profil-Jahresausgabe: Die wilden 20er
Es ist ja nicht so, dass wir prinzipiell etwas gegen außergewöhnliche Ereignisse hätten, aber 2022 dürfte es von uns aus ruhig einmal ein bisschen gemütlicher angehen. Gleich am Anfang der Pandemie veröffentlichte der kalifornische Start-up-Manager Tomas Pueyo einen populärwissenschaftlichen Aufsatz, der die Corona-Politik weltweit prägen sollte. Er heißt „The Hammer and the Dance“, also Hammer und Tanz, gemeint ist: Lockdown und Lockerung. Dieser Tanz war im heurigen Jahr ziemlich einfach zu bewerkstelligen, aber leider auch ein wenig frustrierend, er verlief nach dem Muster: ein Schritt vorwärts, zwei zurück.
Der Hammer kam natürlich auch wieder, und wenn wir halblustige Wortspiele machen wollten, würden wir jetzt den neuen Bundeskanzler (und seine beiden unmittelbaren Vorgänger) erwähnen. Machen wir aber nicht, weil es in dieser Ausgabe weniger um die Tagespolitik gehen soll und auch nur sehr am Rande ums Tanzen, sondern ums Große und Ganze.
Entspannen Sie sich. Atmen Sie durch. Denken Sie an morgen, und versuchen Sie bitte, dabei keine Sorgenfalten zu bekommen. In dieser besonderen – und zudem besonders großen – Ausgabe des profil möchten wir Ihnen gedankliche Inspiration bieten, vielleicht auch moralischen Anstoß, womöglich sogar reines Vergnügen. Es geht in diesem Heft um Dinge, die uns alle bewegen, ob wir es wissen oder nicht: um Viren natürlich, ums Gendern und um politische Perspektiven, aber auch um den Journalismus von vor 200 Jahren, die Kanzler von gestern, die Popmusik von heute und die Debatten von morgen. Und ja, eine Spur Hoffnung ist auch dabei.
Frohe Feiertage wünscht im Namen der profil-Redaktion
Sebastian Hofer
HINWEIS: DIE NÄCHSTE PROFIL-AUSGABE ERSCHEINT AM 9. JÄNNER 2022