Ungarn-Coach Storck nach 2:0 gegen ÖFB-Team bescheiden
"Wir denken von Spiel zu Spiel und haben jetzt am Samstag mit Island wieder einen schweren Gegner vor uns", erklärte der Deutsche. Drei Punkte gegen den EM-Neuling, der dem Gruppenfavoriten Portugal zum Auftakt überraschend ein 1:1 abgetrotzt hat, wären bereits gleichbedeutend mit dem Einzug ins Achtelfinale.
Mit derartigen Rechenspielen beschäftigt sich Storck aber nach eigenen Angaben nicht. "Gegen die Isländer wollen wir wieder ein gutes Spiel machen, alles andere wird man dann sehen."
Vorerst genoss Storck einmal den Moment und freute sich über die historische Dimension des Sieges für die Ungarn, die ihre erste EM seit 1972 spielen. "Nach 44 Jahren wieder bei so einem Turnier dabei zu sein und dann gleich zu gewinnen - da ist ein Traum in Erfüllung gegangen."
Von seiner Mannschaft schwärmte Storck in höchsten Tönen. "Am Anfang braucht man Glück, das hatten wir beim Stangenschuss von (David) Alaba. Danach haben wir immer mehr Sicherheit gefunden, die Spieler sind über sich hinausgewachsen und haben immer wieder Nadelstiche gesetzt."
Die Gründe für den Triumph seiner Truppe hatte Ungarns Nationaltrainer schnell erklärt. "Wir haben einen riesigen Team-Spirit, wussten, was auf uns zukommt und haben uns auf die Stärken der Österreicher taktisch gut eingestellt. Ihre entscheidenden Leute haben wir aus dem Spiel genommen", analysierte der Deutsche.
Sonderlob von Storck gab es unter anderen für Gabor Kiraly, der mit 40 Jahren und 74 Tagen zum ältesten Spieler der EM-Geschichte avancierte und bei seinem Rekord-Match eine fehlerfreie Leistung ablieferte. "Er hat seinen Beitrag dazu geleistet, dass wir zu Null gespielt haben und ist für seine harte Arbeit belohnt worden", sagte der Coach über seinen Goalie.
Kiralys Alter spiele keine Rolle, es zähle nur seine Qualität, betonte Storck. "Er ist deswegen im Tor gestanden, weil er gut ist. Er ist ein internationaler Top-Türhüter, das hat er heute wieder gezeigt", erklärte der 53-Jährige.
Ein weiter Held der Ungarn war Adam Szalai. Der Stürmer brachte die Magyaren mit seinem ersten Pflichtspiel-Treffer seit 12. Dezember 2014 in Führung und war auch ansonsten ein ständiger Unruheherd. "Wir haben eine unglaubliche Partie gespielt. Jeder hat gesehen, was diese Mannschaft zu leisten imstande ist", jubelte der 28-Jährige vom deutschen Bundesliga-Absteiger Hannover 96.