Zehn Jahre nach Hurrikan „Katrina“: Die unverträgliche Leichtigkeit
Genau zehn Jahre ist es her, dass der Hurrikan „Katrina“ die legendäre Mississippi-Metropole verwüstete. Die Sturmschäden sind größtenteils behoben, ein tragischer Verlust bleibt zu beklagen: Der alte Südstaatencharme erscheint buchstäblich wie weggeblasen. „Hipsters go out“ steht heute auf den Verandas; die afroamerikanische Bevölkerung musste weißen Neuankömmlingen und Airbnb-Touristen weichen. Das berichtet die Ö1-Journalistin Ute Maurnböck-Mosser, die das Leben in „The Big Easy“ in mehrwöchigen Reisen untersucht hat.
Der Jazz ist geblieben
Zurückgekehrt ist sie mit einem „persönlichen kreolischen Kaleidoskop“, das sie nun in Form eines „enhanced E-Book“ präsentiert: Ihre Gespräche mit Jazzmusikern, Mardi-Gras-Indians, Ökologen und Gentrifizierungsexperten können damit nicht nur gelesen, sondern auch im Originalton angehört werden. Weiterführende Links versorgen interessierte Leser mit Hintergrundinfos. So entsteht ein umfassendes Bild des gentrifizierten New Orleans, das den Zauber des Voodoo und Gumbo verloren hat. Einzig der Jazz ist geblieben.
Im Song „Katrina“ verarbeitet der Jazztrompeter Leroy Jones seine Erfahrungen nach der Katastrophe:„Die Menschen waren sehr mitfühlend uns gegenüber, den Leuten von New Orleans. Abgesehen von der Bush-Administration “, erzählt der Musiker. Um seine Gefühle auszudrücken, sei ihm diese melancholische Melodie eingefallen (Hörprobe aus dem E-Book):
Das E-Book „Creole Kaleidoscope“ wird dieser Tage im Rahmen einer Lesetour vorgestellt und auf der Buchmesse „Buch Wien“ Mitte November offiziell präsentiert. Musikalisch unterstützt werden die Lesungen von dem Jazzpianisten Tom McDermott und dem Perkussionisten Luis Ribeiro.
Termine:
31. August, Central, Linz, 19:00 Uhr 1. September, American Corner, Innsbruck, 18:00 Uhr 3. September, Hauptbücherei Wien, 19:00 Uhr