Song Contest 2014: Rekos-Chef Ewald Stadler hält Hype für "grottenpeinlich"
"Ich geniere mich für diesen Erfolg, ich hätte mir einen anderen Kulturerfolg für Österreich gewünscht", sagte Stadler im katholisch-traditionalistischen Gloria.tv. Wenn dies das neue Gesicht Österreichs oder Europas sei, "ist es nur noch zum Genieren". Stadler ortete in der Rezeption der Kunstfigur Conchita Wurst "die Demaskierung der Identitätskrise Europas".
Er kritisiere nicht Tom Neuwirth, sondern "dass die gesamte politische Klasse von FPÖ-Chef Strache bis Bundespräsident Heinz Fischer am Boden liegt vor lauter Anbetung. Das ist so grottenpeinlich", so Stadler, der ein "weites Auseinanderklaffen von veröffentlichter und öffentlicher Meinung" ortete. Stadler bedauerte außerdem die bei der Veranstaltung selbst zum Ausdruck gekommene "gezielte Russophobie". Unter dem Titel "Wurst-Theater - Zeitgeistverdummung" lud der ehemalige FPÖ-Politiker am Dienstagnachmittag in Graz zu einer Pressekonferenz ein.
Mit dem Sieg von Conchita Wurst beim Eurovision Songcontest bestätige sich "aufs Neue die Verblödung des Tittytainment-Pöbels", kommentierte in einem ähnlichen Tonfall die Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände Österreichs in einer Aussendung.
Ganz anders die Grünen. Geht es nach ihren Unterstützern, soll Grünen-Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek auf den Pfaden von Songcontest-Siegerin Conchita Wurst wandeln. Bei der Präsentation eines Unterstützungskomitees für die Grüne Spitzenkandidatin drückte der Vorstand von Borderline Europe Elias Bierdel seine Hoffnung aus, "dass Ulrike Lunacek die Conchita Wurst der EU-Wahlen wird". // var snackTV_config = { displayad:0, fracautoplay:0, monetizer:0, pmode:0, userwidth:475, autoplay:'false', playlist:'false', hideitems:'none', type:7, publisher:'profil', color:'000000', bgcolor:'ffffff', font:'arial', layout:'dark', videos:'1230320', isRTL:false } // N24 / Snack TV
Als weitere Stütze für Lunacek outet sich Event-Veranstalter Holger Thor alias Miss Candy, der betonte, dass die Grüne Spitzenkandidatin die Anliegen von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender unterstütze, und das "nicht erst, seit es chic ist". Schriftstellerin Eva Rossmann fühlt sich von Lunacek am besten in Europa vertreten, wenn es um Frauenrechte, intelligenten Umweltschutz und sozialen Zusammenhalt geht.
In der Liste der Unterstützer finden sich prominente Grün-Politiker wie der Chef der Deutschen Schwesterpartei Cem Özdemir, die früheren Klubobleute Freda Meissner-Blau und Alexander Van der Bellen sowie die europäische Spitzenkandidatin Ska Keller, dazu noch bekannte Namen wie jener der Schriftstellerin Barbara Frischmuth oder des Politologen Gerhard Mangott.
(APA/Red)