Ski geil: Zwei Bretter, die uns die Welt bedeuten
Es tuscht wieder am Hausberg, im Zielschuss pfeifen die Komantschen, und alle sind sie dabei, live oder après, das ganze Land, selig vereint im Zielgelände und vorm Fernsehschirm. Kitzbühel scheint einmalig, dabei ist die mediale Spektakelwerdung der Hahnenkammrennen nur das akute Symptom einer uralten Krankheit: Österreich ist wieder einmal im Skifieber.
Aber die Infektionszahlen gehen schon seit Jahren nach unten, die identitätsstiftende Kraft des Sports ist im Schwinden. Skifahren hat nicht nur Hunderttausende Fans, sondern auch ein Imageproblem. Es ist ein Prisma, in dem sich Österreich spiegelt und die ganze Weltlage bricht. Darin werden der Klimawandel sichtbar, die Verheerungen des Kapitalismus, die Frage, wie wir leben wollen, und was wir uns damit gegenseitig antun. Nationalsport, Leitkultur, Wirtschaftsmacht – was wäre Österreich ohne den Pistenzauber? Und wie lange wird das noch gut gehen? Eine kurze Geschichte des Skifahrens in fünf Kapiteln.
600 Meter …
… lang war das erste dokumentierte Rennen der österreichischen Skigeschichte. Es fand am 2. Februar 1893 bei Mürzzuschlag anlässlich der Gründung des „Verbandes steirischer Skiläufer“ statt und bestand im Wesentlichen aus einer langen, annähernd 90 Grad umfassenden Kurvenfahrt – und einem gut gepolsterten Auslauf. Die Lenk- und Bremskräfte waren zu dem Zeitpunkt noch nicht sehr ausgeprägt, der alpine Skilauf hatte zwar nach Mürzzuschlag, aber noch nicht ganz zu sich selbst gefunden. Denn das Skifahren, wie der Skilauf in Österreich heißt, ist in Wirklichkeit ja leider keine österreichische Erfindung.
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