Portugals Teamchef erwartet offene Partie gegen ÖFB-Team
Ein Sturmlauf gegen eine Abwehrmauer wie gegen Island sei gegen die Koller-Truppe nicht zu erwarten, ist sich Santos sicher. "Nachdem Island das Tor erzielt hatte, standen sie mit zehn Spielern hinter dem Ball. Österreich wird nicht mit zehn Mann hinter dem Ball stehen, genau so wenig wie wir. Es wird ein ganz anderes Spiel werden", erklärte der 61-Jährige, der Parallelen im Spielstil ausmacht und daher ein attraktiveres Match erwartet.
"Sie haben Spieler mit großer individueller Qualität. Sie spielen auf Ballbesitz, lassen den Ball zirkulieren, wollen das Spiel kontrollieren. Portugal möchte dasselbe", analysierte Santos. "Ich bin sicher, Österreich wird nicht nur auf Konter warten. Sie werden ihren eigenen Spielaufbau versuchen, Räume nutzen. Das Spiel wird dynamischer werden. Wahrscheinlich wird das Spiel ausgeglichen sein. Ich glaube, beide Mannschaften werden ihre Chancen haben und es wird viel Umschaltspiel geben."
Es steht jedenfalls viel auf dem Spiel. Portugal und Österreich waren als Favoriten der Gruppe F gestartet, nun könnte eine Niederlage im direkten Duell aber schon ein frühes Aus bringen. Besonderen Druck verspüren die Portugiesen dennoch nicht, versicherte Santos. "Das ist einfach nur ein weiteres Spiel. Wir standen immer unter Druck, seitdem wir hier angekommen sind, es hat sich nichts grundsätzlich geändert. Hätten Österreich und Portugal gewonnen, wäre der Druck der gleiche: beide Mannschaften wollen morgen gewinnen. Das ist Teil ihres Charakters", betonte der Coach.
Die Auftaktniederlage des ÖFB-Teams gegen Ungarn (0:2) inklusive Ausschluss von Aleksandar Dragovic sei nur bedingt aussagekräftig, meinte Santos: "Österreich wollte ein Tor erzielen, das wurde immer schwerer. Ich habe aber analysiert, wie sie sich qualifiziert haben und wie sie bis hierherkamen: Vor dem Platzverweis war es meistens so, dass sich bestätigt hatte, was ich geglaubt habe".
Fragen über Ronaldo, dessen Form und Position (zentral oder am Flügel) hört Santos offenbar nicht mehr so gerne. "Ronaldo ist schlichtweg der beste Spieler der Welt, was soll ich immer wieder darüber sagen", konterte er eine Frage nach der Erwartung an seinen Superstar, wurde danach aber doch konkreter. "Er kann auf allen Positionen spielen, er ist kein klassischer Stürmer. Er braucht Freiheit für sein Spiel. Aber wenn der Gegner in Ballbesitz ist, hat er seine Aufgaben", stellte er klar.