Serienmörder Klaus G.: "Ich habe nur den Widerstand brechen wollen"
Klaus G., 77, zieht beim Gehen den linken Fuß nach, weil ihn seine Arthrose im Knie plagt. Welches Motorrad er fährt, soll geheim bleiben, ebenso seine Adresse. Das Treffen findet im Verlagshaus statt. Als der Fotograf ein Bild machen will, springt G. aus dem Sessel, setzt eine Sonnenbrille auf und beruhigt sich erst, als der Fotograf hinter ihm Platz genommen hat. "Wenn man mein Gesicht erkennt, muss ich die Wohnung wechseln.“ Klaus G. war "der Mittagsmörder“, einer der meistgesuchten Verbrecher Deutschlands. Bis zu seiner Verhaftung 1965 hatte er mehrere Menschen, die ihm bei seinen Raubzügen im Weg waren, mit gezielten Schüssen getötet. Am 27. Juli 1967 verurteilte ein Gericht in Nürnberg ihn zu lebenslangem Zuchthaus. 2015 kam er frei. Nie zuvor war ein Serienmörder nach so langer Zeit entlassen worden. G. hatte 49 Jahre, acht Monate und 25 Tage im Gefängnis verbracht. Der "Stern“-Journalist Felix Hutt verfasste ein Buch über seine Geschichte, das in dieser Woche erscheint: "Sieben Morde. 50 Jahre Haft. 1 Leben danach“ heißt es. G. aber will nur fünf dieser Verbrechen begangen haben; den ersten Doppelmord habe er nur zugegeben, um Ruhe zu haben, sagt er. So beginnt das Gespräch.
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INTERVIEW: EDITH MEINHART
profil: Fünf Morde haben Sie zugegeben, und dazu stehen Sie auch heute noch? G.: Ich habe Vernehmungsprotokolle unterschrieben. Dann habe ich mein Bier gekriegt, bin in meine Zelle zurückgegangen, und öfter ist nach zwei, drei Tagen die Polizei gekommen: So kann das nicht gewesen sein. Dann wurde das abgeändert und von mir unterschrieben. Aber ich habe von mir aus nie ein Geständnis gemacht. Nie!
profil: War die Version, die Sie unterschrieben haben, dann die richtige? G.: Ja, aus der Sicht der Polizei. Ich kann Eltern nur raten, wenn ihr Sohn wegen Mord in den Fängen der Kriminalpolizei ist, zu ihm zu stehen, denn man wird nichts unversucht lassen, alle unerledigten Fälle bei ihm unterzubringen. Mit der Aufklärung eines Diebstahles oder Raubes kommen die Beamten im Rang nicht höher, bei Mord schon. Der vernehmende Polizeibeamte war bis zu meiner Ergreifung Kriminalobermeister. Nach meinem Prozess war er auf einmal Kriminalinspektor.
profil: Das bedeutet doch nicht, dass er Ihnen etwas untergeschoben hat. G.: Ich hatte eine Therapie bei einem renommierten Psychiater. Er hat gesagt: "Sie kommen nicht klar mit sich selbst, wenn Sie die Taten abstreiten.“ Ich stehe zu den fünf, aber nicht zu den sieben. Der erste Doppelmord steht im Buch deshalb auch im Konjunktiv.
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G. wuchs in einer Siedlung in Hersbruck auf, 40 Kilometer östlich von Nürnberg, und teilte sich ein Zimmer mit seinem Bruder. Sie spielten zwischen den Wäschestangen im Hof Fußball und hielten zusammen, wenn es eine Rauferei gab. Der Vater, Erwin G., war Hauptmann der Wehrmacht. Am 1. September 1940 schrieb er zur Geburt seines Sohnes Klaus von der Front, er wünsche ihm ein tapferes, edles Herz. G. schrieb später in seinen Erinnerungen, dass ihn seit jeher die "dunkle Seite“ angezogen habe. Mit 14 besaß er sein erstes Gewehr. Im Laufe der Jahre häufte er ein Waffenlager an und strebte danach, "möglichst viel Geld zu erwerben, um mir ein gutes Leben zu genehmigen“. G. fing an zu stehlen und einzubrechen, Anfang der 1960er-Jahre verlegte er sich auf Überfälle. Sein Biograf meint, G. habe von Anfang an die Macht genossen, "die er mit dem Finger am Abzug hatte“.
