Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft hat das Land begeistert, unterhalten und geeint. Und doch endet das Sommermärchen abrupt – und fast so wie immer: mit einer bitteren Niederlage. Was bedeutet das alles für den heimischen Sport? Und für die Nation? Sieben Erkenntnisse nach dem EM-Aus.
Fußball sei „nicht nur Ergebnis, sondern auch Erlebnis“, erklärte Teamchef Ralf Rangnick einmal. Fußball ist manchmal aber auch „ein Scheißspiel“, stellte ORF-Experte Roman Mählich nach der 1:2-Achtelfinal-Pleite fest. Die Wortwahl ist ausnahmsweise zulässig. Die Türken waren gegen Österreich früh (nach 50 Sekunden) und mit Dusel in Führung gegangen. Der Ball hüpfte im Strafraum umher, vom Bein eines Spielers zur Hand des Tormanns, es wurde unübersichtlich. Ein Türke spritzte dazwischen. „Ja gibt’s denn das?“, fragte der TV-Kommentator. Als gelernter Österreicher kann man da bloß antworten: Ja. Aber die Österreicher stürmten weiter drauflos. Arnautović und Baumgartner vernebelten Chancen. In der 95. Minute gelang beinahe der Ausgleich. Prass hob den Ball in den Strafraum, Baumgartner schob, drängelte, setzte einen starken Kopfball. Ein Computer berechnete, dass dieser mit einer Wahrscheinlichkeit von 94 Prozent zu einem Tor hätte führen müssen. Der türkische Tormann wusste das nicht – und sprang einfach dazwischen. Schlusspfiff. Die Türken jubelten, Baumgartner brach in Tränen aus. Dies sei „der traurigste Tag in meinen Leben“, erklärte er. Und Michael Gregoritsch sprach vom „schlimmsten Fußballabend, den ich je erlebt habe“. Die „Süddeutsche Zeitung“ titelte: „Ois oasch für Österreich“.
Das Land hatte schon vom Europameistertitel geträumt. Oder zumindest von einem Halbfinale. Die Erwartungen waren neu. Der österreichische Fußball hatte nie große Ziele. Müder Fußball, zankende Funktionäre, überforderte Trainer – das war lange Alltag im ÖFB. Nun wurde man auf einmal Gruppensieger – vor Frankreich und den Niederlanden. Österreich spielte nicht mehr wie Österreich – sondern mutig, mächtig, martialisch. Sogar Armin Wolf saß mit rot-weiß-rotem Schal im „ZIB 2“-Studio. 2,44 Millionen Zuseher schauten beim Achtelfinale der Österreicher zu, 50 Prozent Marktanteil. Das gespaltene Land (Corona, Migrationsdebatte) schien durch den Erlebnisfußball des Nationalteams auf wundersame Weise geeint. Sogar Kanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler lagen sich trotz Zwistigkeiten nach dem 3:2-Sieg gegen die Niederlande in den Armen. Niemand fragte mehr nach Rechts, Links oder gar nach dem Renaturierungsgesetz – sondern: Wer schießt das nächste Tor? Baumgartner, Sabitzer, Gregoritsch, Arnautović. Die komplizierte Welt schien auf einmal leichtfüßig. Und jetzt? Ist das alles vorbei? Was bedeutet das unvollendete Sommermärchen für den heimischen Fußball? Und für die Nation?
Erkenntnis 1: Österreichs Fußball hat sich neu erfunden.
