Subtiler Hit: "Im Rausch der Zeit" von Hyäne Fischer
Das Musikvideo zu dem traumhaften Kitschpop-Song "Im Rausch der Zeit", den die bis dato unbekannte Wiener Neustädter Musikerin Hyäne Fischer, 25, in der Vorwoche als potenziellen heimischen Song-Contest-Beitrag präsentierte, lässt sich irritierend vielfältig interpretieren, aber am Ende doch nur einen Schluss zu. Es zeigt, unter anderem, iPhone-Videos aus der guten alten Zeit, Lodenromantik in der Villa "Daheim", seliges Tanzen in mythischem Walde.
Personelle und ikonografische Überschneidungen mit der feministischen Burschenschaft Hysteria sind nicht ganz zufällig, auch "Im Rausch der Zeit" schlägt den Feind (unter anderem Patriarchat, Heimattümelei, Sexismus) mit dessen eigenen Waffen und erweist sich dabei als eleganter Angriff der Gegenwart auf die vergangene Zeit (und deren leider sehr hartnäckige Gegenwärtigkeit).
"Ihr bodenständiger Geist ist der Kern österreichischer Lebensbejahung!", heißt es im Begleittext zum Video ein kleines bisschen schelmisch über Hyäne Fischer. Don't cry for me Obersalzberg!