Rechter Fuß vor linker Fuß: Die Spleens der ÖFB-Kicker
Aleksandar Dragovic etwa trägt in einem Spiel immer eine Dress mit kurzem Leiberl, selbst bei Minusgraden in der Ukraine. Solange es Glück - sprich Erfolge - bringt, wird das Schuhwerk nicht gewechselt. Außerdem steigt der Dynamo-Kiew-Legionär stets zuerst mit dem rechten Fuß den Rasen. "Ich weiß, dass das alles Schwachsinn ist und ich deswegen nicht besser spiele. Aber ich werde es das nächste Mal wieder machen. Das ist alles Kopfsache", erklärte der Innenverteidiger.
Marko Arnautovic wiederum betritt immer als letzter Spieler seiner Mannschaft den Platz. "Ich mag es nicht, wenn einer hinter mir geht", lautet die Begründung des Stoke-City-Profis.
Auch Marc Janko hat nach eigenen Angaben einige Spleens. "Leider - aber das ist keine Abhängigkeit", betonte der Goalgetter. Der 32-Jährige geht ebenfalls zuerst mit dem rechten Fuß auf das Feld, danach bekreuzigt er sich. "Damit bedanke ich mich bei Gott, oder wie auch immer man es nennen will, dass ich meinen Sport noch ausüben kann."
Übertreiben will es Janko mit seinem Zeremoniell aber auch wieder nicht. "Ich habe keine Marienstatue dabei, ohne die ich nicht spielen kann. Ich habe mir im Lauf der Zeit geschworen, dass ich nicht in eine Abhängigkeit geraten will", sagte der Basel-Legionär.
György Garics wiederum legt Wert auf die Feststellung, kein abergläubischer Mensch zu sein. "Aber ich habe als ganz junger Bub damit angefangen, zuerst mit rechts auf den Rasen zu gehen, und das habe ich bis heute beibehalten", meinte der Rechtsverteidiger.
Kevin Wimmer achtet darauf, stets den rechten Schienbeinschoner und Schuh zuerst anzuziehen, und auch Stefan Ilsanker hat ein spezielles Ritual. "Ich trinke so zwischen drei und eineinhalb Stunden vor einem Spiel seit meiner Jugend eine Dose Red Bull und gehe dann in der Kabine eiskalt duschen. Das habe ich auch schon bei Mattersburg so gemacht gehandhabt und beim Team ebenso", berichtete der RB-Leipzig-Legionär.
Zlatko Junuzovic hat an einem Spieltag ebenfalls seine strikten Abläufe. "Ich mache immer ähnliche Dinge wie Kältebecken, Gymnastik oder Mobilisieren mit dem Physio. Die Sachen, die ich für mich brauche, dass ich mich wohlfühle, und dass ich auch irgendwie die Zeit drüberbringe, die wir früher im Stadion sind", erklärte der Regisseur. Dies habe jedoch wenig mit Aberglaube zu tun. "Es ist eher die Sicherheit für dich selber."
Es gibt aber auch ÖFB-Spieler, die gänzlich ohne vermeintlich Glück bringende Tätigkeiten auskommen - so etwa Marcel Sabitzer. "Ich habe überhaupt keine Rituale vor einem Spiel", betonte der Offensivspieler.