Der heimische Kick stand lange für zwei Dinge: ängstliche Männer und herbe Niederlagen. Zur nationalen Identität gehörte, sich auf dem Feld nichts zuzutrauen. Doch im letzten Jahrzehnt wandelte sich etwas im Land. Immer mehr Spieler gingen in große Ligen: David Alaba zu Bayern und Real Madrid, Konrad Laimer und Marcel Sabitzer nach Leipzig, Marko Arnautović in die Premier League und die Serie A. Sie kamen als selbstbewusste Kerle zurück. Viele Österreicher wurden im Red-Bull-Kosmos groß, dem Maschinenraum des angriffigen Fußballs. Rangnicks Vorgänger Franco Foda wusste den Vorteil seiner Truppe aber nicht zu nützen. Er hielt die Erwartungen klein und wollte auf dem Feld lieber verteidigen, anstatt anzugreifen. Gegen die Halbamateure der Färöer-Inseln pfiff er einmal seinen Spieler Andreas Ulmer zurück, der gerade einen Gegner attackieren wollte. „Warum Andi, warum?“, flehte Foda wild fuchtelnd an der Seitenlinie. In der WM-Qualifikation 2022 landete Österreich hinter Dänemark, Schottland und Israel auf dem vierten Platz. Es setzte peinliche Pleiten: 2:5 gegen Israel, 0:4 gegen Dänemark. In viereinhalb Jahren konnte kein besser klassierter Gegner besiegt werden. In der Weltrangliste rutschte Österreich auf Rang 34 ab. Die Zuschauer blieben aus.
Rangnick ist die Antithese zu Foda. Er hat einen überfallsartigen Angriffsfußball entwickelt. Gleich zu Beginn seien die Kicker auf ihn zugekommen und flehten: „Bitte lass uns attackieren!“ „Die Spieler nicht von der Leine zu lassen, macht ja keinen Sinn“, erklärte Rangnick im profil. Er impfte den Österreichern ein, überall gewinnen zu können. Egal wo, egal gegen wen. Österreich schlägt nun Weltmächte wie Kroatien, Italien, Deutschland und die Niederlande. „Wir machen uns nicht mehr in die Hose“, erklärte Teamspieler Baumgartner.
Österreichs Fußballteam begeistert seither das Land. Überall rennen Menschen in rot-weiß-roten Trikots herum. Während des Achtelfinales waren die Straßen leer gefegt wie ansonsten nur an Heiligabend. Beim Einkauf wurde Rangnick vor Kurzem von einem älteren Ehepaar angesprochen. Sie hätten kein Interesse an Fußball, verrieten sie, aber seit er hier sei, würden sie jede Partie verfolgen. Fußball kann ein perfektes Schlafmittel sein, ein eintöniges Ballgeschiebe ohne Höhepunkte. Doch seit Rangnick benötigt das Publikum Beruhigungspillen, um ein Match der Österreicher durchzustehen.
Erkenntnis 2: Rangnick hat in Österreich sein Lebensprojekt gefunden.
Begonnen hat alles damit, dass Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz vor zwölf Jahren mit dem Hubschrauber zu Ralf Rangnick flog. Er bekniete ihn, für die Fußballklubs in Salzburg und Leipzig eine Philosophie zu entwerfen. Seither ist viel passiert. Rangnick hat beide Vereine zu Spitzenklubs geformt. Angriffige, mutige Österreicher wurden dort ausgebildet oder geprägt: Xaver Schlager, Konrad Laimer, Nicolas Seiwald, Marcel Sabitzer. Sie sind heute Stützen der Nationalmannschaft. Rangnicks Konzept hievte Salzburg – und damit den österreichischen Klubfußball – in neue Sphären. Die Liga kletterte unter die Top 10 Europas. Viele kopieren seither das Modell: etwa der LASK und Sturm Graz. Halb Österreich spielt nach der Idee von Rangnick. Das war ihm bewusst, als er hier Teamchef wurde. Nun lehrt er Rangnick-Fußball für Rangnick-Spieler. Eine perfekte Kombination.
Erkenntnis 3: Der Fluch der guten Tat
Rangnick hat Österreich ein neues Selbstbewusstsein eingehaucht. „Ich möchte, dass wir die beste Mannschaft bei der Europameisterschaft sind“, erklärte er. Österreichs Ziele waren heuer so hoch wie nie. Früher galt: Dabei sein ist alles. Und: Bloß nicht blamieren. Bei den Europameisterschaften 2008 und 2016 ergatterte Österreich jeweils ein mickriges Pünktchen. 2021 gewann man zumindest gegen Nordmazedonien und die Ukraine.
