Superhelden und Vulkanausbrüche
Wie viel Zeit sollten Vorschulkinder mit Fernsehen verbringen?
Zwei Stunden pro Tag gelten als absolute - und sehr pauschale - Obergrenze. Eine starre Zeitbegrenzung ist aber oft kontraproduktiv. Bildschirmzeit sollte keineswegs als Belohnung oder ihr Entzug als Strafe verwendet werden, dadurch erhält sie ein zu großes emotionales Gewicht. Experten empfehlen wöchentliche Zeitbudgets, um die kindliche Eigenverantwortung anzuregen. Ausnahmen sollen möglich sein, Flexibilität ist wichtig.
Wie verhindere ich das Schlimmste?
Mit dabei sein. Nachfragen, wie das Gesehene erlebt wurde. Reden, reden, reden. Bei Streamingdiensten Kindersicherungen einrichten. Wenn Kinder etwas in den Nachrichten sehen, das sie beunruhigt, kann es hilfreich sein, auf einer Landkarte zu zeigen, wie weit weg etwas passiert ist, oder zu erklären, wie selten Vulkanausbrüche in Österreich sind.
Wie erkenne ich gute Sendungen?
Die Medienpädagogin Cornelia Amon rät, sich auf das eigene Bauchgefühl zu verlassen und etwa zu beurteilen, wie schnell eine Geschichte geschnitten ist und wie lebensnah die Situationen sind. Langsamer ist -zumindest für Kleinkinder -besser. Und: Eine gute Kindersendung greift Situationen und Themen auf, die für Kinder in einer bestimmten Altersgruppe wichtig sind: Freundschaft, Selbstbewusstsein, Mut. Wünschenswert wären auch vielschichtige Identifikationsangebote für Mädchen und Jungen, Kinder sind von Diversität nicht überfordert.
Was tun, wenn das Kind tobt, sobald ich den Fernseher abdrehe?
Gut zu wissen: Das ist kein singulärer Wahnsinn, sondern ein gängiges Phänomen. TV regt vor allem kleine Kinder stark an, Adrenalin schießt ein und manchmal über. Experten raten, vorab genau festzulegen, wie lange geschaut werden darf, kurz vor dem Ablauf der Frist vorzuwarnen und vor allem auch eine interessante Beschäftigung für danach in der Hinterhand zu haben.
Was kann ich vom Kinderfernsehen lernen?
Ein wichtiger Hinweis vom Team "Medienkindergarten" des Vereins Wiener Bildungsserver: "Medienhelden sind starke Identifikationsfiguren der Kinder, auf die sie eigene Wünsche, Träume und Ängste projizieren. Sie können den Kindern helfen, Konflikte und belastende Themen aufzuarbeiten und ihnen Sicherheit geben. Lernen wir die persönlichen Medienhelden der Kinder kennen, erfahren wir gleichzeitig auch etwas über das Kind selbst: welche Themen beschäftigen es, welche Ängste, Interessen und Vorbilder hat es und wohin möchte es sich entwickeln. Eine offene und wertfreie Haltung gegenüber den Medienvorlieben der Kinder sowie das Zeigen echten Interesses sind daher unerlässlich."
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