Ski-WM: Vail/Beaver Creek vierterfolgreichste WM für ÖSV
Die vierte Medaille als i-Tüpfelchen auf die Ski-WM in den USA war Marcel Hirscher am Sonntag nicht vergönnt. Der Traum von der dritten Goldmedaille platzte für den Salzburger im dichten Schneetreiben, Hirscher fädelte im Finale des Slaloms auf Medaillenkurs liegend ein. "Ich hab genau gar nichts mehr gesehen. Aber so ist das, so knapp liegen Sieg und Niederlage beisammen", sagte Hirscher.
Nach der Fahrt des späteren Gold-Gewinners Jean-Baptiste Grange aus Frankreich, der zur Halbzeit Fünfter war, wurde der Schneefall in den Rocky Mountains dichter und dichter. Das danach folgende Quartett wurde bei wohl grenzwertigen Bedingungen in der Wertung nach hinten durchgereicht bzw. schied aus.
Unmittelbar nach dem Herren-Slalom hat sich Vail/Beaver Creek am Sonntag von der Alpinen Ski-WM 2015 verabschiedet. Bei der Schlussfeier im Zielstadion der Rennstrecken wurde bei dichtem Schneefall traditionell die WM-Fahne an den nächsten Ausrichter übergeben. Das ist vom 6. bis 19. Februar 2017 zum bereits fünften Mal St. Moritz in der Schweiz.
Bei der Schlussfeier wurden nochmals alle 68 teilnehmenden Nationen genannt. Hazel Miller sang "God bless America", davor hatte es erstmals die französische "Marseillese" für Slalomsieger Jean-Baptiste Grange gegeben. Hätte Marcel Hirscher gewonnen, wäre vom Colorado-Kinderchor zum ersten Mal die richtige Bundeshymne inklusive der "Töchter" zu hören gewesen.
FIS-Fahne am Weg nach St. Moritz
"Wir haben Champions gesehen, wir haben viele tolle Momente gesehen", sagte OK-Chefin Ceil Folz, ehe traditionell die FIS-Fahne an eine Delegation aus St. Moritz übergeben wurde, der auch die Österreicherin Michaela Reichel angehörte. Die Kärntnerin ist wie schon 2013 in Schladming auch 2017 in St. Moritz die Marketing-Chefin.
Im Engadin geht es in zwei Jahren und damit erstmals seit 2003 wieder um WM-Medaillen. "Wir sind gut im Plan. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren", erklärte PR- und Medienchefin Claudia Jann in Beaver Creek.
St. Moritz möchte bei den bereits fünften Welttitelkämpfen etwas Besonderes sein. "Wir wollen uns nicht mit Schladming oder Vail vergleichen. Wir möchten einfach anders und speziell sein", erklärte Jann im Gespräch mit der APA - Austria Presse Agentur.
Veränderungen soll es in St. Moritz bis zur WM vor allem in Bereich der Infrastruktur geben, dafür werden zwölf Millionen Franken investiert. Das Zielgebäude wird renoviert und vergrößert, die Damen bekommen eine permanente Start-Plattform und auch der "Freie Fall" auf der Herrenstrecke wird auf neuesten Stand gebracht.
Wetter ist bestellt
Die Sonne ist das Symbol für St. Moritz. Ob es wieder wie 2003 einen "Sonnen-WM" geben wird, konnte Jann natürlich nicht versprechen. "Versuchen können wir es, das Wetter haben wir jedenfalls bestellt. Es ist klar, dass es das A und O einer guten Veranstaltung ist, wenn das Wetter mitmacht."
Die WM im Jahr 2003 war auch die letzte, bei der es für einen Österreicher (Michael Walchhofer) Abfahrts-Gold gegeben hat. Die "Revanche" der mittlerweile seit langem in der Königsdisziplin medaillenlosen Österreicher für Vail, wo Patrick Küng Gold geholt hat, findet also passgenau in St. Moritz statt. "Es gibt sehr viele Nationen, die um Medaillen buhlen. Der Beste möge gewinnen, wir freuen uns sowohl über einen Schweizer wie auch über einen Österreicher", sagte Jann.
Dass St. Moritz ein teures Pflaster ist, sollen die WM-Besucher nicht allzu extrem zu spüren bekommen. "Es soll eine WM für jedermann sein, jeder soll sich das leisten können", versprach Jann Ticket-Preise und Packages in vernünftigem Rahmen. "Wir wollen ein breites Publikum ansprechen und es soll rüberkommen, dass wir eine Sport-Destination sind."