Rangnick erklärte zuletzt: Der olympische Gedanke „Dabei sein ist alles“ habe ihm noch nie gereicht. Doch so wurde aus einer löblichen Ambition ein Anspruch, der vom Publikum eingefordert wurde. Österreich tritt wie ein Großer auf – und das verändert die kollektive Wahrnehmung der einstigen Außenseiter. Bei der EM wurde Polen 3:1 besiegt und die Niederlande 3:2. Es schien, als könne Österreich niemand stoppen. Schon in den Vorbereitungsspielen gab es ein 6:1 gegen die Türkei und ein 2:0 gegen Deutschland. Österreich festigte seinen Ruf als angehende Fußballmacht. Der „Guardian“ schrieb lobend über das ÖFB-Team, die „New York Times“ und der „Economist“. Vom „Geheimfavorit Österreich“ fabulierten internationale Kommentatoren. Die Türkei wurde bereits als Jausen-Gegner betrachtet – obwohl deren Kader fast 100 Millionen Euro mehr wert ist als jener der Österreicher. Die Zuschauer sahen aber nur mit Mann und Maus verteidigende Türken und überlegene Österreicher. Also: Fußballmacht gegen Fußballzwerg.
So vereint hat eine Fußballmannschaft Österreich noch nie.
Michael Gregoritsch
Stürmer
Vor zwei, drei Jahren war das noch ganz anders. Trotz eines ebenso starken Kaders setzte es Pleiten gegen Wales, Israel, Dänemark, Lettland und Bosnien. Polen (gegen das unter Rangnick diesmal ein Pflichtsieg gefordert wurde) galt in der EM-Qualifikation 2020 als unerreichbarer Gruppen-Favorit, gegen den in zwei Partien tatsächlich nur ein Pünktchen herausschaute.
Rangnicks Spielweise hat Österreich zum Favoriten mutieren lassen. Sie passt perfekt zu den Vorzügen der Spieler – und kaschiert auch viele Schwächen. Österreich fielen bei der EM einige Stützen aus: Superstar David Alaba, Laufmaschine Xaver Schlager, Einser-Tormann Alexander Schlager, Stürmer Sasa Kalajdzic. Dazu war der 35-jährige Marko Arnautović bemüht, aber nicht mehr im Karrierehoch. Einige Spieler sind dazu bei ihren Klubs bloß Ersatz: etwa Christoph Baumgartner oder Nicolas Seiwald. Doch die Mannschaft trat auf, als wäre nichts gewesen. „Seit der Trainer übernommen hat, haben wir eine ganz klare Spielphilosophie entwickelt“, betonte Baumgartner zuletzt. „Die macht uns sehr stark.“ Die neue Stärke wurde aber schnell zur Normalität. Dabei ist die Entwicklung der letzten zwei Jahre außergewöhnlich. Nach der Achtelfinal-Pleite klang in Internetforen manches Posting so, als wäre Österreich gerade an San Marino gescheitert – nicht an der Türkei. Das Anspruchsdenken Rangnicks wendet sich gegen den Erfinder. Die gute Tat könnte bei einer gesteigerten, aber unrealistischen Erwartungshaltung schnell zum Fluch werden.
