Schön war's! Urlaubstipps für den nächsten Sommer
Jerusalem: Falafel können auch gut schmecken (Christina Feist)
"Bitte, sei vorsichtig", warnte mich meine Mutter, bevor ich zum ersten Mal nach Israel gereist bin. Damals habe ich vier Wochen in Jerusalem verbracht. Zwischen all den Museen, der Geschichte und den kulturellen Eindrücken, konnte ich mich gar nicht satt sehen. In der Jerusalemer Altstadt habe ich gelernt, dass Falafel gar nicht trocken und fad schmecken, wenn sie richtig und frisch gemacht werden. Jerusalem mag nicht als ultimative Partystadt gelten, vor allem weil es dort am Shabbat wie ausgestorben ist. Unterschätzen sollte man das Potenzial dieser Stadt trotzdem nicht. Und ein nächtlicher Partybesuch am Mahane Yehuda Markt lohnt sich immer.
Biarritz: Leben am Strand (Christina Feist)
Biarritz gilt als Surferparadies Europas und als Urlaubsort für reich und schön. Reich und schön habe ich während meines fünftägigen Urlaubs an der spanisch-französischen Grenze nicht gesehen. Dafür habe ich – unterbrochen von einem Tagesausflug in das spanische San Sebastiàn – selten so viel Zeit am Strand verbracht wie in Biarritz. Denn tagsüber wird in dem kleinen Ort am Meer entweder gesurft oder geschlafen. Touristen machen Tagesausflüge nach Spanien oder in umliegende Orte. Mehr gibt es hier auch nicht zu tun. Dafür trifft man abends ganz Biarritz am Strand zum gemeinschaftlichen feiern. Entspannter als in Biarritz, kann das Leben eigentlich nicht sein.
Attersee: Weißer Spritzer unterm Sonnenschirm (Ines Holzmüller)
Ich war schon an vielen, fast übertrieben schönen Orten: Auf den San-Blas-Inseln vor Panama, an den Cliffs of Moher in Irland, am Vulkan Haleakalā auf Maui. Und trotzdem: Die kleine Ferienwohnung meiner Oma in Weyregg am Attersee ist für mich immer der schönste Urlaubsort. Nicht umsonst war der Attersee mit seinem strahlenden Türkisblau vielen Künstlern eine Inspiration. Aber trotz der Verehrung des Sees durch viele große Geister, ist die Gegend rundherum herrlich unaufgeregt und unprätentiös. An Sommermorgen ist es hier durchaus üblich, sich im Bademantel die Zeitung zu holen und gleich einen guten Platz am Badestrand zu reservieren. Natürlich gibt es schöne Restaurants, Ausstellungen und Konzerte - auch Salzburg ist nicht weit entfernt. Doch der Charme des Attersees liegt für mich in anderen Dingen: im alten Minigolf-Platz um die Ecke, im Anblick des Ausflugsschiffs, das abends mit Lichterketten erleuchtet seine Kreise zieht und darin, dass hier die Zeit ein bisschen stehen geblieben ist.
Kirgistan: Ein Rohdiamant (Sara Noémie Plassnig)
In der Ferienzeit gehört sie in jeden Smalltalk: die Urlaubsdestination. Oft wird nur nachgefragt, um dem anderen das eigene Reiseziel unter die Nase zu reiben. Statussymbol quasi. Manchmal will man mit dieser oberflächlich anmutenden Frage auch ganz anderes vom Gegenüber erfahren. Die Antwort vom Gesprächspartner lässt nämlich meist auf Einkommen, Bildung und Beziehungsstatus schließen. Wie auch immer, meine “Urlaubsflirts” trugen nach dem “Und, wohin geht’s bei dir diesen Sommer?” ein viel größeres Fragezeichen mit sich im Gepäck als zuvor. Denn mit “Ich reise entlang der Seidenstraße durch Kirgistan” konnte so ziemlich niemand etwas anfangen. Weiß doch der Großteil nicht, ob das Land nun Kirgistan, Kirgisistan oder Kirgisien heißt, geschweige denn, wo es geografisch liegt. Über all das war ich mir vor dem Abflug auch nicht ganz im Klaren. Doch spätestens mit der Übernachtung in der Jurte von einer Nomadenfamilie am Bergsee Song Kul wurde aus dem Fragezeichen ein fettes Rufzeichen: Kirgistan, du Rohdiamant!
Der opalfarbene Bergsee Song Kul ruht auf einer weiten Ebene inmitten des massiven Tian Shan Gebirges. Weitläufig und idyllisch erscheint das Plateau nach dem Bergpass, der sich auf bis zu 3.000 Höhenmeter hinaufwindet. Bei der Auffahrt kriechen wir in unserem japanischen Mietauto im Schritttempo dahin. Hier will man keinen Reifenplatzer riskieren. Die Straßenbedingungen sind wohl Hauptgrund dafür, warum man auf wenige Touristen trifft, hier am “letzten See”, kirgisisch Соңкөл. Vom Gebirge lösen sich immer wieder Felsbrocken, die Löcher in die Schotterstraße schlagen, starker Regen befüllt die Krater. Dementsprechend dünn besiedelt erscheint das Gebiet um den Song Kul.
