Polen im Achtelfinale "mit Optimismus" gegen die Schweiz
"Ich bin der Kapitän der polnischen Nationalmannschaft und für mich ist das wichtigste, was wir mit der ganzen Mannschaft machen und nicht ich individuell," stellte er nach dem Spiel im Stade Velodrome von Marseille sein Ego hinter den Mannschaftserfolg. Zumal von einer Formkrise keine Rede sein kann. Lewandowski bindet mit seiner mannschaftsdienlichen Spielweise oft mehrere Gegenspieler und schafft so Räume für seine Teamkollegen.
Auch sein Trainer Adam Nawalka sah keinen Grund zur Beunruhigung. "Er arbeitet hart und ist unglaublich wichtig für unser Team", unterstrich der Trainer die Bedeutung des Ausnahmestürmers. "Jetzt schauen wir nach vorne, wir nehmen Optimismus mit in das Spiel gegen die Schweiz", wagte er auch schon einen ersten Ausblick auf die kommende Aufgabe.
Polen überstand die Gruppe B mit Deutschland, Nordirland und der Ukraine ungeschlagen, nur gegen den Weltmeister teilte man die Punkte. Dennoch zeigte man sich vor dem Achtelfinale gegen die Schweiz in Saint-Etienne (Samstag, 15.00 Uhr) demütig. "Wir wissen, wir sind nicht Deutschland, wir sind nicht Brasilien", beteuerte Dortmund-Profi Lukasz Piszczek. "Alles was jetzt kommt, ist ein Bonus."
Dieser könnte durchaus beachtlich ausfallen, befinden sich die Polen doch im nominell leichteren Play-off-Ast ohne die Topfavoriten wie Deutschland, Spanien oder Italien. Jakub Blaszczykowski, Siegschütze gegen die Ukraine, geht entsprechend motiviert in das Duell mit den Eidgenossen. "Wir sind körperlich sehr gut vorbereitet und werden mit aller Kraft kämpfen."
Im Lager der Schweizer herrschte jedenfalls Respekt vor der kommenden Aufgabe. "Der Name klingt nicht gleich wie jener von Deutschland, aber Polen ist ein sehr starker Gegner", erklärte etwa Fabian Schär. Sein Kollege Fabian Frei ergänzte: "Sicher eine sehr gute Mannschaft, aber sicher auch keine, die unschlagbar ist."
Für die Ukraine ist das Abenteuer EM hingegen beendet. Das Team reist ohne Punkt und Tor zurück in die Heimat. Der Trip dürfte trist werden. "Wir müssen jetzt den Verfall der ukrainischen Liga stoppen, denn das Niveau sinkt. Und dann müssen wir nach vorne schauen", meinte Michail Fomenko, der seinen Abschied als Nationaltrainer schon angekündigt hat.