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profil: Ihr Vater ist nicht aus dem Krieg zurückgekommen. G.: Er ist 1945 im Oderbruch gefallen. Mein Vater war Führer eines Bataillons, das im russischen Trommelfeuer verschütt gegangen ist. Die hatten nicht mehr genug Kanonen und Haubitzen, um das Feuer zu erwidern. Es gibt ein paar Fotos, da hält er mich und meinen älteren Bruder an der Hand. Er hat ja Urlaub gekriegt von der Front. Aber ich kann mich an kein Gespräch erinnern.
profil: Mit Ihrem Bruder verstanden Sie sich gut. Jetzt redet er nicht mehr mit Ihnen. Haben Sie dafür Verständnis? G.: Menschliches schon, christliches nein. Ich bin ja ziemlich fromm geworden. Mein Bruder wird auch einmal ableben, er ist jetzt 79, zwei Jahre älter als ich. Dann wird Jesus zu ihm sagen: "Ich soll dir so und so viele Sünden verzeihen, du aber hast nicht einmal deinem Bruder verziehen.“
profil: Haben Sie für sich eine Antwort auf diese eine, große Frage gefunden: Warum bin ich kriminell geworden? G.: Ich wollte Revierförster werden, mein Vater hatte eine Jagd, mein Pate war auch Revierförster. Das ist ja letzten Endes keineswegs etwas Böses. Aber meiner Mutter war das nicht gut genug. Damals war ich mit einem Mädchen aus der Nachbarschaft befreundet. Meine Mutter hat zu ihr gesagt: Wehe, wenn du dich mit dem Klaus abgibst. Schluss ist mit ihm! Sie war Jahrgang 1915, Offizierswitwe, Amtmanntochter, diese einfache Arbeiterfamilie war ihr auch nicht gut genug. So hat sie mir beides kaputtgemacht.
profil: Wollen Sie sagen, Ihre Mutter sei schuld, dass Sie zu einem Verbrecher wurden? G.: Ich bin natürlich auch schuld. Aber damals war man den Erwachsenen noch sehr untertan. So war es möglich, dass ich kriminell geworden bin, peu à peu. Erst Diebstähle und Einbrüche, später Überfälle, und die Überfälle gingen dann auch einmal tödlich aus.
profil: Wollten Sie mit dem erbeuteten Geld Motorräder, Autos und Waffen kaufen, um eine innere Leere zu füllen? G.: Nein, ich wollte schon auch auf der kriminellen Bahn nach oben. Die Sache ist nun aber die: Wenn nach Ihnen wegen Diebstahl oder Raub gesucht wird: Pipifax! Ich wollte überhaupt nicht, dass ein Mord geschieht. Die totgeschossenen Leute hätten alle nach zehn Minuten wieder aufstehen können. Ich habe nur den Widerstand brechen wollen.