Erkenntnis 4: Rangnick und Österreich – eine Liebesbeziehung
Ralf Rangnick und Österreich – das wirkt wie eine echte Liebesbeziehung. Nach dem Führungstreffer gegen Polen rannte Torschütze Christoph Baumgartner auf seinen Trainer zu, umarmte ihn, tätschelte ihm die Wangen, beide drückten ihre Gesichter fest aneinander – so nah, dass Rangnick gar die Brille verrutschte. Die Spieler sind froh, dass da einer ist, der sie aufbaut, streichelt und fordert. „Es ist beeindruckend, was er tagtäglich für uns auf sich nimmt“, erklärte Baumgartner. Und Rangnick betont, dass er „als Trainer meine Spieler liebe“. Dem deutschen Teamchef fliegen die Herzen der Österreicher zu. „Der Ralf kann über Wasser gehen, der braucht nicht einmal eine Brücke“, dozierte Fußballlegende Toni Polster. Seine Absage an den großen FC Bayern, wo er das Zehnfache hätte verdienen können (etwa zehn Millionen Euro pro Jahr), wurde im Land als Liebesschwur gewertet. Die „Krone“ adelte ihn auf der Titelseite gar zum „Lieblings-Piefke“. Ein Piefke, der Piefkes absagt, das muss einer von uns sein.
Erkenntnis 5: Das Nationalteam hatte die Kraft, das Land zu einen – jedenfalls für ein paar Wochen.
„So vereint hat eine Fußballmannschaft Österreich noch nie“, konstatierte Michael Gregoritsch nach dem Spiel. Ein ganzes Land sang wochenlang „I am from Austria“. Nichts schien so wichtig wie das nächste Fußballspiel. In der Euphorie schlüpfte Rangnick zuletzt in eine neue Rolle: als gutes Gewissen des Landes. In einem „ZIB 2“-Interview warnte er mit Blick auf die Nationalratswahl im Herbst vor der Gefahr des Rechtsextremismus. Man müsse „auf diesem rechten Auge sehr, sehr wachsam sein“, mahnte er. Nach dem EM-Aus wurde abgerechnet. In mehreren Postings aus dem FPÖ-Umfeld hieß es nahezu wortgleich: „Vielleicht hätte man sich doch mehr um den türkischen Gegner als um die Gefahr von rechts kümmern sollen.“ Die Einheit wich schnell wieder der Erregung.
Erkenntnis 6: Der ÖFB muss aus der Vergangenheit lernen.
Der ÖFB machte lange viel falsch. Nicht der Sport stand im Mittelpunkt, sondern Machtkämpfe. Nicht Fachwissen, sondern Freunderlwirtschaft. Altstars dominierten die Branche und verteidigten mit grimmigen Gesichtern die Futtertröge. Der Schweizer Marcel Koller durchbrach 2011 die eingeschworene Heimeligkeit – und wurde als Ausländer Teamchef. Immer wieder gelang es dem ÖFB, vielversprechende Ansätze im Keim zu ersticken. Der Verband ist schwerfällig, mit seinen mächtigen Landeskaisern, den pragmatisierten Nachwuchstrainern und zankenden Managern. Auch an der fachlichen Einordnung mangelte es lange. Hätte Rangnick – dem der Ex-Salzburg-Sportchef Christoph Freund den Job schmackhaft machte – nicht spontan zugesagt, wäre Peter Stöger Teamchef geworden, der aber ähnlich zur Vorsicht neigt wie der einst unpassende Foda. Sportdirektor Peter Schöttel meinte damals: Angriffiger Red-Bull-Fußball sei im Nationalteam aufgrund des Zeitmangels nicht einzustudieren. Und außerdem würden Spieler wie Baumgartner oder Grillitsch nicht zu dieser Spielidee passen. Wie sich heute zeigt, waren das grobe Fehleinschätzungen.
Die deutsche Fußballlegende Matthias Sammer kritisierte zuletzt die Mängel im DFB. „Die Position eines starken Sportdirektors fehlt“, sagte er. Und: „Der Präsident, die Generalsekretärin, die Landesfürsten – dieses System ist nicht mehr zeitgemäß“. Das alles verunmögliche, „dass wir für die Zukunft gut aufgestellt sind“. Es klang, als beschriebe Sammer den ÖFB. Die Probleme gleichen sich. Im ÖFB sonnen sich einige gerade im Licht des Erfolgs. Rangnick lässt den Verband glänzen. Die Baustellen sind gut versteckt. Und viele sind schon froh darüber, dass die Funktionäre gerade keinen Ärger machen. Etwas glücklich geriet der Verband an den richtigen Teamchef. Eine dringend notwendige Strukturreform wurde aber geschickt verdrängt.
