Powerlunch

Zwei Gänge mit … Dorli Muhr

Dorli Muhr redet über, macht und vermarktet Wein wie kaum jemand anderer in Österreich. Darüber hinaus hat sie aber noch sehr viele andere Themen, die sie loswerden möchte. Es ist ohnehin hoch an der Zeit für ein bisschen mehr kulinarische Expertise in dieser Kolumne.

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Nicht trinken ist jetzt wohl keine Option, aber das ist auch ganz okay. Es ist ein Mittwoch, die Sonne scheint, ich sitze mit Dorli Muhr im Café Caché in der Meiselstraße, neben ihr steht der Wirt, und die beiden reden jetzt doch schon ein paar Minuten über Wein.

Muhr hat Galette mit Forelle bestellt, und sie hätte Lust auf einen Cidre aus dem Burgenland. Den gibt es aber nur flaschenweise, das schaffen wir nicht, es ist ja noch nicht mal 13 Uhr. Also was dann: einen leichten Spanier? Einen Vermentino aus der Toscana? Muhr entscheidet sich für einen Chardonnay aus der Pfalz: Karsten Peter, Mineral Jahrgang 2022, ein Wein, der so gar nicht nach der süffig derben Pfalz schmeckt. Für mich (Grünes Curry mit Pak Choi und Brokkoli) wählt sie einen Weißburgunder von der Familie Schmelzer, ein Natural Wine aus Gols im Burgenland. Der Wirt nickt, Muhr nickt auch, und wer wäre ich, ihr zu widersprechen oder gar ein Soda zu bestellen?

Dorli Muhr, für alle, die sie nicht kennen, ist wohl die österreichische Weinexpertin schlechthin. Seit mehr als 30 Jahren führt sie ihre eigene PR-Agentur, die nicht umsonst Wine+Partners heißt, seit mehr als 15 Jahren ist sie auch selbst Winzerin. Muhr redet über Wein, sie schreibt über Wein, sie tritt im Fernsehen auf oder als Keynote Speakerin, in ihrem Leben dreht sich viel (vielleicht sogar fast alles) ums Essen und Trinken. Es ist also höchste Zeit, sie auch in dieser Kolumne vorkommen zu lassen, ein bisschen kulinarische Expertise kann meinen Texten wirklich nicht schaden.

Markus  Huber

Markus Huber

ist im Hauptberuf Herausgeber des Magazins „Fleisch“ und schreibt für profil alle zwei Wochen die Kolumne „Powerlunch“.