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22. April 1960: In einem wohlhabenden Viertel in Nürnberg betreibt die Witwe eines Bankdirektors ein Eheanbahnungsinstitut. Sie öffnet einem Mann die Tür, der sie sofort mit einer Waffe bedroht. Ihr Untermieter eilt zu Hilfe. Laut Polizei - G. gesteht zunächst, widerruft später aber - bricht der Mann nach drei Schüssen in Kopf, Bauch und Oberarm zusammen, seine Verlobte stirbt durch eine Kugel in Herz und Lunge. Danach klemmt die Waffe; der Täter sucht das Weite. 40 Polizisten jagen den Flüchtigen, er aber bleibt unauffindbar. Im Juli 1961 überfällt Klaus G. mitten am Tag eine Sparkasse, 15 Kilometer von Herbsbruck entfernt. Er erbeutet 3600 D-Mark und kauft damit ein Gewehr und einen 500er-BMW. Im September 1962 streckt er - erneut mittags - in Ochenbruck einen Bankangestellten nieder und rast mit 3060 Mark auf einem gestohlenen Motorrad davon. Medien veröffentlichen ein Phantombild des Mannes, der bevorzugt zur Mittagszeit zuschlägt. Währenddessen lebt G. in der Nähe der Tatorte, studiert Volkswirtschaft und legt sich sein Traumauto zu, einen Ford 17 M TS. Im November 1962 taucht er in der Sparkasse in Neuhaus auf und tötet einen Firmenboten. Im Frühjahr 1963 streckt er die Besitzerin eines Waffengeschäfts und deren Sohn nieder. "Um die beiden von ihren Leiden zu erlösen, verpasste ich beiden Personen jeweils einen Kopfschuss“, wird G. später berichten. 1965 ertappt man ihn bei einem Handtaschendiebstahl. Der Hausmeister eines Kaufhauses läuft ihm nach. G. feuert fünf Mal; eine Kugel durchschlägt das Herz seines Verfolgers. Dieses Mal aber entkommt G. nicht. Am 1. Juni 1965 wird der "Mittagsmörder“ endlich gefasst.
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profil: Gehört der berüchtigte Mittagsmörder noch zu Ihrem Leben? G.: Mit gewisser Zwangsläufigkeit ja. Aber ich möchte damit nichts zu tun haben. Wie gesagt, es wäre mir lieber gewesen, die wären alle nach zehn Minuten aufgestanden. Da hätte ich aber Elektroschocker benützen müssen.
profil: Denken Sie manchmal an die Opfer? G.: Ja.
profil: Und wie? G.: Na, dass es mir schrecklich leid tut - aber dass ich das nicht mehr ändern könnte.
profil: Wollten Sie ihnen das auch schon einmal schreiben? G.: Ich glaube, die hätten das nicht haben wollen. Die Frau von dem erschossenen Hausmeister - das war bei meiner Verhaftung - hatte gesundheitliche Probleme. Ich wurde zu 10.000 Mark Schadenersatz verurteilt, im Laufe von 30 Jahren wurden 30.000 Euro draus. Meine Mutter hat das bezahlt. Ich habe gesagt: "Gib das Geld lieber mir.“ Erst später habe ich dafür Verständnis aufgebracht, weil ich gemerkt habe, welche Probleme sie mit Schulden hat. Diese Frau hat sich für die 30.000 Euro nie bedankt. Sie hätte ja dazusagen können: "Das Geld ist dafür, dass ihr Mann erschossen wurde.“ Aber: Kein Dank, kein Nichts.
profil: Bereuen Sie Ihre Taten? G.: Man würde sagen, der muss ständig klein sein, von Tränen gerührt. Mea culpa, mea maxima culpa! Was bin ich für ein schlechter Mensch! So kann man aber nicht leben. Dieser Weg führt zum Selbstmord. Diese komischen Fantasien, wie ein Ex-Täter sich zu verhalten hat, sind plemplem. Das würde jeder Psychiater sagen. Ihr habt eure Vorstellungen, ich habe die Praxis erlebt.