Erkenntnis 7: Neue Ziele braucht das Land – dabei lauern auch Probleme.
Was bleibt nach der EM? Der Gruppensieg vor Frankreich und den Niederlanden. Der bedeutendste Sieg seit Córdoba 1978. Auch die Formkurve passt: Von den letzten 20 Spielen wurden 14 gewonnen und nur drei verloren. Österreich schoss in der Vorrunde die zweitmeisten Tore (6) – nach Deutschland (8); verzeichnete die meisten Ball-Rückeroberungen – und beging die meisten Fouls. Was bleibt abseits der nackten Zahlen? Österreich hat mehr gewonnen als ein Achtelfinale. Man steht endlich für etwas. Österreicher gelten in Europa nicht mehr als ängstliche Männer, sondern werden als Draufgänger respektiert. Als Einheit seien sie „vielleicht die beste Mannschaft“, erklärte der türkische Teamchef Vincenco Montella. Und Rangnick betonte: „Ich glaube, dass alle vier Spiele, die wir gespielt haben, mit den höchsten Unterhaltungswert von allen hatten. Bei anderen Spielen hatte ich Mühe, dass ich wach bleibe.“
In früheren Jahren rechneten alle mit dem Ausscheiden. Nun ist es umgekehrt. Das Ausscheiden sei „ziemlich grotesk und surreal“, erklärte Rangnick. Auch die Spieler schauten verdutzt. „Viele Spieler haben geweint“, verriet Gregoritsch. Rangnick hatte sie so programmiert, dass ein Euro-Aus keine Option mehr darstellte. Österreichs Fußballer glaubten jahrzehntelang daran, nicht gewinnen zu können. Nun glauben sie – das ist der Fortschritt – nicht verlieren zu können. Sogar Peter Schöttel, der Realist im Team, erklärte Mittwochabend in der „ZIB 2“ auf die Frage, ob er denn ernsthaft an einen Europameister-Titel geglaubt habe: „Ich habe es zuletzt auch nicht mehr ausgeschlossen.“
Rangnick wird weiterhin große Ziele ausrufen. Und er hat viel vor. Im ÖFB soll er mehr Kompetenzen erhalten. Rangnick will die Nachwuchsauswahlen neu aufstellen, die Trainerausbildung verbessern – und: an der österreichischen Identität feilen. Das nächste große Ziel: die Qualifikation für die WM 2026. Es wäre die erste Teilnahme seit einem Vierteljahrhundert.
Doch schon da könnten sich einige Baustellen auftun. Alaba wäre in zwei Jahren 34 Jahre alt, Arnautović 37 (er denkt gerade über seinen Teamrücktritt nach). Sabitzer, Gregoritsch und Mwene wären 32. Österreich hat keine quirligen Außenbahnspieler, die Rangnicks Fußballidee dringend benötigen würde. Und: keine starken Stürmer, die nachrücken. In der U-17-Nationalmannschaft zeigt immerhin ein junger Torjäger auf: Oghenetejiri Kenneth Adejenughure könnte bald Gegenspieler und Kommentatoren, denen schon Karim Onisiwo schwer über die Lippen kam, das Fürchten lehren. Es bleibt auch die Frage, wie berechenbar der Rangnick-Stil mit den Jahren werden könnte. Nach dem 6:1 gegen die Türkei im März wusste deren Trainer jedenfalls im Achtelfinale, wo er ansetzen musste – und wählte die Abwehrschlacht. Das Gute: Rangnick erkennt Baustellen mit freiem Auge – oder zumindest auf den Laptops seiner Assistenten. Er wird weiterhin wie ein Berserker daran arbeiten, dass am Ende alles gut wird. „Wenn er sich etwas in den Kopf setzt“, erklärte Teamspieler Florian Grillitsch zuletzt, „dann nagt er so lange dran, bis es so ist, wie er es will.“