Die Rückkehr der Blockflöte

Die Rückkehr der Blockflöte

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Für die Babyboomer war sie im Regelfall das erste Musikinstrument. Auch die Folgegeneration pflegte schrill auf ihr herumzudilettieren – doch seit 1995 lautet der allgemeine Sopran: null Bock auf Blockflöte. Laut Verband der deutschen Musikschulen hat sich in den vergangenen 20 Jahren die Zahl der Blockflötenschüler nämlich fast halbiert (bei uns wird es kaum ­anders sein). Ab da startete die große Erziehungs-Wende, die es plötzlich selbst Kindern erlaubte, auf dem eigenen Standpunkt zu beharren. Jetzt mal ehrlich: Flöten-Unterricht war (fast) immer Elternzwang, kostete vernünftig wenig und klang selbst bei durchschnittlichem Erfolg irgendwie nach Musik. Verglichen mit Klavier und Gitarre galt das Flöten stets als uncool und öd.

Keine Ohrenfolter

Seit vergangenem Jahr versucht ein Weltklasseplayer seiner Branche, der deutsche Flötenbauer Mollenhauer, allerdings so richtig Bock auf die Blockflöte zu produzieren: indem er sie vom Design her an E-Gitarren anlehnt und ihr auch sonst ein „E“ verpasst per Kabel lässt sich das Instrument mit analogen und digitalen Effektgeräten verbinden. Nun klingt sie nach Pop & Rock, gefährlich, bewegend und laut – und endlich nicht mehr nach Ohrenfolter und Fieps!