„Wordle“: Warum das Internet jeden Tag fünf Buchstaben sucht
Sie haben es sicher schon auf Twitter, Instagram oder Facebook gesehen: Ein Raster aus grauen, grünen und gelben Quadraten, mal vierzeilig, maximal sechszeilig, immer fünf in einer Reihe. Als Überschrift steht jeweils „Wordle 216 3/6“ oder „Wordle 213 4/6“.
Auch Stars raten mit: Hier zum Beispiel FINNEAS, der Bruder und Produzent von US-Sängerin Billie Eilish.
Die an Tetris erinnernden Gebilde, die Ihnen immer wieder in Ihre Feeds gespült werden, sind Nachzeichnungen individueller Lösungswege eines Wort-Ratespiels, das aktuell boomt. Name des Internet-Hypes: „Wordle“. Das Spielprinzip ist simpel und funktioniert gleich einem Steckspiel. In maximal sechs Anläufen muss ein aus fünf Buchstaben bestehendes Wort erraten werden. Setzt man einen Buchstaben an die richtige Stelle, scheint er grün auf, ist ein Buchstabe zwar im Wort vorhanden, aber nicht an der richtigen Stelle, färbt sich das Kästchen gelb, kommt er gar nicht vor, wird es grau.
Das Charmante und Erfolgbringende am schlichten Konzept ist jedoch, dass alle Spielerinnen und Spieler jeden Tag das gleiche Wort erraten müssen. So können sich „Wordle“-Geplagte von früh bis spät in den sozialen Medien aneinander messen und in Familien-WhatsApp-Gruppen mit besonders schnellen Lösungsfindungen angeben.
Es liegt nämlich nicht nur am Glück, wie schnell das Lösungswort eruiert wird. Da steckt mitunter ordentlich Strategie und Planung dahinter; online sind schon hitzige Diskussionen ob des besten Startwortes entbrannt. Unser Tipp: Probieren Sie es mal mit „Roate“ - warum das mathematisch gesehen das potenteste erste Wort ist, lesen Sie hier.
Erfunden hat das Spiel übrigens der US-Amerikanische Programmierer Josh Wardle - daher auch der Name - für seine Frau. Ursprünglich nur für Frau und Herr Wardle gedacht, ist „Wordle“ nun also unser gemeinsamer Nenner in der Omikron-Welle. Quasi das, was 2020 das Sauerteigbrot war.