Alpine Bau: Geschäftsführer Johannes Dotter zurückgetreten
Der Salzburger Baukonzern Alpine verliert schon wieder einen Manager. Und diesmal gleich einen seiner wichtigsten.
Johannes Dotter ist gestern Nacht zurückgetreten. Wegen anscheinend unüberbrückbarer Differenzen mit dem spanischen Alpine-Alleineigentümer FCC. In einer profil vorliegenden Stellungnahme von FCC heißt es: Johannes Dotter hat die gemeinsam vereinbarte Konzernstrategie verlassen. Alejandro Tuya und Enrique Sanz werden diese als Geschäftsführer der Holding weiter konsequent umsetzen.
Dotter hatte erst im Jänner dieses Jahres die Geschäftsführung der Konzerndachgesellschaft Alpine Holding GmbH übernommen und wenig später die Wirtschaftsprüfer von KPMG ins Haus geholt. Die Untersuchungen von KMPG förderten bis zu 400 Millionen Euro an zusätzlichen Wertberichtigungen zu Tage (profil berichtete ausführlich).
Um den Fortbestand der Alpine zu sichern, fordert FCC von den Gläubigerbanken Stundungen und zusätzliche Kreditlinien von bis zu 75 Millionen Euro. Doch genau da scheint es sich zu spießen. Nach profil-Recherchen haben die Gläubiger allen voran Erste Group, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und UniCredit Bank Austria den Eigentümern umgekehrt einen Sanierungsbeitrag (Liquidität und Kapitalzufuhr) in der Höhe von 150 Millionen Euro abverlangt, den diese aber vorerst nicht leisten können oder wollen. Woraufhin Dotter gestern die Konsequenzen zog und den Rücktritt einreichte. Der Alpine-Konzern führt derzeit Finanzverbindlichkeiten in der Höhe von fast einer Milliarde Euro in den Büchern. Den Banken schuldet das Unternehmen rund 580 Millionen Euro, weitere 79 Millionen Euro entfallen auf FCC, zusammen also rund 660 Millionen Euro. Weitere 290 Millionen Euro entfallen auf drei seit 2010 platzierte Anleihen.