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Als G. eingesperrt wurde, sprintete er 100 Meter unter zwölf Sekunden. In Haft achtete er darauf, sich nicht gehen zu lassen. Seine Gedanken waren von Flucht beherrscht. 50 Mal feierte er Weihnachten, drei Päpste, sechs Bundeskanzler und die erste Mondlandung schrieben sich in die Geschichtsbücher ein, während er "drinnen“ war. Seine Mutter starb 2008 im Alter von 92 Jahren, sieben Jahre, bevor sein zweites Leben in Freiheit anbrach. Mitte der 1980er-Jahre erlaubte ihm die Anstaltsleitung einen Wellensittich. Vier dieser gelb-grünen Vögel leisteten ihm im Laufe der Haft Gesellschaft. Ihre Schwanzfedern bewahrt er in einem Karton auf. G. spielte auf der Geige, die ihm seine Mutter ins Gefängnis brachte, arbeitete in der Buchbinderei, machte eine Ausbildung zum Technischen Zeichner.
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profil: Was lernt man in 50 Jahren in einem Gefängnis für Schwerkriminelle über das Leben? G.: Nicht Sie machen den Knast, der Knast wird mit Ihnen gemacht, und Sie sind nur noch ein Objekt, nicht direkt ein Zombie, nicht willenlos, aber man hat nichts mehr zu sagen. Da lernt man nichts Gutes. Es gab auch österreichische Kriminelle. Einer saß wegen dreifachem Mord, dem hat es Spaß gemacht, Frauen zu quälen. Man macht seine Erfahrungen und bildet sich ein Urteil. Menschen sind wir alle.
profil: Reden Mörder über ihre Taten, wenn sie unter sich sind? G.: Nein, da hätte jeder gesagt: Was willst du bei mir im Dreck herumwühlen - wühle lieber in deinem eigenen. Jeder hat gewusst, was über den anderen in der Zeitung stand.
profil: Simmt es, dass in den Gefängnissen manche Verbrecher angesehener sind als andere? G.: Ein bisschen schon. Sexualstraftäter hat man angefeindet, vor allem Kinderschänder. In Straubing sitzt schon der harte Kern der Kriminellen. Einmal wollten zwei Häftlinge im Haus 2 Bescheid geben, man hat ihnen die Arme festgehalten und den Rücken mit Rasierklingen zerschnitten.
Die große Freundschaft gibt es im Knast nicht, außer bei Schwulen.
profil: Ist Ihnen persönlich so etwas auch schon passiert? G.: Nein, das hätte nichts eingebracht. Es gibt gewisse Griffe, ein Stoß nach den Augen zum Beispiel, der jammert dann: "Mein Auge! Mein Auge!“ Jeder weiß um die Qualitäten des anderen, da lässt sich keiner viel auf Raufereien ein.
profil: Haben Sie Freundschaften geschlossen? G.: Die große Freundschaft gibt es im Knast nicht, außer bei Schwulen. Ich habe das durch Betreuer kennengelernt, die mich 25 Jahre lang besucht haben. Für die war ich kein Verbrecher, sondern ein Mitmensch. Und ein Mitchrist.
profil: Wann sind Sie fromm geworden? G.: Im Lauf der langen Haft. Ein evangelischer Pfarrer in der Strafanstalt in Nürnberg hat mir die Beichte abgenommen. 2012 bin ich katholisch geworden, da wollte ich vom katholischen auch noch einmal Sündenvergebung haben. Aber der dachte, das muss nicht sein, weil ich sie schon dem evangelischen Pfarrer gebeichtet hatte.
profil: Haben Sie das Gefühl, Gott hat Ihnen vergeben? G.: Ja, aber das hat sich erst nach 25 Jahren eingestellt, als ich gemerkt habe, es gibt jetzt eine Verbindung beim Beten.
