Terim will Türkei als Endrundenteilnehmer etablieren
"Die Türkei sollte sich regelmäßig für Europa- und Weltmeisterschaften qualifizieren - für mich ist das wichtiger als die Ergebnisse bei einem einzigen Turnier", sagte Terim gegenüber UEFA.com. "Hier zu sein, ist an sich schon ein Erfolg, und wenn man immer dabei ist, wird man irgendwann den nächsten Schritt machen."
Der erste Schritt steht am Sonntag an, wenn es zur Neuauflage des dramatischen Viertelfinales der EURO 2008 in Österreich und der Schweiz kommt, als Terims Elf nach einem späten Gegentor in der Verlängerung selbst noch einmal traf und sich schließlich im Elfmeterschießen durchsetzte. Terim: "Natürlich ist Kroatien jetzt eine andere Mannschaft als damals. Die waren auch sehr gut, aber heute spielen die Spieler für größere Mannschaften - Real Madrid, Inter, Juventus, Barcelona."
"Wenn wir es aus der Gruppe mit Spanien, der Tschechischen Republik und Kroatien geschafft haben, glaube ich, dass die Türkei sehr weit kommen kann", war Terim überzeugt. Die Ausgangslage ist für Kroaten wie Türken gleich: Titelverteidiger Spanien gilt in Gruppe D als Favorit, Tschechien eher als Außenseiter. Wer am Sonntag in Paris gewinnt, hat damit schon einmal einen großen Schritt Richtung K.o.-Runde gemacht.
Das Treffen der beiden Teams ist auch eines mit einem großen Schuss Deutschland. So gehören zur kroatischen Auswahl neun aktuelle oder ehemalige Profis aus der deutschen Bundesliga. Bei der Türkei sind sogar sechs in Deutschland geboren.
Kroatiens Kapitän Darijo Srna hat seine Mannschaft vor dem ersten EM-Spiel gegen die Türkei vor einer Selbstüberschätzung gewarnt. "Wir haben eines der besten Teams in der Geschichte des kroatischen Fußballs. Aber wenn du nicht voll konzentriert und gut vorbereitet bist, nützt das gar nichts", sagte der Verteidiger von Schachtjor Donezk am Samstag bei der offiziellen Pressekonferenz vor dem Match.
Die Kroaten gehen am Sonntag mit hohen Erwartungen in die EM. "Wir haben viele Spieler im Team, die auf dem höchsten Level spielen", sagte Trainer Ante Cacic und nannte unter anderen Ivan Rakitic vom FC Barcelona, Luka Modric von Real Madrid und den früheren Bayern-Stürmer Mario Mandzukic von Juventus Turin. "Wir müssen diese ganze individuelle Qualität nur zu einem Kollektiv zusammenführen. Dann können wir viel erreichen", meinte Cacic.