Katharina Zwins
profil-Jahresausgabe

Selbstversuch: Drei Tage die Welt nur durch TikTok sehen

Drei Tage lang nur TikTok-Nachrichten, keine anderen Medien: Wie stellt sich die Welt auf der Social-Media-App dar? Welche Skandale verpasst man? Und ist das schlimm? Ein Selbstversuch. [E-Paper]

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In der österreichischen Innenpolitik brodelt es. Die Republik hat einen neuen Bundeskanzler, altbekannte Gesichter haben das politische Parkett verlassen, Minister wurden ausgetauscht, und gleichzeitig befinden wir uns noch immer inmitten einer Pandemie.

TV und Hörfunk, Zeitungen und Online-Medien sind voll mit politischen Analysen zu Postenbesetzungen, brisanten Details zu neuen Akteuren und Porträts abtretender Personen. Normalerweise wäre auch ich an vorderster Front dabei: Den Twitter-Feed jede Minute aktualisierend, habe ich bei den letzten Regierungsumbildungen, wie sie in Österreich inzwischen zugegebenermaßen schon ein gewisses Stück alltäglich geworden sind, noch jede „ZIB-Spezial“ verfolgt.

Diesmal aber war das für ganze 72 Stunden anders. Der Grund: eine mir selbst auferlegte TikTok-„Challenge“. Die Social-Media-App zählt inzwischen mehr als eine Milliarde aktive Nutzerinnen und Nutzer, drei Tage lang war ich eine von ihnen. Und noch mehr als das – ich war sogar TikTok-„only“-Nutzerin. Das soll heißen: Auf alle anderen Medien, auch Plattformen wie Facebook oder Instagram, habe ich 72 Stunden lang komplett verzichtet, so mein striktes Regelwerk. Das Ziel: die aktuellen Geschehnisse mit anderen Augen zu sehen, mit TikTok-Augen sozusagen. Ich wollte in ein Universum eintauchen, das mir zuvor weitgehend verschlossen geblieben ist, das aber, so viel sei vorweggenommen, so einiges zu bieten hat. Und: das einen vor allem so schnell nicht wieder loslässt. Auch mich nicht.

Reizüberflutung ist bei vielen wohl die erste Stimmung, die sich beim Öffnen der Videoplattform des chinesischen Konzerns ByteDance breitmacht. Maximal dreiminütige Videos von tanzenden Personen aus aller Welt und jeden Alters, von süßen Hundewelpen mit musikalischer Untermalung oder ulkigen Straßenumfragen werden einem auf den Handybildschirm gespült. Mit einem Wisch nach oben kommt das nächste Video. Welches? (...)

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Katharina Zwins

Katharina Zwins

war Redakteurin bei profil und Mitbegründerin des Faktenchecks faktiv.