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Gutachter attestierten G. eine schizoide Persönlichkeit mit paranoiden Zügen; er sei schroff, gefühlskalt und schiebe Verantwortung ab. Heute weiß G., dass er krank ist. Er versucht, sich in eine Gesellschaft einzugliedern, in der man mit Plastikgeld zahlt, das Auto selbst tankt und ohne Smartphones nichts mehr geht. Er selbst besitzt weder einen Computer noch eine E-Mail-Adresse. G. bezieht Sozialhilfe und lebt südöstlich von München in einem aufgelassenen Bauernhof, der ein wenig versteckt im Wald liegt. Ein Seelsorger-Ehepaar kümmert sich hier um Haftentlassene und psychisch Kranke. Nach dem Abendessen sitzen die Bewohner zusammen, singen christliche Lieder und beten ein Vaterunser. Im Gefängnis malte G. Akte von meist großbusigen, blonden Frauen und Landschaften. Die Bilder verkauft er über das Internet. Auf Liebesbeziehungen lässt er sich nicht mehr ein. In den Monaten nach seiner Entlassung tippte auf seiner alten Triumph-Schreibmaschine 122 Seiten voll, heftete sie in einem Ordner ab und schrieb darauf: "Meine Verbrechen und die Haft“. Buchautor Felix Hutt hat sie gelesen. Er schreibt, G., rechtfertige sich, "aber er entschuldigt sich nicht“.
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profil: Sie kämpften Jahrzehnte um Ihre Entlassung, galten aber als zu gefährlich. Warum haben Sie nicht irgendwann aufgegeben? G.: Es heißt ja immer, die Hoffnung stirbt zuletzt. Die Sozialarbeiter haben mir beigebracht, nicht immer an Flucht zu denken, sondern es mit der normalen Entlassung zu versuchen. Am Anfang hat das nichts eingebracht. Die Richter haben gesagt: Was Sie angestellt haben, geht so schnell auf keine Kuhhaut. 2010 aber hatte ich von einem Gutachter die Aussage bekommen, dass ich niemals mehr etwas Gravierendes anstelle.
profil: Was haben Sie im Gefängnis von der Welt draußen mitgekriegt? G.: Ich konnte aus meinem Fenster schauen. Ich habe Autos gesehen und die Leute draußen. Aber mir war immer bewusst: In dieser Gesellschaft lebe ich nicht. Wir hörten Radio. Ende der 1980er-Jahre hat jeder seinen eigenen Fernseher bekommen. Aber dadurch bekommt man nicht den richtigen Bezug. Der Knast ist eine Parallelgesellschaft, so wie die Türken in Berlin-Kreuzberg, die nichts mit der deutschen Gesellschaft zu tun haben wollen.
Ich kann nicht richtig gut mit dem Handy umgehen. Auch das Internet und SMS hauen bei mir nicht hin.
profil: Wie geht es Ihnen auf dem Weg zurück? G.: In gewisser Weise kann man sagen, dass einer schon ganz stark gefordert ist. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass viele Leute nicht wissen, wie man ein Ticket auf der Bahnstation löst, obwohl sie nicht eingesperrt waren. Ich muss einiges dazulernen, aber alles geht nicht. Ich kann die 50 Jahre nicht ungeschehen machen. Ich kann nicht richtig gut mit dem Handy umgehen. Auch das Internet und SMS hauen bei mir nicht hin.
profil: Können Sie sich vorstellen, noch einmal etwas anzustellen? G.: Nein, Priorität hat, dass ich draußen bleibe. Ich musste eine Therapie machen. Alles längst erledigt. Ein Gremium von Diplompsychologen hat gesagt, wir können bei dem nicht erkennen, dass er mal ausrastet, zuschlägt oder irgendwie zur Waffe greift. Man hat mir da etwas unterstellt, Fetischismus. Aber das war es nicht.
profil: Haben Menschen heute noch Angst vor Ihnen? G.: Nein, denn ich verfolge eine klare Linie. Das heißt, dass ich nichts mehr mache, keinen Diebstahl, keinen Einbruch, und meine Zeche im Gasthaus bezahle.
profil: Werden Sie viele Geheimnisse ins Grab mitnehmen? G.: Nein.
Das Buch
Felix Hutt: 7 Morde. 50 Jahre Haft. 1 Leben danach. Der "Mittagsmörder“ Klaus G. - die wahre Geschichte eines Serienmörders. Heyne Verlag, München 2017. 220 Seiten, 17 Euro.