"Viagra für die Frau": Flibanserin steht vor der Zulassung
Seit der Erfindung von Viagra stellen sich Frauenzeitschriften aller Welt die Frage: Wo bleibt die Lustpille für die Frau? In den USA wird sie demnächst, nach drei Zulassungsanläufen, auf den Markt kommen. Flibanserin heißt das in rosa gehaltene Produkt, das in den Stoffwechsel des Gehirns eingreift und die weibliche Libido wachküssen soll.
Wie bei Viagra, ursprünglich als Herzmedikament konzipiert, war die einschlägige Nebenwirkung auch bei Flibanserin nur eine Zufallsprodukt: Eigentlich sollte das Mittel als Antidepressivum dienen, konnte aber bei Probanden nicht den gewünschten Effekt erzielen. Dass die rosa Pille auf das Paarungsverhalten der Menschheit eine ähnliche Auswirkung wie der "blaue Diamant“ haben wird, ist zu bezweifeln.
Lustausgleich
"Der Nutzen ist bescheiden, vielleicht sogar weniger als bescheiden“, dämpft der pharmakologische Gutachter Wallid Gellad von der Universität Pittsburgh allzu hochfliegende Erwartungen. Bei den Probandinnen stellte sich ein Ansteigen des sexuellen Verlangens von 0,3 bis 0,4 Prozent ein. Die gute Nachricht: Der Stresspegel, den sie ansonsten im Zusammenhang mit Sexualität entwickelten, verminderte sich um einiges.