr schwer, der nominell schwächste Kontrahent in der Gruppe C war ausschließlich auf Torverhinderung aus - mit einer Fünfer-Kette vor dem Tor und noch drei defensiven Akteuren davor. Der Plan ging genau 30 Jahre nach Nordirlands bisher letztem Spiel bei einem Großereignis aber nicht auf.
"Natürlich sind wir enttäuscht, vor allem weil wir bei Ballbesitz nicht gut ausgesehen haben. Wir haben den Ball im Spiel nach vorne zu schnell wieder hergegeben", kritisierte Trainer Michael O'Neill, dem eine Anfangsformation mit zwei Angreifern zu riskant erschienen war. "Es ist ein großer Schritt bis zum europäischen Toplevel. Wir werden sehen, was wir besser machen können", versprach er im Hinblick auf das kommende Verlierer-Duell mit der Ukraine am Donnerstag.