Der erste Anblick auf die Hochebene ist atemberaubend. Runde, mit weißen Filzdecken belegte Zelte sind vereinzelt über das steppenähnliche Areal verteilt. Aus der Ferne wirken die Jurten wie weiße Punkte, eingegrenzt vom in der Sonne glänzenden Bergsee und der Gebirgskette Tian Shans, die weite Schatten wirft. Nomadische Schafshirten verbringen mit ihren Familien den Sommer hier. Bei der dritten Jurte machen wir Halt. Es dämmert bereits und bei Minusgraden wollen wir nicht noch eine Nacht im Auto verbringen. Wir fragen, ob wir bleiben dürfen. Bei Teigwaren, gefüllt mit Schafsfleisch, und dem Nationalgetränk, gegorener Stutenmilch (eiskalt serviert sogar einigermaßen genießbar), machen wir es uns mit den ältesten Söhnen in der Jurte gemütlich. Das Innere ist mit Schafsfell ausgelegt, bunt bestickte Tücher und Steppdecken schaffen eine warme, orientalische Atmosphäre. Trotz Teppichen und Decken wird es in der Nacht ganz schön frisch, auch im Juli hat es hier minus fünf Grad. Im Winter packen die Kirgisen, seit jeher ein Reitervolk, ihre Jurten zusammen – auch Pferde und Schafe werden von der Alm ins Tal getrieben. Mit ihnen verlassen auch die unzähligen Vögel, sechzig an der Art, die Region um Song Kul. Hirsche, Füchse, Lüchse und Wölfe bleiben – auch bei Temperaturen von bis zu minus 20 Grad.
La Gamba: Essen in Costa Rica (Sophia Elalamy)
Wir hatten Reis mit Bohnen im Magen - Gallo Pinto, ein costaricanisches Nationalgericht. Das musste reichen für die nächsten acht Stunden. Acht Stunden ging es bergauf, bergab, durch Täler und den tiefen Regenwald. Wir sind am frühen Morgen von der tropischen Forschungsstation in La Gamba gestartet. Es ging quer durch den Nationalpark; an kleinen Bächen, hohen Bäumen, wilden Pferden und winzigen Skorpionen vorbei. Immer wieder mussten wir uns den Schweiß von den Gesichtern wischen und die Augen reiben: Konnte das wirklich alles echt sein? Es erstreckte sich eine einmalige Landschaft vor uns. Einmal trocken und heiß, das andere mal nass und schwül. Acht Stunden voll von atemberaubender Natur; unberührt, divers, farbenfroh.
Dennoch: das Highlight der Wanderung war die Ankunft am Strand: weißer Sand, grüne Palmen, türkis-blaues Meer. Es schien wie der Himmel auf Erden.
Peking: Leuchtende Stadt (Sophia Elalamy)
Es wuselt und es tummelt sich. Die Autos hupen, die Menschen laufen, der Smog liegt über der Stadt; Peking. Kaum eine lebhaftere Stadt habe ich in meinem Leben erlebt. Nicht um sonst – Peking ist eine dicht besiedelte Stadt, ganz Österreich ginge sich mehrfach in ihr aus. Die vielen Menschen lassen die Stadt aufleben, machen sie interessant und lassen sie niemals schlafen. An jeder Ecke lässt sich etwas Einzigartiges finden: die verbotene Stadt, Tempelanlagen, die Chinesische Mauer. Peking ist definitiv einen Besuch wert! Die Architektur ist so anders als in Österreich: eine Mischung aus alter und moderner Architektur durchzieht das Stadtbild. Rote Gebäude mit bunten Ornamenten. Goldene Tempel mit massiven Buddhas. Und diese gigantische jahrhundertealte Mauer außerhalb der Stadt, die man gar aus dem Weltall sehen kann. Manchmal habe ich mich gefragt, ob es vielleicht gar nicht die Chinesische Mauer, sondern die Imposanz Pekings ist, die bis in die Ferne leuchtet.
Radweg Wien-Kamptal-Budweis: (Stephan Wabl)
Landschaft, Menschen, Essen - und stehenbleiben, wenn man Lust hat. Von Wien aus geht es gemütlich die Donau entlang und an Tulln vorbei bis zur Schleuse in Altenwörth, wo man auf gemütliche Fischer trifft. Weiter geht es über Langenlois Richtung Zwettl, links und rechts wunderbare Weinberge und Kellerstöckl. Da findet sich immer ein Bankerl zum Niedersitzen und in den Himmelschauen. Wenn es ein bisschen heiß wird, springt man mal schnell in die Kamp. Nach Zwettl geht es über die Braustadt Weitra vorbei am wunderschönen Böhmischen Wald Richtung Budweis. Die Bauern stehen auf den Feldern, die Kirchenglocken läuten und nach dem Wein gönnt man sich zum Abschluss das beste Bier Tschechiens. Zum Wohl!